Abgeschlagenheit – Ursachen, Behandlung und Hilfe

Krankheiten und Krankheitsbilder, Symptome

M.A. Dirk de Pol, aktualisiert am 10. März 2024, Lesezeit: 9 Minuten

Abgeschlagenheit ist ein häufiges Symptom, das viele Menschen im Laufe ihres Lebens erleben. Es kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel zu viel Stress, Schlafmangel oder eine ungesunde Ernährung. In einigen Fällen kann die Abgeschlagenheit jedoch trotz ausreichendem Schlaf und gesundem Lebensstil häufiger oder sogar dauerhaft auftreten. In solchen Fällen ist es wichtig, die Ursache ärztlich abklären zu lassen.

Was ist Abgeschlagenheit?

Abgeschlagenheit ist ein Symptom, das relativ häufig auftritt. Eine Nacht mit wenig oder schlechtem Schlaf kann bereits dazu führen, dass man sich am nächsten Tag abgeschlagen oder erschöpft fühlt. Die Abgeschlagenheit äußert sich durch Unkonzentriertheit, körperliche Schlappheit, Antriebslosigkeit oder Lustlosigkeit. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Abgeschlagenheit nicht nur durch offensichtliche Faktoren wie Schlafmangel, Jetlag, Wetterwechsel oder körperliche Anstrengung verursacht werden kann. Es ist ein unspezifisches Symptom vieler Erkrankungen.

Ursachen von Abgeschlagenheit

Es gibt verschiedene Ursachen für Abgeschlagenheit. Erkältungs- und Grippeerkrankungen können sich oft schon Tage im Voraus durch Müdigkeit und Erschöpfung ankündigen. Auch andere Viruserkrankungen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber oder die Hepatitis A können sich zunächst durch Abgeschlagenheit bemerkbar machen. Das Epstein-Barr-Virus, der Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers, kann häufig Müdigkeit und Abgeschlagenheit verursachen.

Chronische Müdigkeit und Erschöpfung können auch Symptome des chronischen Erschöpfungssyndroms sein. Anämien wie die Eisenmangelanämie können ebenfalls Abgeschlagenheit verursachen, da sie zu Sauerstoffmangel führen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzfehler, Gefäßerkrankungen oder niedriger Blutdruck können ebenfalls zu Abgeschlagenheit führen. Eine Schilddrüsenunterfunktion oder bestimmte Medikamente wie Antidepressiva oder Antihistaminika können ebenfalls Erschöpfungszustände verursachen. Es ist wichtig, auch psychische Erkrankungen wie Depressionen als mögliche Ursache in Betracht zu ziehen.

Krankheiten mit Abgeschlagenheit als Symptom

Abgeschlagenheit kann ein Symptom für verschiedene Krankheiten sein. Dazu gehören Erkältungen, Angina tonsillaris, Grippe, Pfeiffersches Drüsenfieber, Hepatitis A, Epstein-Barr-Virus, chronisches Erschöpfungssyndrom, Herzfehler, niedriger Blutdruck (Hypotonie), Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion, Dreitagefieber, Kindbettfieber, Dengue-Fieber, Muskelentzündung (Myositis), Eisenmangelanämie, Blutvergiftung und Leukämie.

Diagnose und Verlauf

Da Abgeschlagenheit ein unspezifisches Symptom ist, ist eine ausführliche Anamnese und Untersuchung erforderlich, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln. Der Arzt wird nach der Dauer, dem Verlauf und dem Ausmaß der Erschöpfung fragen und möglicherweise weitere Symptome abklären. Körperliche Untersuchungen und Bluttests können bei der Diagnose helfen. Je nach Verdachtsdiagnose können weitere Untersuchungen wie Schlaflabore, EKGs, Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) erforderlich sein.

Komplikationen

Die Komplikationen, die mit Abgeschlagenheit verbunden sein können, hängen in den meisten Fällen von der zugrunde liegenden Erkrankung und dem Ignorieren der Symptome ab. Oft wird Abgeschlagenheit nicht als Symptom einer Erkrankung wahrgenommen, sondern als normaleErscheinung. Dies kann dazu führen, dass die eigentliche Ursache nicht erkannt und behandelt wird. In einigen Fällen kann die Abgeschlagenheit jedoch auf eine schwerwiegendere Erkrankung hinweisen, die eine rechtzeitige medizinische Intervention erfordert. Es ist wichtig, bei anhaltender oder wiederkehrender Abgeschlagenheit ärztlichen Rat einzuholen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Abgeschlagenheit trotz ausreichendem Schlaf und gesundem Lebensstil häufig oder sogar dauerhaft auftritt. Ein Arztbesuch ist auch dann angebracht, wenn die Abgeschlagenheit von anderen Symptomen begleitet wird, wie zum Beispiel Fieber, Gewichtsverlust, anhaltende Schmerzen oder Veränderungen im Stuhlgang oder Urin. Ein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung empfehlen.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung von Abgeschlagenheit richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Sobald die Ursache ermittelt wurde, kann der Arzt eine geeignete Therapie empfehlen. Dies kann die Behandlung der Grunderkrankung, eine Änderung des Lebensstils, die Einnahme von Medikamenten oder andere therapeutische Maßnahmen umfassen. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen und regelmäßige Nachuntersuchungen durchzuführen, um den Verlauf der Behandlung zu überwachen.

Vorbeugung

Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, Abgeschlagenheit vorzubeugen. Dazu gehören ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Stressmanagement und die Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Koffeinkonsum. Es ist auch wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und auf Warnsignale wie anhaltende Müdigkeit oder Erschöpfung zu achten. Bei Bedarf sollten rechtzeitig Pausen eingelegt und Stress reduziert werden.

Das können Sie selbst tun

Es gibt einige Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Abgeschlagenheit zu lindern. Dazu gehören ausreichend Schlaf, regelmäßige körperliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und Stressmanagement. Es kann auch hilfreich sein, Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga zu erlernen und in den Alltag zu integrieren. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und ihm die nötige Ruhe und Erholung zu gönnen.

FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Frage 1: Was sind die häufigsten Ursachen für Abgeschlagenheit?
Antwort: Die häufigsten Ursachen für Abgeschlagenheit sind Schlafmangel, Stress, ungesunde Ernährung, Viruserkrankungen wie Erkältungen oder Grippe, chronisches Erschöpfungssyndrom und bestimmte medizinische Zustände wie Anämie oder Schilddrüsenunterfunktion.

Frage 2: Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen, wenn ich mich abgeschlagen fühle?
Antwort: Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Abgeschlagenheit trotz ausreichendem Schlaf und gesundem Lebensstil häufig oder sogar dauerhaft auftritt oder von anderen Symptomen begleitet wird.

Frage 3: Wie wird Abgeschlagenheit diagnostiziert?
Antwort: Die Diagnose von Abgeschlagenheit erfolgt durch eine ausführliche Anamnese, körperliche Untersuchungen und gegebenenfalls Bluttests oder weitere Untersuchungen, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln.

Frage 4: Gibt es Möglichkeiten, Abgeschlagenheit vorzubeugen?
Antwort: Ja, einige Maßnahmen wie ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Stressmanagement können helfen, Abgeschlagenheit vorzubeugen.

Frage 5: Wie kann ich Abgeschlagenheit und Müdigkeit überwinden?
Antwort: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Abgeschlagenheit und Müdigkeit zu überwinden. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können:

  1. Ausreichend Schlaf: Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Schlaf bekommen. Die empfohlene Schlafdauer für Erwachsene liegt zwischen 7-9 Stunden pro Nacht. Achten Sie darauf, eine regelmäßige Schlafenszeit und Aufwachzeit einzuhalten, um Ihren Körper auf einen gesunden Schlafrhythmus einzustellen.
  2. Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung kann Ihnen helfen, Ihre Energielevels zu steigern und Müdigkeit zu bekämpfen. Versuchen Sie, regelmäßig Sport oder körperliche Aktivitäten in Ihren Tagesablauf einzubauen. Gehen Sie spazieren, machen Sie Yoga oder finden Sie eine Aktivität, die Ihnen Spaß macht.
  3. Stressmanagement: Stress kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Finden Sie Wege, um Stress abzubauen und zu bewältigen, wie z.B. durch Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder das Lesen eines Buches. Priorisieren Sie auch Ihre Aufgaben und lernen Sie, Nein zu sagen, um Überlastung zu vermeiden.
  4. Hydratation: Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Körper hydratisiert zu halten. Dehydration kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Versuchen Sie, mindestens 8 Gläser Wasser pro Tag zu trinken.
  5. Pausen einlegen: Nehmen Sie sich regelmäßig kurze Pausen, um sich zu erholen und neue Energie zu tanken. Stehen Sie auf, dehnen Sie sich aus oder machen Sie einen kurzen Spaziergang, um Ihren Geist und Körper zu beleben.
  6. Natürliche Energiequellen: Wenn Sie zusätzliche Energie benötigen, können natürliche Energiequellen wie grüner Tee, Matcha oder bestimmte Nahrungsergänzungsmittel helfen. Koffein kann auch vorübergehend die Müdigkeit lindern, aber achten Sie darauf, es in Maßen zu konsumieren und nicht zu spät am Tag, um Ihren Schlaf nicht zu beeinträchtigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass anhaltende Abgeschlagenheit und Müdigkeit ein Zeichen für eine zugrunde liegende medizinische Erkrankung sein können. Wenn die Müdigkeit trotz dieser Maßnahmen anhält oder sich verschlimmert, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten.

Frage 6: Wie sollte ich mich ernähren, um Abgeschlagenheit zu überwinden?
Antwort: Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Überwindung von Abgeschlagenheit. Hier sind einige Ernährungstipps, die Ihnen helfen können:

  1. Ausreichend Wasser trinken: Dehydration kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Wasser trinken, um Ihren Körper hydratisiert zu halten. Die empfohlene tägliche Wasseraufnahme liegt bei etwa 8 Gläsern (ca. 2 Liter).
  2. Essen Sie regelmäßige Mahlzeiten: Überspringen Sie keine Mahlzeiten, insbesondere das Frühstück. Eine ausgewogene Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten hilft, Ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Energieabfälle zu vermeiden.
  3. Wählen Sie komplexe Kohlenhydrate: Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Haferflocken, brauner Reis und Quinoa werden langsamer verdaut und geben Ihnen langanhaltende Energie. Vermeiden Sie raffinierte Kohlenhydrate wie Weißbrot und zuckerhaltige Snacks, da diese zu einem schnellen Anstieg und Abfall des Blutzuckers führen können.
  4. Essen Sie ausreichend Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, die Ihnen Energie geben und Ihre allgemeine Gesundheit unterstützen. Versuchen Sie, eine Vielzahl von Farben in Ihre Ernährung einzubeziehen und wählen Sie frische, saisonale Produkte.
  5. Gesunde Fette: Gesunde Fette wie Avocado, Nüsse, Samen und Olivenöl sind wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Sie helfen, Ihren Körper mit Energie zu versorgen und unterstützen die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen. Vermeiden Sie gesättigte und trans-Fette, die in frittierten Lebensmitteln und verarbeiteten Snacks enthalten sind.
  6. Ausreichend Protein: Protein ist wichtig für den Aufbau und die Reparatur von Gewebe und hilft, Ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Wählen Sie mageres Protein wie Hühnchen, Fisch, Eier, Bohnen und Tofu.
  7. Kleine, häufige Mahlzeiten: Anstatt große, schwere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, versuchen Sie, kleinere, häufigere Mahlzeiten einzuplanen. Dies hilft, Ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Energieabfälle zu vermeiden.
  8. Vermeiden Sie übermäßigen Koffeinkonsum: Obwohl Koffein vorübergehend die Müdigkeit lindern kann, kann ein übermäßiger Konsum zu einer Abhängigkeit führen und Ihren Schlaf beeinträchtigen. Begrenzen Sie Ihren Koffeinkonsum und vermeiden Sie es, Koffein am späten Nachmittag oder Abend zu konsumieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine gesunde Ernährung allein nicht immer ausreicht, um Abgeschlagenheit zu überwinden. Es kann auch andere Faktoren geben, die Ihre Energie beeinflussen.

Quellen und weiterführende Informationen

  1. DEGAM Patientenleitlinie „Müdigkeit“ (Stand: 2022), https://register.awmf.org 2023
  2. Hehlmann, A.: Klinikpraxis – Leitsymptome von A bis Z, Urban & Fischer Verlag / Elsevier, 8. Auflage, 2020
  3. Pschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: www.pschyrembel.de 2023
  4. Müdigkeit, Wikipedia 2024.

ddp


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Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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