Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, betrifft allein in Deutschland rund 30 Millionen Menschen. Mit der Zeit kann er das Herz, die Blutgefäße, die Nieren und andere Teile des Körpers schädigen.
- Zu den möglichen Folgeerkrankungen gehören Herzinfarkte, Herzversagen, Schlaganfälle und chronische Nierenerkrankungen.
ÜBERSICHT
Welche Blutdruckwerte sind normal, welche zu hoch?
Hypertonie (Bluthochdruck) liegt vor, wenn der Blutdruck dauerhaft Werte von 140 zu 90 mmHg überschreitet. In Deutschland sind etwa 32 Prozent der Erwachsenen von dieser Erkrankung betroffen. Dabei sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an hohem Blutdruck zu erkranken.
Als Normalwerte gelten Blutdruckwerte zwischen 120-129 zu 80-84 mmHg. Ideal sind Werte unter 120 bis 80 mmHg. Grundsätzlich wird zwischen systolischem und diastolischem Bluthochdruck unterschieden.
Was sind die häufigsten Ursachen für Bluthochdruck?
Übergewicht (Adipositas), ungesunde und/oder salzreiche Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum und Bewegungsmangel gehören zu den häufigsten Ursachen für Bluthochdruck – aber auch beruflicher und privater Stress.
- Daneben spielen Alter, Geschlecht und erbliche Veranlagung (Genetik) eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck.
Anzeichen und Symptome von Bluthochdruck
Ein zu hoher Blutdruck bleibt oft lange unbemerkt, weil die typischen Beschwerden fehlen – zumindest am Anfang. Bei vielen Menschen wird Bluthochdruck daher erst erkannt, wenn bereits irreparable Schäden im Körper entstanden sind: Herzschwäche, koronare Herzkrankheit, Herzmuskelverdickung, im schlimmsten Fall sogar Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen.
Wie fühlt man sich, wenn der Blutdruck zu hoch ist?
Anzeichen und Symptome für Bluthochdruck können unter anderem sein:
- morgendliche Kopfschmerzen, die beim Heben des Kopfes nachlassen,
- Schwindel, Übelkeit, Ohrensausen,
- Nasenbluten,
- Müdigkeit,
- Schlaflosigkeit.
Bei sehr hohem Blutdruck können Engegefühl in der Brust (Angina pectoris), Kurzatmigkeit und Sehstörungen auftreten.
Wie lässt sich der Blutdruck senken?
Bluthochdruck lässt sich durch eine Änderung des Lebensstils in den Griff bekommen, beispielsweise durch eine gesunde Ernährung, körperliche Betätigung, ein gesundes Gewicht, die Einschränkung des Alkoholkonsums und die Vermeidung und Bewältigung von Stress.
- Wenn Änderungen der Lebensweise allein nicht ausreichen, um den Blutdruck zu senken, können Medikamente zur Behandlung der Erkrankung eingesetzt werden.
Einige alternative Behandlungsmethoden erweisen sich als vielversprechende Bestandteile eines Programms zur Änderung des Lebensstils, um den Blutdruck bzw. die Blutdruckwerte zu senken.
Den Blutdruck auf natürliche Weise senken: Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass einige alternative Behandlungsmethoden wie Meditation, Pilates Tai Chi, Qi Gong und Yoga eine gewisse positive Wirkung auf den Blutdruck von Menschen mit Bluthochdruck haben können. Es ist jedoch unklar, ob Entspannungstechniken hilfreich sind.
Im Jahr 2013 schlug die American Heart Association vor, dass Biofeedback und Transzendentale Meditation Menschen helfen könnten, ihren Blutdruck zu senken, wenn sie zusätzlich zu herkömmlichen Medikamenten eingesetzt werden.
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel wie Kakao, Knoblauch, Fischöl (Omega-3-Fettsäuren), Leinsamen, grüner oder schwarzer Tee, Probiotika und die Heilpflanze Roselle (Hibiscus sabdariffa) den Blutdruck bei Menschen mit Bluthochdruck senken können.
- Es gibt jedoch nur begrenzte Belege dafür, dass diese Nahrungsergänzungsmittel den Blutdruck senken können, und ihre Wirkung auf den Blutdruck ist gering.
Für kein Nahrungsergänzungsmittel konnte nachgewiesen werden, dass es eine vergleichbare Wirkung hat wie die Medikamente, die zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden.
Für Menschen mit Bluthochdruck ist es wichtig, dass sie den von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin verordneten Behandlungsplan einhalten.
Die Einhaltung des Behandlungsplans ist wichtig, weil dadurch schwerwiegende Komplikationen des Bluthochdrucks verhindert oder hinausgezögert werden können.
Es wird empfohlen, die verordnete Behandlung nicht durch ein unerprobtes Produkt oder Verfahren zu ersetzen. Bevor eine alternative oder integrative Methode zur Behandlung von Bluthochdruck in Betracht gezogen wird, sollte dies mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden.
Risiken, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Einige Produkte wie Bitterorange, Ephedra, Ginseng und Süßholzwurzel können die Blutdruck-Werte erhöhen, und einige Präparate können gefährliche Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, auch mit solchen, die zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden.
Alternative Behandlungsmethoden wie Tai Chi, Qigong und Yoga sind im Allgemeinen für gesunde Menschen unbedenklich, wenn sie von einem qualifizierten Therapeuten durchgeführt oder von einem gut ausgebildeten Lehrer unterrichtet werden.
Einige Methoden sind jedoch für Menschen mit gesundheitlichen Problemen nicht geeignet. Beispielsweise müssen Menschen mit hohem Blutdruck bestimmte Yogastellungen modifizieren oder vermeiden.
Menschen mit Bluthochdruck sollten mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin und ihrem Yogalehrer oder ihrer Yogalehrerin sprechen, wenn sie einen alternativen Behandlungsansatz in Erwägung ziehen.
Quellen
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- MedizinDoc mit Material von NIH / NHS/ NCCIH
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Richtige Ernährung bei Bluthochdruck
Quelle: YouTube/SWR Landesschau Rheinland-Pfalz