Was ist eine Zwerchfellentzündung?

Krankheiten und Krankheitsbilder, Seltene Erkrankungen

Dirk de Pol, aktualisiert am 18. April 2023, Lesezeit: 10 Minuten

Eine Zwerchfellentzündung ist eine seltene Erkrankung, die auftritt, wenn sich das Zwerchfell, der Muskel, der den Brustkorb vom Bauchraum trennt, entzündet. Das Zwerchfell ist ein wichtiger Muskel für die Atmung, da es sich zusammenzieht und ausdehnt, um die Luft in die Lunge und aus der Lunge zu befördern. Wenn sich das Zwerchfell entzündet, kann es geschwächt werden, was zu Atembeschwerden, Brustschmerzen und anderen Komplikationen führen kann. Eine Zwerchfellentzündung kann eine ernste Erkrankung sein, die sofortige ärztliche Hilfe erfordert.

Was sind die Ursachen?

Die Zwerchfellentzündung kann verschiedene Ursachen haben, am häufigsten tritt sie jedoch als Komplikation einer Operation, eines Traumas oder einer Infektion auf. Chirurgische Eingriffe, die den Brustkorb oder den Bauchraum betreffen, wie Lungen- oder Leberoperationen, können eine Diaphragmatitis verursachen. Auch ein Trauma im Brust- oder Bauchraum, z. B. eine stumpfe oder penetrierende Verletzung, kann zu einer Diaphragmatitis führen. Auch Infektionen wie Lungenentzündung oder Tuberkulose können eine Entzündung des Zwerchfells verursachen.

Weitere Ursachen für eine Zwerchfellentzündung sind Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder rheumatoide Arthritis sowie bestimmte Medikamente, z. B. Chemotherapeutika. In manchen Fällen ist die Ursache der Diaphragmatitis unbekannt.

Schluckauf kann manchmal ein Anzeichen für eine ernsthaftere Erkrankung namens Diaphragmatitis sein. In diesen Fällen gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass eine Infektion mit Trichinen (auch als Fadenwürmer bekannt) die Ursache für die Zwerchfellentzündung ist. Die Zwerchfellentzündung tritt häufig zusammen mit anderen häufigen Symptomen auf, wie z. B. Husten. Dies kann eine Ursache für die Erkrankung sein, aber auch eine Folge der Erkrankung.

Wenn jemand raucht oder eine Erkältung hat, die über einen längeren Zeitraum anhält, kann der Husten chronisch werden und das Zwerchfell so reizen, dass es sich entzündet. Ein Husten kann auch die Folge einer Entzündung des Zwerchfells sein, die durch andere Faktoren verursacht wird. Ein anhaltender Husten, der durch eine Zwerchfellentzündung ausgelöst wird, stellt eine zusätzliche Belastung für das Zwerchfell dar. Das liegt daran, dass es sich bei jedem Husten zusammenzieht. Dies verschlimmert die Schmerzen erheblich. Neben den Muskeln des Zwerchfells werden auch die Muskeln der Atemwege in Mitleidenschaft gezogen.

Symptome, Beschwerden und Anzeichen

Die Symptome der Zwerchfellentzündung können je nach Schweregrad der Erkrankung variieren. Die Zwerchfellentzündung ist durch eine Reihe ganz bestimmter Symptome gekennzeichnet. Das auffälligste Symptom ist ein quälendes Unbehagen beim Atmen. Dies kann zu einem flachen oder erschwerten Atemmuster führen. Es besteht auch ein unangenehmes Druckgefühl in der Brust. Dieser Druck nimmt beim Husten, Sprechen oder Lachen zu.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Schmerz auf die Schultern übergreift. Wenn das Zwerchfell in irgendeiner Weise eingeschränkt ist, erhöht sich der Druck auf die Bauchorgane. Das bedeutet, dass die Schmerzen im Zwerchfell von Schmerzen im Oberbauch und einem Völlegefühl begleitet sein können. Dies wird oft von Fieber und zusätzlichem Husten begleitet.

Schluckauf kann manchmal das erste Symptom einer ausgewachsenen Zwerchfellentzündung sein. In diesen Fällen spricht einiges dafür, dass eine Infektion mit Trichinen (auch bekannt als Fadenwürmer) die Ursache für die Zwerchfellentzündung ist. Die Zwerchfellentzündung ist durch eine Reihe von Symptomen gekennzeichnet, von denen eines der Husten ist. Er kann entweder als Vorerkrankung oder als Folge der Krankheit auftreten.

Wenn jemand raucht oder eine langwierige Erkältung hat, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er lange Hustenanfälle hat, die das Zwerchfell so stark reizen können, dass es sich entzündet. Oft ist der Husten jedoch die Folge einer Zwerchfellentzündung, die durch andere Erkrankungen verursacht wird. Ein anhaltender Husten, der durch eine Zwerchfellentzündung verursacht wird, belastet das Zwerchfell zusätzlich. Denn es zieht sich bei jedem Husten weiter zusammen. Dadurch werden die Beschwerden verstärkt. Neben den Muskeln des Zwerchfells sind auch die Muskeln des Atmungssystems betroffen.

Diagnose und Verlauf einer Zwerchfellentzündung

Die Diagnose einer Zwerchfellentzündung erfordert in der Regel eine Kombination aus körperlicher Untersuchung und diagnostischen Tests. Bei der körperlichen Untersuchung erkundigt sich der Arzt in der Regel nach den Symptomen des Patienten, seiner Krankengeschichte und nach früheren Verletzungen oder Operationen, die zu der Erkrankung beigetragen haben könnten. Außerdem wird er die Atmung des Patienten abhören und gegebenenfalls eine körperliche Untersuchung durchführen, um die Stärke und Funktion des Zwerchfells zu beurteilen.

Um die Diagnose zu bestätigen und den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen, können diagnostische Tests angeordnet werden. Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder Ultraschalluntersuchungen können verwendet werden, um das Zwerchfell und das umgebende Gewebe sichtbar zu machen und einen detaillierten Blick auf Entzündungen, Schäden oder Anomalien zu werfen. Es können auch Bluttests angeordnet werden, um Anzeichen einer Infektion oder Entzündung zu erkennen, z. B. eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen oder erhöhte Werte des C-reaktiven Proteins.

Der Verlauf einer Diaphragmatitis kann je nach Schweregrad der Erkrankung und der zugrunde liegenden Ursache unterschiedlich sein. In leichten Fällen kann die Zwerchfellentzündung mit Ruhe, Schmerzbehandlung und Antibiotika, falls eine Infektion vorliegt, von selbst abklingen. In schwereren Fällen, die z. B. durch ein Trauma oder eine Operation verursacht werden, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um das geschädigte Gewebe zu reparieren oder zu ersetzen.

In Fällen, in denen die Zwerchfellentzündung durch eine Grunderkrankung, wie z. B. eine Autoimmunerkrankung, verursacht wird, kann die Behandlung eine medikamentöse Behandlung beinhalten, um den Zustand zu kontrollieren und die Entzündung zu reduzieren. Auch Schmerztherapie und Atemunterstützung, wie Sauerstofftherapie oder mechanische Beatmung, können notwendig sein, um die Atmung zu unterstützen und die Ergebnisse zu verbessern.

Insgesamt kann der Verlauf einer Zwerchfellentzündung unvorhersehbar sein, und es ist wichtig, beim Auftreten von Symptomen umgehend einen Arzt aufzusuchen. Mit einer angemessenen Diagnose und Behandlung können die meisten Fälle von Zwerchfellentzündung jedoch wirksam behandelt werden, und die Patienten können eine vollständige Genesung erfahren.

Komplikationen

Eine Diaphragmatitis kann zu einer Reihe von Komplikationen führen, die schwerwiegend und möglicherweise lebensbedrohlich sein können. Eine der schwerwiegendsten Komplikationen ist das Atemversagen, das in schweren Fällen von Diaphragmatitis auftreten kann. Ein Atemversagen tritt auf, wenn die Lunge nicht mehr in der Lage ist, die Atmung ausreichend zu unterstützen, und erfordert sofortige medizinische Hilfe. Zu den Symptomen des Atemversagens gehören Kurzatmigkeit, schnelle Atmung, Verwirrtheit und blau gefärbte Haut oder Lippen.

Eine Zwerchfellentzündung kann auch das Risiko einer Lungenentzündung, einer schwerwiegenden Lungeninfektion, erhöhen. Eine Lungenentzündung entsteht, wenn Bakterien, Viren oder Pilze die Lunge infizieren und eine Entzündung und Flüssigkeitsansammlung verursachen. Zu den Symptomen einer Lungenentzündung gehören Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Müdigkeit. Bei Personen mit Diaphragmatitis besteht aufgrund der geschwächten Atemmuskulatur und der eingeschränkten Lungenfunktion ein höheres Risiko für eine Lungenentzündung.

Eine weitere mögliche Komplikation der Zwerchfellentzündung ist der Pleuraerguss, d. h. die Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraraum, dem Bereich zwischen der Lunge und der Brustwand. Ein Pleuraerguss kann Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit und Husten verursachen und auch zu einer verminderten Lungenfunktion führen. Die Behandlung eines Pleuraergusses kann darin bestehen, die Flüssigkeit mit einer Nadel oder einem Schlauch abzuleiten und alle Grunderkrankungen zu behandeln, die zu der Flüssigkeitsansammlung beitragen.

Neben diesen Komplikationen kann eine Zwerchfellentzündung auch zu anderen Atemproblemen führen, wie z. B. zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder zu Atemversagen. Bei Symptomen einer Zwerchfellentzündung oder anderen Atemproblemen sollte unbedingt umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dazu beitragen kann, Komplikationen zu vermeiden und die Ergebnisse zu verbessern.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Wenn bei Ihnen Symptome einer Zwerchfellentzündung auftreten, sollten Sie unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen. Die Symptome einer Zwerchfellentzündung können schwerwiegend sein und sich im Laufe der Zeit verschlimmern, was zu ernsten Komplikationen wie Atemstillstand oder Lungenentzündung führen kann. Zu den häufigen Symptomen einer Zwerchfellentzündung gehören Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Atembeschwerden, Schmerzen oder Unwohlsein im Oberbauch, Müdigkeit und Fieber.

Eine rasche ärztliche Behandlung ist von entscheidender Bedeutung, da eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dazu beitragen kann, Komplikationen zu vermeiden und die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Zwerchfellentzündung ist eine seltene Erkrankung, und viele ihrer Symptome ähneln denen anderer Atemwegsprobleme, so dass sie ohne ärztliche Hilfe schwer zu diagnostizieren ist. Mediziner können diagnostische Tests durchführen, um die Ursache der Symptome zu ermitteln und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu empfehlen.
Eine Verzögerung der medizinischen Behandlung kann zu schwereren Komplikationen führen und invasivere Behandlungen oder Operationen erforderlich machen. In manchen Fällen benötigen die Patienten Atemunterstützung, z. B. eine Sauerstofftherapie oder mechanische Beatmung, um die Atmung zu unterstützen und ein Atemversagen zu verhindern.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Diaphragmatitis hängt von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. In leichten Fällen kann die Behandlung aus Ruhe, Schmerzbehandlung und Antibiotika bestehen, wenn eine Infektion vorliegt. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um das Zwerchfell zu reparieren oder beschädigtes Gewebe zu entfernen.

In Fällen, in denen die Zwerchfellentzündung durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wird, kann die Behandlung in der Einnahme von Medikamenten bestehen, um die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln. Auch Schmerztherapie und Atemunterstützung, wie Sauerstofftherapie oder mechanische Beatmung, können erforderlich sein.

Vorbeugung

Es ist nicht bekannt, wie man einer Diaphragmatitis vorbeugen kann. Allerdings können Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit und zur Minimierung des Risikos von Infektionen oder Verletzungen dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung der Krankheit zu verringern. Dazu gehören:

regelmäßige Bewegung zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und zur Stärkung der Atemmuskulatur
• gute Hygiene, um das Infektionsrisiko zu verringern
• Vermeiden von Rauchen oder Passivrauchen
• Tragen von Schutzkleidung bei risikoreichen Tätigkeiten wie Sport oder körperlicher Arbeit

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung einer Zwerchfellentzündung hängt von der Schwere der Erkrankung und der Behandlung ab. In den meisten Fällen müssen die Betroffenen engmaschig überwacht werden, um eine ordnungsgemäße Heilung zu gewährleisten und eventuelle Komplikationen zu behandeln.

Unmittelbar nach der Behandlung können Schmerztherapie und Atemunterstützung erforderlich sein, und es kann eine Rehabilitation notwendig sein, um die Kraft und Funktion des Zwerchfells und der Atemmuskulatur wiederherzustellen.

Was Sie selbst tun können

Es ist zwar nicht bekannt, wie man einer Zwerchfellentzündung vorbeugen kann, aber es gibt Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die allgemeine Gesundheit zu fördern und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Dazu gehören:

• Viel Ruhe, damit der Körper heilen kann
• ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Unterstützung der Atmungsfunktion und der allgemeinen Gesundheit
• Vermeidung von Aktivitäten, die das Zwerchfell belasten könnten, wie schweres Heben oder intensiver Sport
• Befolgung der verordneten Behandlung oder des Therapieplans, um eine gute Heilung zu gewährleisten.

Quellen

Zwerchfell: Funktionsstörungen und Erkrankungen, Wikipedia, 2023.
Bernhard Hellmich: Fallbuch Innere Medizin, Thieme Verlag, 5. Auflage, 2017

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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