Hepatitis B (HBV) ist eine ansteckende Virusinfektion, die durch das Hepatitis-B-Virus verursacht wird und zu Leberentzündung und Leberschäden führt.
- Hepatitis-B-Infektionen gehören weltweit zu den häufigsten Erkrankungen, die mit einer schweren Leberentzündung einhergehen können.
Eine chronische Hepatitis-B-Infektion begünstigt die Entstehung einer Leberzirrhose, die mit einem erhöhten Risiko für Leberkrebs und einer deutlich verkürzten Lebenserwartung einhergeht.
Zwischen 20 und 30 Prozent der erwachsenen Patientinnen und Patienten mit chronischer Hepatitis B entwickeln eine Leberzirrhose oder Leberkrebs, 25 Prozent der chronisch Erkrankten sterben an Leberkrebs oder Leberzirrhose.
- Das Hepatitis-B-Virus wird durch Kontakt mit Blut, Sperma oder anderen Körperflüssigkeiten einer infizierten Person übertragen.
Man kann sich vor Hepatitis B schützen, indem man sich zum Beispiel gegen Hepatitis B impfen lässt. Personen, die an Hepatitis B erkrankt sind, können Maßnahmen ergreifen, um die Übertragung von Hepatitis B auf andere zu verhindern.
- Das Hepatitis-B-Virus kann eine akute oder chronische Infektion verursachen.
ÜBERSICHT
Akute Hepatitis B
Die akute Hepatitis B ist eine kurz andauernde Infektion. Bei manchen Menschen treten Symptome auf, die mehrere Wochen anhalten können. In einigen Fällen bleiben die Symptome bis zu 6 Monate bestehen. Manchmal kann der Körper die Infektion erfolgreich bekämpfen und das Virus verschwindet.
Wenn der Körper nicht in der Lage ist, das Virus zu bekämpfen, verschwindet es nicht und es kommt zu einer chronischen Hepatitis-B-Infektion.
Die meisten gesunden Erwachsenen und Kinder über 5 Jahren, die an Hepatitis B erkrankt sind, werden wieder gesund und entwickeln keine chronische Hepatitis-B-Infektion.
Chronische Hepatitis B
Die chronische Hepatitis B ist eine langwierige Infektion. Die Wahrscheinlichkeit, an einer chronischen Hepatitis B zu erkranken, ist bei Menschen höher, die sich im Säuglingsalter mit dem Virus infiziert haben.
Etwa 90 Prozent der mit Hepatitis B infizierten Säuglinge entwickeln eine chronische Infektion. Etwa 25 bis 50 Prozent der Kinder, die sich im Alter von 1 bis 5 Jahren infizieren, entwickeln eine chronische Infektion. Nur etwa 5 Prozent der Menschen, die sich im Erwachsenenalter erstmals infizieren, entwickeln eine chronische Hepatitis B.
Symptome einer Hepatitis B-Infektion
Der Verlauf einer Hepatitis-B-Infektion (HBV) kann sehr unterschiedlich sein: von symptomlos über leichte Verläufe bis hin zu einem sehr schweren Krankheitsverlauf.
Viele Menschen, die mit Hepatitis B (HBV) infiziert sind, haben keine Symptome. Bei manchen Menschen mit akuter Hepatitis B treten die Symptome erst zwei bis fünf Monate nach dem Kontakt mit dem Virus auf.
Diese Symptome können u.a. sein:
- Appetitlosigkeit
- Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Müdigkeit
- Gelenk- und Gliederschmerzen
- Fieber
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Verdauungsstörungen
- Leberschwellung
- dunkelgelber Urin
- grauer oder lehmfarbener Stuhl
- Gelbfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht)
Säuglinge und Kinder unter 5 Jahren zeigen in der Regel keine Symptome einer akuten Hepatitis B. Bei älteren Kindern und Erwachsenen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Symptome auftreten.
Bei der chronischen Hepatitis B können Symptome erst auftreten, wenn sich Folgeerkrankungen entwickeln, was Jahrzehnte nach der Ansteckung der Fall sein kann.
- Deshalb ist eine Hepatitis-B-Vorsorgeuntersuchung wichtig, auch wenn keine Symptome vorliegen.
Folgeerkrankungen bei Hepatitis B
Hepatitis B (HBV) kann schwere Folgeerkrankungen verursachen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann das Risiko von Komplikationen verringern.
Akute Hepatitis-B-Komplikationen
In seltenen Fällen kann eine akute Hepatitis B zu akutem Leberversagen führen, einer Erkrankung, bei der die Leber plötzlich versagt. Menschen mit akutem Leberversagen benötigen unter Umständen eine Lebertransplantation.
Komplikationen der chronischen Hepatitis B
Eine chronische Hepatitis B kann zu folgenden Komplikationen führen:
Leberzirrhose, eine Erkrankung, bei der Narbengewebe gesundes Lebergewebe ersetzt und die Leber daran hindert, normal zu arbeiten. Das Narbengewebe blockiert teilweise auch den Blutfluss durch die Leber. Wenn sich die Leberzirrhose verschlimmert, beginnt die Leber zu versagen.
Leberversagen: Die Leber ist schwer geschädigt und funktioniert nicht mehr. Leberversagen wird auch als terminale Lebererkrankung bezeichnet. Menschen mit Leberversagen benötigen unter Umständen eine Lebertransplantation.
Leberkrebs
Zur Früherkennung von Leberkrebs kann eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung oder eine andere bildgebende Untersuchung empfohlen werden. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Reaktivierte Hepatitis B
Bei Menschen, die bereits einmal an Hepatitis B erkrankt waren, kann das Virus später im Leben wieder aktiv werden (Reaktivierung). Wenn Hepatitis B reaktiviert wird, kann sie beginnen, die Leber zu schädigen und Symptome zu verursachen. Eine reaktivierte Hepatitis B kann zu akutem Leberversagen führen.
Das Risiko einer Hepatitis-B-Reaktivierung besteht u.a. bei Personen die Medikamente einnehmen, die die Aktivität des Immunsystems verringern, wie z. B.:
- eine Chemotherapie zur Behandlung von Krebs
- Medikamente, die zur Behandlung von Erkrankungen verschrieben werden, die das Immunsystem betreffen, wie z. B. entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis und Psoriasis
- Medikamente, die Menschen verschrieben werden, die eine Organtransplantation oder eine Knochenmarktransplantation erhalten
- Kortikosteroide, wenn sie länger als ein paar Wochen eingenommen werden
- Einnahme von Hepatitis-C-Medikamenten
- eine HIV-Infektion
Bei Personen, bei denen das Risiko einer Reaktivierung der Hepatitis B besteht, können Ärzte auf eine aktuelle oder frühere Hepatitis-B-Infektion testen.
Ursachen – Was verursacht Hepatitis B?
Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus ausgelöst. Das Hepatitis-B-Virus wird durch Kontakt mit Blut, Sperma oder anderen Körperflüssigkeiten einer infizierten Person übertragen.
Der Kontakt kann erfolgen:
- bei der Geburt von einer an Hepatitis B erkrankten Mutter
- ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person
- gemeinsame Benutzung von Drogennadeln oder anderem Drogenbesteck mit einer infizierten Person
- versehentliches Stechen mit einer Nadel, die bei einer infizierten Person benutzt wurde
- Tätowierung oder Piercing mit Instrumenten, die bei einer infizierten Person verwendet wurden und die nicht ordnungsgemäß sterilisiert oder gereinigt wurden, um alle
- Viren und anderen Mikroben abzutöten
- Kontakt mit Blut oder offenen Wunden einer infizierten Person
- Benutzung des Rasierers, der Zahnbürste oder der Nagelschere einer infizierten Person.
Man kann sich NICHT mit Hepatitis B anstecken durch:
- eine infizierte Person, von der man angehustet oder angeniest wird
- das Trinken von unsauberem oder unbehandeltem Wasser, das nicht abgekocht wurde
- Essen von unsauberen oder nicht durchgekochten Speisen
- Umarmen einer infizierten Person
- Händeschütteln oder Händchenhalten mit einer infizierten Person
- gemeinsame Benutzung von Löffeln, Gabeln und anderen Essutensilien
- das Sitzen neben einer infizierten Person
Mütter, die an Hepatitis B erkrankt sind, können ihre Babys gefahrlos stillen. Wenn ein Baby kurz nach der Geburt Hepatitis-B-Immunglobulin (HBIG) und den Hepatitis-B-Impfstoff erhält, um einer Hepatitis-B-Infektion vorzubeugen, ist es unwahrscheinlich, dass Hepatitis B beim Stillen von der Mutter auf das Kind übertragen wird.
Diagnose einer Hepatitis-B-Infektion
Ärztinnen und Ärzte diagnostizieren Hepatitis B anhand der Kranken- und Familiengeschichte, einer körperlichen Untersuchung und einer Blutuntersuchung.
Wenn der Verdacht auf Hepatitis B besteht, können Ärzte zusätzliche Tests durchführen, um Ihre Leber zu untersuchen.
Krankengeschichte und Familiengeschichte
Der Arzt wird nach Symptomen und Faktoren fragen, die das Risiko einer Hepatitis-B-Erkrankung erhöhen können. Gegebenenfalls wird er auch nach anderen Faktoren fragen, die die Leber schädigen können, wie z. B. Alkoholkonsum.
Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung sucht der Arzt nach Anzeichen für eine Leberschädigung, z. B:
- Veränderungen der Hautfarbe
- Schwellung der Unterschenkel, Füße oder Knöchel
- Empfindlichkeit oder Schwellung des Bauches
Tests zur Diagnose von Hepatitis B
Zur Diagnose von Hepatitis B werden Blutuntersuchungen durchgeführt. Zusätzliche Untersuchungen können angeordnet werden, um festzustellen, ob die Leber geschädigt ist, wie schwer die Leberschädigung ist oder um andere Ursachen für eine Lebererkrankung auszuschließen.
Blutuntersuchungen
Bestimmte Blutuntersuchungen können zeigen, ob jemand mit Hepatitis B infiziert ist. Wenn eine Infektion vorliegt, kann die Ärztin oder der Arzt weitere Blutuntersuchungen durchführen:
- ob die Infektion akut oder chronisch ist
- ob ein erhöhtes Risiko einer Leberschädigung besteht
- ob die Virusmenge im Körper hoch oder niedrig ist
- ob eine Behandlung erforderlich ist
Bei einer chronischen Hepatitis B wird der behandelnde Arzt eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte empfehlen, da sich die chronische Hepatitis B im Laufe der Zeit verändern kann.
Auch wenn die Infektion zum Zeitpunkt der Erstdiagnose die Leber noch nicht geschädigt hat, kann dies in Zukunft der Fall sein. Durch regelmäßige Blutuntersuchungen kann festgestellt werden, ob es Anzeichen für eine Leberschädigung gibt, ob eine Behandlung erforderlich ist und wie die Behandlung beim Patienten anschlägt.
Blutuntersuchungen können auch zeigen, ob eine Immunität gegen Hepatitis B besteht, d. h. ob man sich nicht mit Hepatitis B anstecken kann. Eine Immunität kann bestehen, wenn man geimpft wurde oder wenn man in der Vergangenheit eine akute Hepatitis-B-Infektion hatte und der Körper die Infektion abwehren konnte.
Zusätzliche Untersuchungen
Eine lang andauernde chronische Hepatitis B kann die Leber schädigen. Um festzustellen, ob und wie stark die Leber geschädigt ist, oder um andere Ursachen für eine Lebererkrankung auszuschließen, empfiehlt es sich, zusätzliche Untersuchungen durchzuführen. Diese Untersuchungen können Folgendes umfassen:
- Blutuntersuchungen
- transiente Elastographie, eine spezielle Ultraschalluntersuchung der Leber
- Leberbiopsie
Behandlung der Hepatitis B
Hepatitis B (HBV) wird normalerweise nicht behandelt, es sei denn, sie wird chronisch. Eine chronische Hepatitis B kann mit antiviralen Medikamenten behandelt werden, die das Virus angreifen.
Nicht jeder mit chronischer Hepatitis B muss behandelt werden. Wenn Bluttests zeigen, dass Hepatitis B die Leber einer Person schädigen könnte, kann der Arzt antivirale Medikamente verschreiben, um das Risiko von Leberschäden und Komplikationen zu verringern.
Die Behandlungsdauer ist unterschiedlich. Hepatitis-B-Medikamente können Nebenwirkungen haben.
Wie werden Komplikationen der Hepatitis B behandelt?
Wenn eine chronische Hepatitis B zu einer Leberzirrhose führt, sollte ein auf Lebererkrankungen spezialisierter Arzt aufgesucht werden. Die Ärzte können die mit der Leberzirrhose verbundenen Gesundheitsprobleme mit Medikamenten, kleineren medizinischen Eingriffen und Operationen behandeln. Eine Leberzirrhose erhöht das Risiko, an Leberkrebs zu erkranken.
Wenn eine chronische Hepatitis B zu Leberversagen oder Leberkrebs führt, kann eine Lebertransplantation notwendig werden.
Impfung und Schutz vor einer Hepatitis B-Infektion
Vor einer Hepatitis-B-Infektion kann man sich durch eine Impfung schützen. Wenn Sie noch nicht geimpft sind, können Sie Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Infektion zu verringern.
Hepatitis-B-Impfstoff
Der Impfstoff gegen Hepatitis B (HBV) steht seit den 1980er Jahren zur Verfügung und sollte Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen verabreicht werden.
Auch Erwachsene, die ein erhöhtes Risiko für eine Hepatitis-B-Infektion haben oder an einer chronischen Lebererkrankung leiden, sollten sich impfen lassen.
- Für Schwangere ist die Hepatitis-B-Impfung unbedenklich.
Die Hepatitis-B-Impfung wird in der Regel in Form von drei Impfungen innerhalb von 6 Monaten verabreicht.
Für einen vollständigen Schutz sind alle drei Impfungen erforderlich. In manchen Fällen kann der Arzt eine andere Anzahl oder einen anderen Zeitpunkt für die Impfung empfehlen.
Wer in Länder reist, in denen Hepatitis B häufig vorkommt und noch nicht gegen Hepatitis B geimpft ist, sollte mit seinem Arzt sprechen und versuchen, sich vor der Reise impfen zu lassen.
Wer keine Zeit hat, sich vor der Reise impfen zu lassen, sollte sich so oft wie möglich impfen lassen. Bereits eine einmalige Impfung kann einen gewissen Schutz gegen das Virus bieten.
Wann und wie oft sollte gegen Hepatitis B (HBV) geimpft werden?
Hepatitis-B-Impfung bei Kindern und Jugendlichen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 1995 die Hepatitis-B-Impfung als Standardimpfung für alle Säuglinge und Kleinkinder.
Zwar ist das Erkrankungsrisiko für Säuglinge ohne familiäres Risiko relativ gering, doch besteht bei Säuglingen und Kleinkindern ein besonders hohes Risiko für chronische Verläufe.
In Deutschland empfiehlt die STIKO für alle Säuglinge und Kleinkinder eine Grundimmunisierung gegen HBV mit einem Sechsfachimpfstoff, der auch gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Haemophilus influenzae Typ b (Hib) schützt.
Impfung gegen Hepatitis B bei Jugendlichen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Jugendlichen, die nicht als Säuglinge/Kleinkinder gegen Hepatitis B geimpft wurden, eine Grundimmunisierung im Alter von neun bis 17 Jahren.
Je nach Alter und Impfstoffkombination sind für die Grundimmunisierung im Jugendalter drei bis vier Impfungen erforderlich. Später ist keine Auffrischung der Hepatitis-B-Impfung mehr erforderlich.
- Nur bei schweren, behandlungsbedürftigen Erkrankungen muss die Impfung verschoben werden.
Nebenwirkungen der Impfung
Bei den üblichen Nebenwirkungen unterscheidet man zwischen lokalen Reaktionen und allgemeinen Krankheitssymptomen.
Als lokale Reaktionen werden Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle bezeichnet, die nach einigen Tagen wieder abklingen.
Zusätzlich können allgemeine Krankheitsbeschwerden wie Fieber oder Müdigkeit auftreten – auch diese Nebenerscheinungen lassen schnell wieder nach. Schwere Erkrankungen können nach Angaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) auftreten, sind aber sehr selten.
Ansteckungs- und Infektionsrisiko senken
Das Risiko einer Hepatitis-B-Infektion kann durch folgende Maßnahmen verringert werden:
- keine Drogennadeln oder anderes Drogenbesteck weitergeben
- Handschuhe tragen, wenn man mit Blut oder offenen Wunden einer anderen Person in Berührung kommt
- darauf achten, dass der Tätowierer oder Piercer steriles Werkzeug verwendet
- persönliche Gegenstände wie Zahnbürsten, Rasierer oder Nagelknipser nicht gemeinsam benutzen
- beim Geschlechtsverkehr ein Kondom benutzen
Verhinderung einer Infektion nach Kontakt mit dem Virus
Wer vermutet, mit dem Hepatitis-B-Virus in Kontakt gekommen zu sein, sollte sofort einen Arzt aufsuchen. In der Regel wird eine Impfung gegen Hepatitis B empfohlen, um einer Infektion vorzubeugen.
Die Impfdosis und gegebenenfalls die HBIG sollten kurz nach dem Kontakt mit dem Virus verabreicht werden, möglichst innerhalb von 24 Stunden.
Wie kann man verhindern, dass Hepatitis B auf andere übertragen wird?
Wer an Hepatitis B erkrankt ist, sollte die oben genannten Schritte einhalten, um eine Ansteckung zu vermeiden. Der Sexualpartner sollte sich einem Hepatitis-B-Test unterziehen und, falls er nicht infiziert ist, gegen Hepatitis B impfen lassen.
Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, sollte man seinen Arzt, Zahnarzt und andere im Gesundheitswesen Tätige darüber informieren, dass man an Hepatitis B erkrankt ist und kein Blut oder Blutprodukte, Sperma, Organe oder Gewebe spenden wird.
Hepatitis-B-Infektionen bei Neugeborenen vermeiden
Schwangere Frauen, die an Hepatitis B erkrankt sind, sollten mit ihrem Arzt besprechen, wie sie das Risiko einer Übertragung auf ihr Kind verringern können.
Der Arzt wird die Virusmenge während der Schwangerschaft kontrollieren. Sind die Viruswerte hoch, kann der Arzt eine Behandlung während der Schwangerschaft empfehlen, um die Viruswerte zu senken und das Risiko einer Übertragung der Hepatitis B auf das Kind zu verringern.
Gegebenenfalls ist eine Überweisung zu einem Leberspezialisten erforderlich, um festzustellen, ob eine Behandlung der Hepatitis B erforderlich ist, und um die Leber auf Schäden zu untersuchen.
Wenn eine Geburt bevorsteht, ist es notwendig, den Arzt und das Geburtspersonal über eine Hepatitis-B-Infektion zu informieren. Das Gesundheitspersonal sollte das Baby unmittelbar nach der Geburt gegen Hepatitis B impfen und ihm HBIG verabreichen.
Ernährung und Diät bei Hepatitis B
Bei einer Hepatitis-B-Infektion sollten sich die Betroffenen ausgewogen und gesund ernähren. Übergewicht kann das Risiko einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) erhöhen, und eine NAFLD kann die Leberschäden bei Menschen mit Hepatitis B verschlimmern.
Sprechen Sie mit einem Arzt über gesunde Ernährung und die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts.
Außerdem sollte Alkohol gemieden werden, da er zu weiteren Leberschäden führen kann.
Wer sollte sich auf Hepatitis B testen lassen?
Viele Menschen, die an Hepatitis B erkrankt sind, haben keine Symptome und wissen nicht, dass sie mit dem Virus infiziert sind. Vorsorgeuntersuchungen können Ärzten helfen, Hepatitis B zu diagnostizieren und zu behandeln, und so die Wahrscheinlichkeit ernsthafter Gesundheitsprobleme verringern.
Eine Vorsorgeuntersuchung auf Hepatitis B kann empfehlenswert sein, wenn man:
- schwanger ist
- in einem Gebiet der Welt geboren wurde, in dem 2 Prozent oder mehr der Bevölkerung mit Hepatitis B infiziert sind. Dazu gehören Afrika, Asien und Teile des Nahen Ostens, Osteuropas und Südamerikas
- als Säugling nicht gegen Hepatitis B geimpft wurde und die Eltern in einem Gebiet geboren wurden, in dem 8 Prozent oder mehr der Bevölkerung an Hepatitis B erkrankt sind, wozu Afrika südlich der Sahara und Teile Asiens gehören
- HIV-positiv ist
- sich Drogen injiziert hat
- ein Mann ist, der Geschlechtsverkehr mit Männern hat
- mit einer Person mit Hepatitis B zusammengelebt oder Geschlechtsverkehr mit ihr hatte
- aufgrund anderer Faktoren ein erhöhtes Infektionsrisiko hat
Wie verbreitet ist Hepatitis B?
In einigen anderen Teilen der Welt ist die Hepatitis-B-Infektion (HBV) häufiger als in den Vereinigten Staaten. Während in den USA weniger als 0,5 Prozent der Bevölkerung an Hepatitis B erkrankt sind, sind in Regionen wie Afrika, Asien und Teilen des Nahen Ostens, Osteuropas und Südamerikas 2 Prozent oder mehr der Bevölkerung infiziert.
Besonders hoch ist die Infektionsrate mit Hepatitis B (früher auch Serumhepatitis) in einigen Teilen der Welt, z. B. in Afrika südlich der Sahara und in Teilen Asiens, wo bis zu 8 Prozent oder mehr der Bevölkerung infiziert sind.
Quellen
- MedizinDoc mit Material von National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK), NHS (UK), STIKO, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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