Studie über Omega-3-Fettsäuren und ihre Wirkung bei Angststörungen und Depressionen:
Können Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen helfen? Der zunehmende Verzehr von Omega-3-Fettsäuren wird weltweit stark gefördert, da man davon ausgeht, dass sie vor Krankheiten wie Angstzuständen und Depressionen schützen oder diese sogar rückgängig machen können.
ÜBERSICHT
Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Angststörungen und Depressionen
Untersuchungen der University of East Anglia in Norwich, England, kommen jedoch zu dem Schluss, dass Omega-3-Fettsäuren nur eine geringe oder gar keine Wirkung auf Angststörungen, Angstzustände und Depressionen haben.
- Die Forschungsergebnisse wurden im British Journal of Psychiatry veröffentlicht.
Das Forscherteam der University of East Anglia wertete insgesamt 31 wissenschaftliche Studien mit Erwachsenen mit und ohne Depressionen, Angstzuständen oder Angststörungen. Es zeigte sich, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren wenig oder gar keine Wirkung in Bezug auf die Verhinderung von Depressionen oder Angstsymptomen hatten.
Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel
Bereits frühere Studien und Untersuchungen haben gezeigt, dass Nahrungsergänzungsmittel mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren nicht vor Krankheiten wie Herzerkrankungen, Schlaganfall, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Tod schützen, erklärte Dr. Lee Hooper von der medizinischen Fakultät der University of East Anglia in Norwich.
Diese große systematische Übersicht von wissenschaftlichen Studien und Forschungsarbeiten über Omega-3 und mehrfach ungesättigte Fettsäuren zur Vorbeugung von Depressionen, Angstsymptomen und Angststörungen enthielt Informationen von Tausenden von Menschen über lange Zeiträume. Trotz all dieser Informationen sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler keinen schützenden Effekt.
Keine Wirkung von langkettigen Omega-3-Fetten auf Depressionen oder Angststörungen
Die Studien zeigten durchweg wenig oder gar keine Wirkung von langkettigen Omega-3-Fettsäuren auf Depressionen oder Angstzustände und sollten nach Ansicht der Forschenden nicht als Therapie propagiert werden.
Fetter Fisch kann im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ein sehr nahrhaftes Lebensmittel sein. Die Wissenschaftler stellten jedoch fest, dass es keinen nachweisbaren Nutzen für Menschen gibt, die Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren wie Fischöl zur Vorbeugung oder Behandlung von Depressionen oder Angststörungen einnehmen.
Vorteile von Leinöl – Alpha-Linolensäure (ALA)
Andere Untersuchungen und Studien haben gezeigt, dass die tägliche Einnahme von zwei Esslöffeln Leinöl die Entzündungswerte, die Blutfettwerte und den Blutdruck verbessern kann.
Leinöl ist aufgrund seines hohen Gehaltes an der essentiellen Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) sehr lichtempfindlich und wird leicht ranzig. Daher sollte bereits beim Einkauf auf eine hochwertige Verarbeitung geachtet werden.
Kriterien sind unter anderem biologische Herkunft, Kaltpressung oder Pressung unter Ausschluss von Licht, Wärme und Sauerstoff, zum Beispiel nach dem „Omega-safe“- oder „Oxyguard“-Verfahren.
Leinöl sollte unbedingt dunkel und luftdicht aufbewahrt, frisch verwendet und nach dem Öffnen innerhalb von drei Wochen verbraucht werden, da sonst die gesundheitsfördernde Wirkung verloren geht. Ferner sollte Leinöl niemals erhitzt werden.
Ökologischen Bedenken
Angesichts der ökologischen Bedenken gegenüber der industriellen Fischerei und ihrer Auswirkungen auf die Fischbestände und die Verschmutzung der Meere durch Plastik erscheint es nicht sinnvoll, weiterhin Fischöltabletten zu schlucken, die keinen Nutzen bringen.
- Die vorliegende Forschungsarbeit zu Omega-3 und mehrfach ungesättigte Fettsäuren zur Vorbeugung von Depressionen, Angststörungen und Angstsymptomen wurde von der Weltgesundheitsorganisation finanziert und British Journal of Psychiatry veröffentlicht.
Omega-3-Quellen
Omega-3-Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren in kleinen Mengen sind für die Gesundheit unerlässlich. Nur ein kleiner Teil unserer Nahrung enthält Omega-3-Fettsäuren.
Größere Mengen an Omega-3 sind in pflanzlichen Ölen, Nüssen, Körner, Samen und fettem Fisch (Eicosapentaensäure, EPA, und Docosahexaensäure, DHA) wie Lachs, Sardellen, Hering und Makrele enthalten. Auch Leinöl (Alpha-Linolensäure, ALA), Rapsöl, Hanföl und Walnussöl sind gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren sind auch als rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
Omega-3-Mangel
Bei einem Mangel (Unterversorgung) an essentiellen Fettsäuren – sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren – kann es zu Symptomen wie spröder, schuppiger, rauer Haut und Dermatitis kommen.
Weitere Symptome eines Mangels an essentiellen Fettsäuren können u.a. sein:
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Müdigkeit, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Gedächtnisstörungen
- Haarausfall, Depigmentierung der Haare
- Durchblutungsstörungen, schlechte Wundheilung
- Wachstumsstörungen
Die Plasma- und Gewebekonzentrationen von Docosahexaensäure (DHA) nehmen bei einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren ab. Weder für die Docosahexaensäure (DHA) noch für die essentielle Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA) sind jedoch Grenzwerte bekannt, unterhalb derer funktionelle Eigenschaften wie Sehvermögen, Nervenfunktion oder Immunantwort beeinträchtigt sind.
Risikogruppen für Omega-3-Mangel
Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen höheren Omega-3-LC-Spiegeln und einem geringeren Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen, einschließlich koronarer Herzkrankheit. Dies deutet darauf hin, dass viele Menschen von einer etwas höheren Omega-3-Aufnahme profitieren könnten.
Quellen
- University of East Anglia
- Icahn School of Medicine at Mount Sinai
- British Journal of Psychiatry – Deane, K., Jimoh, O., Biswas, P., O’Brien, A., Hanson, S., Abdelhamid, A., . . . Hooper, L. (2021). Omega-3 and polyunsaturated fat for prevention of depression and anxiety symptoms: Systematic review and meta-analysis of randomised trials. The British Journal of Psychiatry, 218(3), 135-142. doi:10.1192/bjp.2019.234
- Trumbo P, Schlicker S, Yates AA, Poos M; Food and Nutrition Board of the Institute of Medicine, The National Academies. Dietary reference intakes for energy, carbohydrate, fiber, fat, fatty acids, cholesterol, protein and amino acids. J Am Diet Assoc. 2002 Nov;102(11):1621-30, DOI: 10.1016/s0002-8223(02)90346-9, Erratum in: J Am Diet Assoc. 2003 May;103(5):563. PMID: 12449285.
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Quelle: YouTube/MediosApotheke
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