Laut einer neuen Studie ist die Belastung durch in Krankenhäusern verwendeten Desinfektionsmitteln mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) bei Krankenschwestern verbunden.
Die Forscher beobachteten zwischen den Jahren 2009 und 2015 die gesundheitliche Situation von mehr als 70.000 Krankenschwestern und fanden dabei heraus, dass die berufliche Exposition gegenüber mehreren häufig verwendeten Reinigungsprodukten wie Bleichmittel, Wasserstoffperoxid und Alkohol mit einem um 25 bis 38 Prozent höheren Risiko für die Entstehung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) verbunden ist.
Die Ergebnisse der Studie, die am 18. Oktober 2019 im JAMA Network Open veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass die regelmäßige Verwendung von chemischen Desinfektionsmitteln bei Krankenschwestern ein Risikofaktor für die Entwicklung der COPD sein kann.
Wenn zukünftige Studien diese Ergebnisse bestätigen, sollten Strategien zur Reduzierung der Exposition entwickelt werden, die mit der Infektionskontrolle im Gesundheitswesen vereinbar sind.
Hintergrund: Die Belastung durch Desinfektionsmittel im Gesundheitswesen wurde mit gesundheitlichen Folgen für die Atemwege, einschließlich Asthma, in Verbindung gebracht. Trotz der Plausibilität eines Zusammenhangs zwischen Desinfektionsmitteln (reizenden Chemikalien) und dem Risiko einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind die verfügbaren Daten spärlich.
Die Nurses‘ Health Study II ist eine prospektive Kohortenstudie der USA mit 116.429 weiblichen registrierten Krankenschwestern aus 14 US-Bundesstaaten, die 1989 eingeschrieben wurden. Die vorliegende Studie umfasste Frauen, die noch in einem Pflegeberuf tätig waren und 2009 keine Vorgeschichte einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD hatten).
Die Studie war die bislang größte, die das potenzielle Gesundheitsrisiko von berufsbedingten gesundheitlichen Gefährdungen bei Krankenschwestern untersuchte.
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COPD: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung durch Reinigungs- und Desinfektionsmittel?