Schmerztherapie lindert nachweislich extreme Schmerzen bei Mäusen; nun geht es um Versuche am Menschen.
Forscher an der Universität Sydney haben aus menschlichen Stammzellen schmerzstillende Neuronen hergestellt, die mit einer einzigen Behandlung bei Mäusen eine dauerhafte Linderung ohne Nebenwirkungen bewirkte.
Im nächsten Schritt sollen umfangreiche Sicherheitstests an Nagetieren und Schweinen durchgeführt werden, um anschließend innerhalb der nächsten fünf Jahre zu Menschen mit chronischen Schmerzen überzugehen.
Sollten auch die Tests am Menschen erfolgreich verlaufen, könnte dies ein wichtiger Durchbruch bei der Entwicklung neuer, nicht-opioider, nicht süchtig machender Schmerzbehandlungsstrategien für Betroffene sein, so die Forscher.
Nervenverletzungen können zu schweren neuropathischen Schmerzen führen und für die Mehrheit der Patienten gibt es keine wirksamen Schmerztherapien. Dieser Durchbruch bedeutet für einige dieser Patienten, dass schmerzstillende Transplantate aus ihren eigenen Zellen hergestellt werden könnten. Diese Zellen können dann die zugrunde liegende Schmerzursache umkehren, erklärt Professor Greg Neely, ein führender Wissenschaftler in der Schmerzforschung am Charles Perkins Centre und der School of Life and Environmental Sciences.
Das Forscherteam verwendete humane induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) aus dem Knochenmark, um im Labor schmerzstillende Zellen herzustellen und diese dann in das Rückenmark von Mäusen mit schweren neuropathischen Schmerzen zu injizieren. Die Entwicklung von iPSC wurde 2012 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
„Erstaunlich ist, dass die Stammzellen-Neuronen eine dauerhafte Schmerzlinderung ohne Nebenwirkungen förderten“, sagte Dr. Leslie Caron, eine der Autoren der Studie. Das könnte bedeuteten, dass die Transplantationstherapie eine wirksame und lang anhaltende Behandlung für neuropathische Schmerzen ist, so die Wissenschaftlerin.
Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen mit weniger Nebenwirkungen: Mit den schmerzstillenden Neuronen können zudem gezielt nur die Bereiche des Körpers anvisieren werden, die schmerzen. Das bedeutet, dass nach Meinung von John Manion, ein Doktorand und Hauptautor der Forschungsarbeit, der Ansatz weniger Nebenwirkungen haben könnte. Die Forschungsergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Pain veröffentlicht.
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