Depression ist wie eine schwarze Wolke, die unseren Geist umhüllt und uns Antrieb, Hoffnung, Vertrauen und die Freude an den schönen Dingen des Lebens raubt. Wir wissen, dass Depressionen unsere Gedanken und Emotionen beeinflussen. Sie machen uns weniger optimistisch. Und wir konzentrieren uns mehr auf negative Erfahrungen und sind weniger an Dingen interessiert, die wir früher genossen haben. Unsere Gefühle und Gedanken verwirren sich immer mehr und wir glauben vielleicht, dass sich Depressionen vor allem in unserem Kopf abspielen. Aber stimmt das wirklich?
Schon seit Jahrzehnten sind Depressionen als immer häufiger auftretende und lähmende Krankheit ins das öffentliche Bewusstsein der Industrienationen gerückt. Depressionen sind meist nicht auf eine einzige Ursache oder einen einzigen Auslöser zurückführen. Es kann auch rein körperliche Faktoren geben wie zum Beispiel eine hormonelle Störung oder eine ererbte genetische Veranlagung, die ganz einfach zu einem erhöhten Risiko einer depressiven Erkrankung führen können.
Was jedoch noch nicht ausreichend bekannt ist, ist, in welchem weitreichend Umfang und auf welchen Ebenen Depressionen auch eine körperliche Krankheit sind. Nicht alle psychischen Erkrankungen spielen sich nur im Kopf ab. Sie können sich in der Tat auch in unserem Bauch, unserem Herzen, unserem Darm, unter unser Haut oder sogar auch in unseren Augen abspielen.
Depressionen können sich körperlich in ganz verschiedenen Formen äußern, nicht zuletzt in Form von manifesten körperlichen Veränderungen im Körper. Als Betroffene können wir uns die ganze Zeit lethargisch fühlen, unter anhaltenden Schlafstörungen, chronischen Schmerzen (z.B. Rückenschmerzen oder Migräne) und ständiger Anspannung leiden.
Einige dieser körperlichen Ausdrucksformen der Depressionen können sich durch die sogenannten Spiegelneuronen in unserem Gehirn auf Angehörige und andere Menschen ein Stück weit übertragen.
Wichtig und weitgehend nach wie vor vollkommen unterschätzt sind die Depressionen, die sich nur körperlich äußern und noch viel zu oft lange Zeit als chronische Erkrankungen nur symptomatisch behandelt werden, bis die Diagnose dann Burnout heißt, wobei es sich nur um einen weiteren Begriff für Depression handelt.
Gerade auf die eher heimtückischen körperlichen Ausdrucksformen der Depression sollten wir in unserem eigenem Interesse, aber auch dem unserer Liebsten achten.
Mehr zum Thema Depression erkennen finden Sie hier: Anzeichen und Symptome einer Depression erkennen
Videobeitrag des SWR über Depressionen