Coronavirus: Arbeit an Antivirus-Mittel zur Behandlung des Coronavirus

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 19.03.2020, Lesezeit: 7 Minuten

Coronavirus-Infektion – mehr als nur die gewöhnliche Erkältung: Der neue Ausbruch einer viralen Lungenentzündung (Atemwegserkrankung) mit Ursprung in Wuhan, China, ist der dritte Fall innerhalb von 20 Jahren, bei dem ein Mitglied der großen Familie der Coronaviren (CoV) vom Tier auf den Menschen übersprang und einen Ausbruch auslöste.

Symptome und Verlauf bei einer Infektion mit COVID 19

Bei bestätigten Fällen des Coronavirus 2019 (COVID 19) reichten die gemeldeten Beschwerden von leichten Symptomen bis hin zu schwerer Krankheit und Tod. Zu den Symptomen können gehören:

Laut dem Bundesministerium für Gesundheit scheint das Virus bei einem Teil der betroffen Patienten mit einem schwereren Verlauf einherzugehen und zu Atemproblemen und Lungenentzündung zu führen. Todesfälle traten bislang insbesondere bei Patienten auf, die älter waren und/oder zuvor bereits an chronischen Grund-Erkrankungen litten.

Die amerikanische Gesundheits-Behörde CDC geht derzeit davon aus, dass die Symptome von COVID-19 in nur 2 Tagen oder bis zu 14 Tagen nach der Infektion auftreten können. Grundlage dafür ist die bisherige Inkubations-Zeit der MERS-CoV-Viren.

Schutzmaßnahmen gegen COVID-19

Halten Sie sich über die aktuellsten Informationen zum Ausbruch von COVID-19 auf dem Laufenden. Diese sind auf der Website der Weltgesundheitsorganisation WHO (https://www.who.int) und über Ihre nationale und lokale Gesundheits-Behörden erhältlich. Von COVID-19 sind nach wie vor in erster Linie Menschen in China betroffen, mit einigen Ausbrüchen in anderen Ländern. Die meisten der Menschen, die sich anstecken, erkranken leicht und erholen sich wieder, aber für einige andere Menschen kann der Krankheitsverlauf sehr schwerer sein.

Wie können Sie sich und andere schützen?

Reinigen Sie Ihre Hände gründlich und regelmäßig mit einem alkoholhaltigen Hand-Reinigungsmittel oder waschen Sie die Hände mit Wasser und Seife.

Das Waschen der Hände mit Wasser und Seife oder das Einreiben der Handflächen mit Alkohol tötet Viren ab, die sich auf den Händen befinden können.

Halten Sie mindestens einen Meter Abstand zwischen sich und allen Personen ein, die husten oder niesen.

Wenn eine Person hustet oder niest, versprüht sie kleine Flüssigkeits-Tropfen aus der Nase oder dem Mund, die Viren enthalten können. Wenn Sie zu nah sind, können Sie die Tröpfchen einatmen, einschließlich des COVID-19-Virus, wenn die hustende Person die Krankheit hat.

Vermeiden Sie es, ihre Augen, den Mund und die Nase zu berühren: Die Hände berühren viele Oberflächen und können mit Viren in Kontakt kommen. Einmal kontaminiert, können die Hände das Virus auf Mund, Nase oder Auge übertragen. Von dort kann das Virus in Ihren Körper gelangen und Sie anstecken.

Achten Sie stets darauf, dass Sie und die Menschen in Ihrem Umfeld auf eine ausreichende Atemwegs-Hygiene achten. Das bedeutet beispielsweise, dass Sie beim Niesen oder Husten die Nase und den Mund mit dem gebeugten Ellbogen oder beispielsweise einem Taschentuch oder ähnliches bedecken. Entsorgen Sie im Anschluß das verbrauchte Taschentuch umgehend. Warum? Tröpfchen verbreiten das Virus. Durch eine gute Atemwegshygiene schützen Sie die Menschen in Ihrer Umgebung vor Viren wie Erkältung, Grippe und COVID 19.

Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie sich unwohl fühlen. Wenn Sie Fieber, Husten und Atembeschwerden haben, suchen Sie einen Arzt auf – und rufen Sie ihn vorher an. Befolgen Sie die Anweisungen Ihrer örtlichen Gesundheitsbehörde.

Die nationalen und lokalen Behörden verfügen über die aktuellsten Informationen über die Situation in Ihrer Region.

Wenn Sie im Voraus anrufen, kann Ihr Arzt Sie schnell an die richtige Gesundheitseinrichtung weiterleiten. Dies wird Sie auch schützen und dazu beitragen, die Verbreitung von Viren und anderen Infektionen zu verhindern.

Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen zu COVID-19 informiert. Befolgen Sie die Ratschläge Ihres Arztes, Ihrer nationalen und lokalen Gesundheitsbehörde oder Ihres Arbeitgebers, wie Sie sich und andere vor COVID 19 schützen können.

Videobeitrag des Bundesministerium für Gesundheit: Coronavirus – aktueller Stand (26.Feb. 2020)

Notwendige Schritte zur Eindämmung

In einem aktuellen Beitrag im Journal of the American Medical Association beleuchtet Anthony S. Fauci., Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), zwei frühere Ausbrüche des Corona Virus (CoV), die zunächst weltweite Verwüstungen verursachten und beschreibt darin die notwendigen Schritte zur Eindämmung des aktuellen Ausbruchs.

Dr. Fauci und seine Co-Autoren, Dr. Hilary D. Marston vom NIAID und Dr. Catharine I. Paules vom Penn State University College of Medicine, Hershey, weisen darauf hin, dass Coronaviren (CoVs) bei Menschen in der Vergangenheit als relativ harmlose Ursachen für eine Erkältung angesehen wurden. Im Jahr 2002 tauchte jedoch ein neuartiges, hoch krankheitserregendes CoV (Coronavirus) in China auf, das 8.098 registrierte Fälle von schwerem akuten respiratorischen Syndrom (SARS) verursachte, darunter 774 Todesfälle. Die Weltwirtschaft kostete dieser Ausbruch Milliarden von Dollar. Klassische Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit konnten den Ausbruch stoppen.

Ein weiterer Corona Virus (CoV) sprang 2012 vom Tier auf den Menschen über und verursachte das Mittlere Osten-Atemwegssyndrom (MERS). Im Gegensatz zum SARS-Coronavirus, das seit seiner Eliminierung innerhalb einiger Monate nach dem ersten Ausbruch keine zusätzlichen Krankheitsfälle beim Menschen hervorgerufen hat, schwelt das MERS-Coronavirus aufgrund der sporadischen Übertragung von Kamelen – dem Zwischenwirt des Virus – auf Menschen und der begrenzten Ketten der Übertragung von Mensch zu Mensch weiter.

Das jüngste CoV ist das neue Coronavirus 2019 (2019-nCoV), das am 31. Dezember 2019 von den chinesischen Behörden in Wuhan offiziell bestätigt wurde. Es hat sich über Wuhan hinaus auf andere chinesische Städte und auf mehrere Länder ausgebreitet, darunter mindestens ein bestätigter Fall in den Vereinigten Staaten. Die Autoren erklären: „Obwohl der Verlauf dieses Ausbruchs nicht vorhersehbar ist, erfordert eine wirksame Reaktion vom Standpunkt der klassischen Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit bis hin zur rechtzeitigen Entwicklung und Umsetzung wirksamer Gegenmaßnahmen ein rasches Handeln“.

Aktuelle Studien an NIAID-finanzierten Institutionen schließen Bemühungen ein, die auf früheren Arbeiten zu SARS- und MERS-CoVs aufbauen. So entwickeln die Forscher beispielsweise diagnostische Tests zum schnellen Nachweis einer 2019-nCoV-Infektion und untersuchen den Einsatz von Breitspektrum-Antiviren-Medikamenten (Antivirus) (zur Behandlung von 2019-nCoVs (Corona Virus), so die Autoren.

Coronavirus: Arbeit an Antivirus-Mittel zur Behandlung vin COVID-19

Die NIAID-Forscher passen auch die Verfahren an, die bei der Entwicklung von SARS- und MERS-Impfstoffen verwendet werden, um die Entwicklung von Impfstoffkandidaten für 2019-nCoV (Coronavirus) zu beschleunigen. Die Fortschritte in der technologischen Entwicklung seit dem SARS-Ausbruch haben den Zeitrahmen für die Impfstoffentwicklung erheblich verkürzt, schreiben die Autoren. Sie weisen darauf hin, dass ein Impfstoffkandidat (Antivirus) für das Coronavirus 2019-nCoV in nur drei Monaten für Tests am Menschen in einem frühen Stadium bereit zur Verfügung stehen könnte, im Vergleich zu 20 Monaten für die Entwicklung eines SARS-Impfstoffs in einem frühen Stadium.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass „das Auftreten eines weiteren Ausbruchs einer menschlichen Krankheit, die durch einen Erreger aus einer ehemals als relativ harmlos geltenden Virusfamilie verursacht worden ist, die ständige Herausforderung durch neu auftretende Infektionskrankheiten und die Bedeutung einer anhaltenden Bereitschaft unterstreicht“.

Ein Videobeitrag des Norddeutschen Rundfunk (NDR) mit dem Virologen Dr. Jonas Schmidt-Chanasit über die Gefahren, sich mit 2019-nCoV, dem Coronavirus zu infizieren und was vor einer Infektion schützen kann:

Das NIAID gehört zu den Nationalen Gesundheitsinstituten (National Institutes of Health). Das NIAID betreibt und unterstützt Forschung – am NIH, in den Vereinigten Staaten und weltweit – zur Untersuchung der Ursachen von Infektions- und immunvermittelten Krankheiten und zur Entwicklung besserer Mittel zur Prävention, Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten.

Das NIH, die nationale medizinische Forschungsagentur, umfasst 27 Institute und Zentren und ist ein Teil des US-Gesundheitsministeriums. Das NIH ist die wichtigste Bundesbehörde, die grundlegende, klinische und translationale medizinische Forschung durchführt und unterstützt und die Ursachen, Behandlungen und Heilung sowohl für häufige als auch für seltene Krankheiten untersucht.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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