Studie: Vitamin B12-Mangel erhöht Risiko für Depressionen

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 14. Dezember 2021, Lesezeit: 3 Minuten

Vitamin B12-Mangel und seine Folgen: In einer neuen Studie haben Wissenschaftler des Trinity College Dublin den Zusammenhang zwischen dem Folsäure- und Vitamin-B12-Spiegel und der Häufigkeit von depressiven Symptomen in einer Gruppe älterer Menschen, die in der Gemeinschaft leben, analysiert.

Die Studie zeigte, dass ein Mangel an Vitamin B12 mit depressiven Symptomen zusammenhängt, dass aber Folsäure-Mangel nicht mit Depressionen verbunden ist.

Mangel und schlechte Versorgung mit B-Vitaminen wie Folsäure und Vitamin B12 sind bei älteren Menschen weit verbreitet. In Irland beispielsweise weist einer von acht älteren Erwachsenen niedrige Vitamin-B12-Werte auf.

Einige der negativen gesundheitlichen Folgen einer Vitamin-B12-Unterversorgung können eine megaloblastische Anämie, eine Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen oder eine Schädigung der Myelinscheide, die die Nervenfasern des Gehirns umgibt, sein.

Das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Folsäure- oder niedrigem Vitamin B12-Spiegel und Depressionen im höheren Lebensalter ist den Autoren der Studie zufolge wichtig, da Depressionen ein Risikofaktor für die Verschlechterung von Vitalfunktionen, die Einweisung in ein Pflegeheim und den frühen Tod sind.

Für die Untersuchung wurden Daten aus der Irish Longitudinal Study on Ageing (TILDA) herangezogen. Es wurden Personen im Alter von 50 Jahren und älter untersucht, die in der ersten Welle der Studie erfasst wurden und bei denen eine Messung von Plasmafolat und Plasma-B12 sowie ein Screening auf Depressionen durchgeführt wurde.

Im Rahmen der Studie wurde festgestellt, dass ein niedriger Vitamin-B12-Spiegel mit einem signifikant höheren Risiko für depressive Symptome über einen Zeitraum von vier Jahren verbunden ist. Für Folsäure wurde indes kein solcher Zusammenhang festgestellt.

Auch nach Kontrolle relevanter Einflussfaktoren wie körperliche Aktivität, chronische Erkrankungen, Vitamin-D-Status, kardiovaskuläre Erkrankungen und Einnahme von Antidepressiva blieben diese Ergebnisse unverändert.

Weitere Faktoren, die den Mikronährstoffstatus bei älteren Erwachsenen beeinflussen, waren Übergewicht, Medikamenteneinnahme, Rauchen, Wohlstand, Geschlecht und geografische Lage. Mit zunehmendem Alter sank das Depressionsrisiko, so die Forscher.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sind den Studienautoren zufolge angesichts der hohen Verbreitung von Depressionen bei älteren Erwachsenen in Irland und insbesondere angesichts der Tatsache, dass einer von acht älteren Erwachsenen einen hohen Vitamin-B12-Mangel aufweist, von großer Bedeutung.

Sowohl in Europa als auch im Vereinigten Königreich gibt es immer mehr Bestrebungen, eine vorgeschriebene Anreicherung von Lebensmitteln mit B-Vitaminen einzuführen.

Insbesondere da die vorgeschriebene Anreicherung von Lebensmitteln mit Folsäure in den USA positive Ergebnisse gezeigt hat. Dort liegt die Unterversorgungsrate von Folsäure bei Menschen im Alter von 60 Jahren und älter lediglich bei 1,2 Prozent.

Die Studienergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift British Journal of Nutrition veröffentlicht.

Quellen: Trinity College Dublin / Eamon Laird et al, Low vitamin B12 but not folate is associated with incident depressive symptoms in community-dwelling older adults: a 4 year longitudinal study, British Journal of Nutrition (2021). DOI: 10.1017/S0007114521004748

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