Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, die Beschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit und Völlegefühl verursachen kann.
Die Magenschleimhaut schützt die Magenwand vor Magensäure und Krankheitserregern. Eine Gastritis entsteht, wenn die schützende Schleimhautschicht gereizt oder verletzt wird und sich entzündet.
- Bei einer Magenschleimhautentzündung ist es wichtig, sich schonend zu ernähren, um die Beschwerden nicht zu verschlimmern.
- Bei starken Schmerzen kann es auch nötig sein, für ein bis zwei Tage ganz auf Nahrung zu verzichten.
- Eine H. pylori- Gastritis kann zu einer gestörten Aufnahme von Eisen aus der Nahrung führen, und Autoimmungastritis kann zu einer erschwerten Aufnahme von Eisen und Vitamin B12 aus der Nahrung führen.
ÜBERSICHT
Ernährung bei Gastritis
Hier einige allgemeine Tipps zur Ernährung bei Gastritis:
Schonkost
Bevorzugen Sie magenschonende und leicht verdauliche Speisen wie Haferbrei (Haferschleim), gekochtes Gemüse, mageres Fleisch, Geflügel, Fisch und Reis.
Bananen sind im Allgemeinen gut verträglich und können als Zwischenmahlzeit oder Bestandteil einer Mahlzeit gegessen werden.
- Gekochtes Getreide: Haferflocken und Reis sind oft gut verträglich und können als Grundlage für Mahlzeiten dienen.
- Püriertes oder weiches Obst: Äpfel und Birnen könnten gedünstet und püriert werden, um sie magenfreundlicher zu machen.
- Ballaststoffe: Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sind leicht verdaulich und helfen, den Magen zu entlasten.
Lebensmittel, die man meiden sollte
Vermeiden Sie stark gewürzte, fettige, frittierte und saure Speisen, da diese die Magenschleimhaut reizen können und die Verdauung belasten können.
Ferner sollte bei einer Magenschleimhautentzündung auf Weißmehl (Weizenmehlprodukte wie Brot, Brötchen, Nudeln, Pizza usw.) und Schweinefleisch verzichtet werden.
Auch auf Milch und folgende Milchprodukte sollte verzichtet werden: Sahne, Sahnequark, Fruchtquark, Mascarpone, Sauerrahm, Creme fraiche, Fruchtjoghurt, Naturjoghurt 3,5 Prozent Fett, Käse ab 45 Prozent Fett i.Tr., Pudding, Milchreis und Fruchtbuttermilch.
Vermeiden Sie auch Lebensmittel, die bei Ihnen allergische Reaktionen und/oder Unverträglichkeiten auslösen: Jeder Mensch reagiert anders auf bestimmte Nahrungsmittel. Achten Sie darauf, wie Ihr Magen auf bestimmte Lebensmittel reagiert und meiden Sie Lebensmittel, die Symptome auslösen.
Kleine Mahlzeiten und langsam essen
Essen Sie öfter kleine Mahlzeiten, um den Magen nicht zu überlasten. Große Mahlzeiten können die Beschwerden verstärken.
Lassen Sie sich bei den Mahlzeiten Zeit und essen Sie gründlich, um die Verdauung zu erleichtern.
Fettreduzierte Kost
Mageres Fleisch: Huhn, Fisch, Eier und Tofu sind eiweißreiche Lebensmittel, die den Magen schonen können.
Fettarme Milchprodukte und gesunde Fette wie Avocados und Nüsse können ebenfalls eine gute Wahl sein.
Gesunde Pflanzenöle wie Olivenöl, Leinöl, Rapsöl, Hanföl oder Gewürze wie Kurkuma, Kardamom, Ingwer, Zimt wirken entzündungshemmend bei Gastritis.
Hühnerbrühe: Eine leichte Hühnerbrühe kann beruhigend wirken und Nährstoffe liefern, die bei der Genesung helfen.
Was trinken und was nicht?
Wasser: Trinken Sie viel stilles Wasser (Zimmertemperatur). Mindestens 1,5 Liter pro Tag, um den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Ingwer- oder Kamillentee können magenberuhigend und entzündungshemmend wirken.
Tee: Besonders hilfreich bei Magenschleimhautentzündungen sind auch ungesüßte Kräutertees wie Kamillentee, Fencheltee, Salbeitee, Schafgarbentee oder Löwenzahntee.
Alkohol: alkoholische Getränke wie Bier, Wein oder Sekt, kohlensäurehaltige Getränke, stark säurehaltige Fruchtsäfte, Früchtetees und Kaffee sollten bei Gastritis dagegen gemieden werden.
Milchprodukte
Einige Milchprodukte können die Beschwerden vorübergehend lindern, werden aber von manchen Menschen nicht gut vertragen. Achten Sie auf Ihre Reaktionen und wählen Sie fettarme oder laktosefreie Varianten wie Magerquark, Naturjoghurt mit 1,5 Prozent Fett, Buttermilch, Käse mit 30 bis 40 Prozent Fett in der Trockenmasse, Harzer Käse und körnigen Frischkäse.
Wichtig: Bei anhaltenden Magenbeschwerden sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen. Er kann eine genaue Diagnose stellen und je nach Krankheitsbild individuelle Ernährungsempfehlungen geben.
Wie entsteht eine Magenschleimhautentzündung?
Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann plötzlich auftreten (akute Gastritis) oder sich im Laufe der Zeit langsam entwickeln (chronische Gastritis).
Manchmal kann eine Gastritis zu Geschwüren und einem erhöhten Risiko für Magenkrebs führen.
Bei den meisten Menschen verläuft die Entzündung der Magenschleimhaut jedoch nicht so schwer und heilt mit der richtigen Behandlung schnell ab.
Was ist der Unterschied zwischen Gastritis und Gastropathie?
Gastritis und Gastropathie sind Erkrankungen der Magenschleimhaut. Bei einer Gastritis ist die Magenschleimhaut entzündet. Bei einer Gastropathie ist die Magenschleimhaut geschädigt, aber nicht oder nur wenig entzündet.
Wie häufig sind Gastritis und Gastropathie?
Die H. pylori-Gastritis ist die häufigste Form der Magenentzündung, und fast jede mit H. pylori infizierte Person entwickelt eine chronische Gastritis. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit dem Bakterium H. pylori infiziert, wobei diese Infektion in Entwicklungsländern häufiger vorkommt als in Industrieländern.
Die reaktive Gastropathie, die durch den Kontakt mit reizenden Substanzen hervorgerufen wird, ist ebenfalls relativ häufig und betrifft etwa 15 Prozent der Menschen in den Vereinigten Staaten.
- Andere Formen von Gastritis und Gastropathie sind dagegen weniger häufig.
Wie heilt Gastritis am schnellsten?
Eine akute Gastritis heilt in der Regel folgenlos von selbst aus, wenn die Betroffenen zunächst 1-2 Tage auf Nahrung verzichten, dann einige Tage schonende Kost wie Tee, Haferbrei und Zwieback zu sich nehmen und gleichzeitig Bettruhe einhalten.
Symptome einer Gastritis
Zu den Anzeichen und Symptomen einer Gastritis gehören:
- Bauchschmerzen, brennende Schmerzen
- Verdauungsstörungen im Oberbauch, die sich beim Essen verschlimmern oder bessern können
- Übelkeit und Erbrechen
- Sodbrennen und Aufstoßen
- aufgeblähter Bauch (Blähbauch)
- Völlegefühl und Appetitlosigkeit
Eine Gastritis verursacht nicht immer Anzeichen und Symptome.
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Fast jeder hat schon einmal Verdauungsbeschwerden und Magenschmerzen gehabt. Die meisten Verdauungsbeschwerden sind von kurzer Dauer und bedürfen keiner ärztlichen Behandlung. Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn die Anzeichen und Symptome einer Gastritis eine Woche oder länger anhalten.
Suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf, wenn Sie starke Schmerzen haben, sich übergeben müssen und keine Nahrung bei sich behalten können, sich schwindlig oder benommen fühlen. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn die Magenschmerzen nach der Einnahme von verschreibungspflichtigen oder rezeptfreien Medikamenten auftreten, besonders nach der Einnahme von Aspirin oder anderen Schmerzmitteln.
Wenn Sie Blut erbrechen, Blut im Stuhl haben oder sich der Stuhl schwarz färbt, suchen Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf, um die Ursache abzuklären.
Diagnose
Ärzte können eine Endoskopie des oberen Gastrointestinaltrakts mit Biopsien oder anderen Untersuchungen anordnen, um eine Gastritis oder Gastropathie zu diagnostizieren, die Ursache zu finden und nach Komplikationen zu suchen. Weitere Untersuchungen können Bluttests, Stuhltests, Atemtests und eine Reihe von Röntgenaufnahmen des oberen Gastrointestinaltrakts sein.
Ursachen der Magenschleimhautentzündung
Wenn die Schleimhautbarriere, die die Magenwand schützt, geschwächt oder verletzt ist, können die Verdauungssäfte die Magenschleimhaut schädigen und entzünden. Eine Reihe von Krankheiten und Beschwerden können das Risiko einer Gastritis erhöhen, darunter entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn.
Risikofaktoren
Zu den Faktoren, die das Risiko einer Gastritis erhöhen, gehören:
Bakterielle Infektion
Obwohl eine Infektion mit Helicobacter pylori weltweit zu den häufigsten Infektionen beim Menschen zählt, erkranken nur wenige Menschen mit dieser Infektion an Gastritis oder anderen Erkrankungen des oberen Magen-Darm-Trakts. Mediziner vermuten, dass die Anfälligkeit für das Bakterium erblich bedingt ist oder durch Lebensgewohnheiten wie Rauchen und Ernährung hervorgerufen wird.
Regelmäßiger Gebrauch von Schmerzmitteln
Schmerzmittel, die allgemein als nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) bezeichnet werden, können sowohl eine akute als auch eine chronische Gastritis verursachen. Die regelmäßige oder übermäßige Einnahme dieser Schmerzmittel kann dazu führen, dass ein wichtiger Schutzstoff der Magenschleimhaut verloren geht.
Das Alter
Ältere Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko für eine Gastritis, weil die Magenschleimhaut mit zunehmendem Alter dünner wird und weil ältere Erwachsene eher an einer H. pylori-Infektion oder an Autoimmunerkrankungen leiden als jüngere Menschen.
Übermäßiger Alkoholkonsum
Alkohol kann die Magenschleimhaut reizen und erodieren, was den Magen anfälliger für Verdauungssäfte macht. Übermäßiger Alkoholkonsum führt mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer akuten Gastritis.
Stress
Starker Stress aufgrund von größeren Operationen, Verletzungen, Verbrennungen oder schweren Infektionen kann eine akute Gastritis verursachen.
Krebsbehandlungen
Chemotherapie oder Bestrahlung können das Risiko einer Gastritis erhöhen.
Der eigene Körper greift Zellen im Magen an. Diese als Autoimmun-Gastritis bezeichnete Form der Gastritis tritt auf, wenn der Körper die Zellen angreift, aus denen die Magenschleimhaut besteht. Diese Reaktion kann die Schutzbarriere des Magens abnutzen.
Eine Autoimmun-Gastritis tritt häufiger bei Menschen mit anderen Autoimmunerkrankungen auf, z. B. der Hashimoto-Krankheit und Typ-1-Diabetes.
Autoimmun-Gastritis kann auch mit Vitamin-B-12-Mangel einhergehen.
Andere Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden
Gastritis kann mit anderen Erkrankungen wie HIV/AIDS, Morbus Crohn, Zöliakie, Sarkoidose und parasitären Infektionen einhergehen.
Komplikationen
Unbehandelt kann es bei der Gastritis zu Magengeschwüren und Magenblutungen kommen. In seltenen Fällen können einige Formen der chronischen Gastritis das Risiko für Magenkrebs erhöhen, insbesondere wenn die Magenschleimhaut stark ausgedünnt ist und sich die Zellen der Schleimhaut verändert haben.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn sich Ihre Anzeichen und Symptome trotz Behandlung der Gastritis nicht bessern.
Quellen
- National Health Service (UK)
- National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK)
- Feldman M, et al., eds. Gastritis and gastropathy. In: Sleisenger and Fordtran’s Gastrointestinal and Liver Disease: Pathophysiology, Diagnosis, Management. 11th ed. Elsevier; 2021
- Ferri FF. Gastritis. In: Ferri’s Clinical Advisor 2022. Elsevier; 2022
- Gastritis and gastropathy. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases
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- FDA drug safety communication: Possible increased risk of fractures of the hip, wrist and spine with the use of proton pump inhibitors. U.S. Food and Drug Administration.
- Washington MK, Peek RM. Chapter 58: Gastritis and gastropathy. In: Podolsky DK, Camilleri M, Fitz JG, Kalloo AN, Shanahan F, Wang TC, eds. Yamada’s Textbook of Gastroenterology. 6th edition. West Sussex: John Wiley & Sons, Ltd.: 2016: 1103–1120
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