Welche Wirkung haben Omega-3-Fettsäuren auf die Gesundheit?

American Heart Association, Gesundheitsnews, Medizin und Forschung

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 5. Juli 2023, Lesezeit: 8 Minuten

Wissenschaftler erforschen Omega-3-Fettsäuren, um zu verstehen, wie sie sich auf die Gesundheit auswirken.

Menschen, die Fisch und andere Meeresfrüchte essen, haben ein geringeres Risiko, an verschiedenen chronischen Krankheiten zu erkranken.

Omega-3-Fettsäuren wirken gerinnungshemmend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend, verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und beeinflussen den Triglyceridstoffwechsel positiv.

  • Es ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob diese gesundheitlichen Vorteile einfach auf den Verzehr dieser Lebensmittel oder auf die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen sind.

Wie macht sich ein Omega-3-Mangel bemerkbar?

Fehlen dem Körper die lebensnotwendigen, gesunden Fette oder bekommt er im Verhältnis zu Omega-3 zu viel Omega-6, können sich mit der Zeit Symptome eines Omega-3-Mangels entwickeln. So kann beispielsweise die Konzentrationsfähigkeit nachlassen, das Haar brüchig und die Haut trocken werden.

Weitere Anzeichen und Symptome für einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren können u.a. sein:

Omega-3-Fettsäuren und kardiovaskuläre Erkrankungen

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von fettem Fisch und Meeresfrüchten im Rahmen einer gesunden Ernährung dazu beiträgt, das Herz gesund zu erhalten und vor bestimmten Herzproblemen zu schützen.

Beispielsweise sinkt der Triglyceridspiegel, wenn mehr der beiden Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) aus Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden.

Die American Heart Association (AHA) empfiehlt den Verzehr von ein bis zwei Portionen Meeresfrüchten pro Woche, um das Risiko für bestimmte Herzerkrankungen zu senken. Dies gilt insbesondere dann, wenn Meeresfrüchte anstelle von weniger gesunden Lebensmitteln verzehrt werden.

  • Die American Heart Association empfiehlt allerdings keine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren für Menschen, die kein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

Omega-3-Fettsäuren und Krebsprävention

In verschiedenen Studien wurde darauf verwiesen, dass Menschen, die mehr Omega-3-Fettsäuren aus Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen, ein geringeres Risiko haben, an Brustkrebs und möglicherweise auch an Darmkrebs zu erkranken.

Eine groß angelegte klinische Studie ergab jedoch, dass Nahrungsergänzungsmittel (Supplements) mit Omega-3-Fettsäuren weder das Krebsrisiko insgesamt noch das Risiko für Brustkrebs, Prostatakrebs oder Darmkrebs senken. Weitere klinische Studien werden die Frage klären, ob Omega-3-Fettsäuren das Krebsrisiko beeinflussen.

Alzheimer-Demenz und kognitive Funktion

Es gibt Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass Menschen, die mehr Omega-3-Fettsäuren aus Lebensmitteln wie etwa aus Fisch zu sich nehmen, möglicherweise ein geringeres Risiko haben, an der Alzheimer-Krankheit, Demenz oder anderen Erkrankungen zu erkranken, die mit der geistigen Leistungsfähigkeit zusammenhängen.

  • Die Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf das Gehirn sind noch nicht vollständig geklärt und müssen weiter erforscht werden.

Altersbedingte Makula-Degeneration und Omega 3

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine der Hauptursachen für den Verlust der Sehkraft bei älteren Menschen. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die mit der Nahrung höhere Mengen an Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen, ein geringeres Risiko haben, an altersbedingter Makuladegeneration zu erkranken.

  • Ist die altersbedingte Makuladegeneration jedoch bereits eingetreten, kann die Einnahme von Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern und den Sehkraftverlust nicht verlangsamen.

Trockene Augen und Omega-3-Fettsäuren

Trockene Augen entstehen, wenn die Augen zu wenig Feuchtigkeit oder Tränenflüssigkeit produzieren.

Dies führt zu Augenbeschwerden und Sehstörungen. Einige Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme von mehr Omega-3-Fettsäuren aus der Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln – insbesondere die zwei Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA – die Symptome des Trockenen Auges lindern kann.

  • Eine große Studie zeigte jedoch, dass sich die Symptome bei Personen mit trockenen Augen, die ein Jahr lang täglich Fischölpräparate in einer Dosierung von 2.000 mg EPA plus 1.000 mg DHA einnahmen, im Vergleich zu Personen, die ein Placebo erhielten, nicht signifikant verbesserten.

Omega-3 und Rheumatoide Arthritis

Rheumatoide Arthritis verursacht chronische Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und Funktionsverlust der Gelenke. Eine Reihe klinischer Studien konnte zeigen, dass die Einnahme von Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis helfen kann, wenn sie in Kombination mit Standardmedikamenten für rheumatoide Arthritis und anderen Behandlungen eingenommen werden.

So benötigen Menschen mit rheumatoider Arthritis, die Omega-3-Präparate einnehmen, möglicherweise weniger Schmerzmittel.

  • Es ist jedoch unklar, ob Omega-3-Präparate Gelenkschmerzen, Schwellungen oder Morgensteifigkeit verringern.

Wirkung bei ADHS und Allergien

Wissenschaftler untersuchen, ob die Einnahme von Omega-3-Supplementen dazu beitragen kann, einige der Symptome von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), Allergien bei Kindern und Mukoviszidose zu lindern.

  • Um den potenziellen Nutzen von Omega-3-Fettsäuren bei diesen und anderen Erkrankungen vollständig zu verstehen, sind jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich.

Können Omega-3-Fettsäuren schädlich sein?

Höhere Dosen werden manchmal zur Senkung des Triglyzeridspiegels verwendet, aber jeder, der Omega-3-Fettsäuren zu diesem Zweck einnimmt, sollte ärztlich überwacht werden, da diese hohen Dosen Blutungsprobleme verursachen und möglicherweise die Immunfunktion beeinträchtigen können.

Die Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln in kleinen Mengen auftreten können, sind in der Regel gering. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Mundgeruch, Sodbrennen, Magenbeschwerden und/oder Schweißausbrüche.

Wechselwirkungen mit Omega-3-Fettsäuren

Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren können Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, die jemand einnimmt.

Beispielsweise können hohe Dosen von Omega-3-Fettsäuren zu Blutungsproblemen führen, wenn sie zusammen mit anderen gerinnungshemmenden Medikamenten eingenommen werden.

  • Mögliche Wechselwirkungen zwischen Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln und eingenommenen Medikamenten sollten mit einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden.

Was sind Omega-3-Fettsäuren und was bewirken sie?

Omega-3-Fettsäuren kommen in Lebensmitteln wie Fisch und Leinsamen vor und sind in Nahrungsergänzungsmitteln wie Fischöl enthalten.

Die drei wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).

  • ALA kommt hauptsächlich in pflanzlichen Ölen wie Leinsamenöl, Sojaöl und Rapsöl vor. DHA und EPA kommen in Fisch und anderen Meeresfrüchten vor.

ALA ist eine essentielle Fettsäure, was bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann und sie daher mit den verzehrten Nahrungsmitteln und Getränken aufgenommen werden muss. Der Körper kann zwar eine gewisse Menge ALA in EPA und dann in DHA umwandeln, aber nur in sehr geringen Mengen.

Daher ist die Zufuhr von EPA und DHA aus der Nahrung (und aus Nahrungsergänzungsmitteln, wenn sie eingenommen werden) die einzige praktische Möglichkeit, den Gehalt dieser Omega-3-Fettsäuren im Körper zu erhöhen.

Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil der Membranen, die jede Zelle im Körper umgeben. Besonders hoch ist der DHA-Gehalt in der Netzhaut (Auge), im Gehirn und in den Spermien.

  • Omega-3-Fettsäuren liefern auch Kalorien für die Energieversorgung des Körpers und erfüllen zahlreiche Funktionen im Herzen, in den Blutgefäßen, in der Lunge, im Immunsystem und im endokrinen System (System hormonproduzierender Drüsen).

Welche Nahrungsmittel liefern Omega-3-Fettsäuren?

Omega-3-Fettsäuren kommen in natürlicher Form in einigen Lebensmitteln vor und werden einigen mit Nährstoffen angereicherten Lebensmitteln zugesetzt. Eine ausreichende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren kann durch den Verzehr einer Vielzahl von Lebensmitteln erreicht werden.

  • Fisch und andere Meeresfrüchte (insbesondere fette Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele, Thunfisch, Hering und Sardinen)
  • Nüsse und Samen (wie Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse)
  • Pflanzenöle (wie Leinsamenöl, Sojaöl und Rapsöl)
  • Angereicherte Lebensmittel.

Welche Arten von Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln sind erhältlich?

Zu den Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln gehören Fischöl, Krillöl, Lebertran und Algenöl (eine pflanzliche Quelle, die aus Algen gewonnen wird). Sie bieten ein breites Spektrum an unterschiedlichen Mengen und Darreichungsformen von Omega-3-Fettsäuren.

Quellen

  • MedizinDoc mit Material von NIH / National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH)/ NHS

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Dieser Beitrag wurde auf der Grundlage wissenschaftlicher Fachliteratur und fundierter empirischer Studien und Quellen erstellt und in einem mehrstufigen Prozess überprüft.

Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

 

 

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