Alkoholkonsum: Auswirkungen von Alkohol auf den Körper

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 25. Oktober 2022, Lesezeit: 5 Minuten

Wie wirkt sich Alkohol auf den Körper aus?

Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Gesundheit sehr stark schädigen. Schäden oder Veränderungen durch Alkoholkonsum können unter anderem Leber, Herz, Gehirn sowie die Bauchspeicheldrüse betreffen und verschiedene Krebsarten auslösen.

  • Zu den Krebsarten, die mit Alkohol in Verbindung gebracht werden, zählen beispielsweise Kopf- und Halskrebs, Speiseröhrenkrebs, Leberkrebs, Brustkrebs und Darmkrebs.

Was passiert bei Alkohol im Gehirn?

Alkohol beeinträchtigt die Kommunikationspfade und Verbindungswege des Gehirns und kann das Aussehen, die Funktion und das Leistungsvermögen des Gehirns verändern.

  • Diese Veränderungen können die Stimmungslage und das Verhalten negativ beeinflussen. Betroffene Personen kann es schwerer fallen erschweren, klar zu denken und es kann zu Koordinationsstörungen kommen.

Wie wirkt sich Alkohol auf das Herz aus?

Wenn man über einen längeren Zeitraum viel oder zu viel trinkt, kann dies zu Schäden am Herz und zu weiteren Problemen führen:

  • Kardiomyopathie – Ausdehnung und Schwächung des Herz-Muskels
  • Arrhythmien – Unregelmäßiger Herzschlag
  • Schlaganfall
  • Bluthochdruck

Wie wirkt sich Alkoholkonsum auf die Leber aus?

Starker Alkoholkonsum belastet die Leber und kann zu einer Reihe von Beschwerden und Leberentzündungen führen, darunter:

  • Fettleber oder Steatose
  • Alkoholische Hepatitis
  • Fibrose
  • Zirrhose

Wie wirkt sich Alkohol auf die Bauchspeicheldrüse aus?

Alkohol bewirkt, dass die Bauchspeicheldrüse giftige Stoffe erzeugt, die im weiteren Verlauf zu Pankreatitis (Magen-Darm-Erkrankung, Bauchspeicheldrüsenentzündung) führen kann.

Dies ist eine gefährliche Entzündung und Schwellung der Blutgefäße in der Bauchspeicheldrüse, die eine optimale Verdauung und Darmtätigkeit erschwert bzw. verhindert.

Wie wirkt sich Alkohol auf Krebs aus?

Auf der Grundlage umfangreicher Untersuchungen von Forschungsstudien besteht ein breiter wissenschaftlicher Konsens darüber, dass ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und einer Reihe von Krebstypen besteht.

In seinem Bericht über Karzinogene führt das National Toxicology Program des US Department of Health and Human Services den Konsum alkoholischer Getränke als eine bekanntes krebserregende Substanz auf.

Die Studienergebnisse legen nahe, dass je mehr Alkohol eine Menschen trinken – insbesondere je mehr Alkohol eine Person im Laufe der Zeit regelmäßig trinkt – desto höher ist das Risiko, an einem alkoholbedingten Krebs zu erkranken.

Auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 2009 waren geschätzte 3,5 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle in den USA (circa 19.500 Tote) auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen.

Zwischen dem Konsum von Alkohol und der Entwicklung folgender Krebs-Arten haben sich eindeutige Muster herausgebildet:

Kopf- und Halskrebs

Kopf- und Halskrebs: Alkoholkonsum ist ein wesentlicher Risikofaktor für verschiedene Kopf- und Halskrebsarten, vor allem für Mundhöhlenkrebs (mit Ausnahme der Lippen) sowie Rachen- und Kehlkopfkrebs.

  • Bei einem täglichen Konsum von 50 Gramm Alkohol oder mehr, ist das Risiko, an diesen Krebsarten zu erkranken, mindestens zwei- bis dreimal höher als bei Menschen, die keinen Alkohol trinken. Bei Menschen, die diese Menge an Alkohol täglich trinken und zudem rauchen, ist das Risiko für diese Krebsarten wesentlich höher.

Speiseröhrenkrebs

Alkoholkonsum ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung einer speziellen Art von Speiseröhrenkrebs, dem sogenannten Speiseröhrenschuppenzellkarzinom. Außerdem wurde bei Menschen, die einen Defekt eines Enzyms erben, das den Blutalkohol verstoffwechselt, ein deutlich erhöhtes Risiko für ein alkoholbedingtes Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre festgestellt.

Leberkrebs

Leberkrebs: Alkoholkonsum ist ein separater Risikofaktor und eine der Hauptursachen für Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom). Chronische Infektionen (Entzündungen) mit dem Hepatitis-B-Virus und/oder dem Hepatitis-C-Virus sind die beiden anderen Hauptursachen für Leberkrebs.

Brustkrebs

Brustkrebs: Über 100 epidemiologische Untersuchungen haben sich mit dem Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko von Brustkrebs bei Frauen beschäftigt. Die Ergebnisse dieser Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs im Zusammenhang mit einem verstärkten Konsum von Alkohol.

  • In Großbritannien lieferte die Million Women Study, an der cirka 28.000 Frauen mit Brustkrebs teilnahmen, eine aktuellere und etwas höhere Risikoeinschätzung für Brustkrebs bei niedrigem bis mäßigem Alkoholkonsum: Jeweils 10 Gramm Alkohol täglich waren mit einem Anstieg des Brustkrebsrisikos um 12 Prozent verbunden

Darmkrebs

Mit dem Alkoholkonsum ist ein geringfügig erhöhtes Risiko für Darm- und Rektumkrebs verbunden.

Eine Meta-Analyse von 57 Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien, in denen der Zusammenhang von Alkoholkonsum und Darmkrebsrisiko untersucht wurde, zeigte, dass Personen, die täglich 50 Gramm oder mehr Alkohol konsumierten, das 1,5-fache Risiko hatten, Darmkrebs zu bekommen im Vergleich zu Menschen die keinen Alkohol trinken oder Gelegenheitstrinkern.

  • Bei einem täglichen Alkoholkonsum von 10 Gramm stieg das Risiko für Darmkrebs leicht an (7 Prozent).

Immunsystem

Ein zu starker Alkoholkonsum kann das Immunsystem schwächen und den Organismus zu einem wesentlich leichteren Ziel für Erkrankungen machen.

Chronische Trinker haben eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten wie Lungenentzündung und Tuberkulose im Vergleich zu Menschen, die nicht zu viel trinken.

  • Ein einmaliger starker Konsum von Alkohol vermindert die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen – auch bis zu 24 Stunden nach dem Trinken.

Die obigen Informationen zu Alkoholkonsum dienen ausschließlich zur ersten Information.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

Bericht über Alkoholkonsum und Alkohol als Volksdroge:

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