Behandlung von dreifach negativem Brustkrebs
Cardamonin – ein natürlicher Wirkstoff, der in Kardamom und anderen Pflanzen vorkommt – könnte einer neuen Studie zufolge ein therapeutisches Potenzial bei dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) haben, indem es menschliche Krebszellen behandelt.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass der Wirkstoff auf ein spezielles Gen abzielt, das den Krebszellen hilft, sich dem Immunsystem zu entziehen.
Bei ungefähr 10 bis 15 Prozent der Fälle von Brustkrebs handelt es sich um Triple-negativen Brustkrebs (TNBC), was bedeutet, dass sie keine Rezeptoren für Östrogen oder Progesteron haben und keine übermäßigen Mengen des Proteins HER2 bilden.
Diese Tumore sind schwer zu behandeln. Sie sprechen nicht auf Hormontherapien an, die bei anderen Brustkrebsarten eingesetzt werden. Sie neigen auch dazu, aggressiver zu sein und haben eine höhere Sterblichkeitsrate als andere Brustkrebsarten.
Laut Dr. Patricia Mendonca, Assistant Professor an der Florida A&M University in Tallahassee, ist es eine besondere Herausforderung, eine wirksame und gleichzeitig sichere zielgerichtete Therapie für Triple-negativen Brustkrebs (TNBC) zu entwickeln.
- Aus diesem Grund sei es dringend erforderlich, Heilpflanzen als neue Möglichkeit zur Bekämpfung dieses Krebses zu erforschen.
Dass der Wirkstoff Cardamonin, der beispielsweise in Kardamom vorkommt, seit Jahrhunderten als Gewürz und seit kurzem auch als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird, zeigt, dass seine Einnahme sicher ist und gesundheitliche Vorteile bringen kann, erklärt Mendonca.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Cardamonin das Potenzial hat, die Krebstherapie zu verbessern, ohne dabei so zahlreiche Nebenwirkungen zu verursachen wie herkömmliche Chemotherapeutika.
In der neuen Studie untersuchten die Wissenschaftler der Florida A&M University, wie Cardamonin die Expression des Gens für den programmierten Zelltod Ligand 1 (PD-L1) in Tumorzellen beeinflusst.
PD-L1 wird bei fortschreitendem Brustkrebs überexprimiert und spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass sich Brustkrebszellen dem körpereigenen Immunsystem entziehen.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzten zwei genetisch unterschiedliche triple-negative Brustkrebszelllinien – eine von Frauen afroamerikanischer Herkunft und eine von Frauen europäischer Herkunft (Kaukasierinnen).
Es zeigte sich, dass die Behandlung mit Cardamonin bei beiden Zelllinien zu einer dosisabhängigen Abnahme der Lebensfähigkeit der Zellen führte.
Dies deutet darauf hin, dass Zellen verschiedener Bevölkerungsgruppen aufgrund genetischer Unterschiede zwischen den Gruppen unterschiedlich auf die Behandlung mit Cardamonin – einem pflanzlichen Wirkstoff, der zum Beispiel in Kardamom vorkommt – reagieren könnten.
Laut Dr. Patricia Mendonca von der Florida A&M University ist dies die erste Studie, die die hemmende Wirkung von Cardamonin auf die Expression von PD-L1 beschreibt, was für die Behandlung von triple-negativem Brustkrebs (TNBC) von Bedeutung ist.
Diese Forschungsergebnisse unterstützen andere Studien, die Unterschiede im Tumormikromilieu zwischen Afroamerikanern und Nicht-Afrikanern aufgezeigt haben.
- Die neuen Forschungsergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Society for Investigative Pathology im Rahmen der Tagung Experimental Biology (EB) 2022 vorgestellt, die in Philadelphia stattfindet.
Quellen
- Experimental Biology (EB)
- Florida A&M University / Effects of Cardamonin on PD-1/PD-L1 Checkpoint in Triple-Negative Breast Cancer
vgt
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