Hypotonie: Blutdruck zu niedrig was tun, was hilft sofort?

Gesundheitstipps, Herzerkrankungen & Gefäßkrankheiten

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 11. Mai 2023, Lesezeit: 6 Minuten

Blutdruck zu niedrig? Was kann kann man dagegen tun?

Zu niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie) ist vor allem bei jungen, schlanken Frauen sehr häufig. Von Hypotonie (niedrigem Blutdruck) wird bei Werten unter 100/110 zu 60 mmHg ausgegangen. Menschen mit niedrigem Blutdruck leiden häufig unter Schwindel, Müdigkeit oder Herzrasen.

Bei zu niedrigem Blutdruck (Hypotonie) fließt das Blut mit geringerem Druck als normal durch die Blutgefäße.

  • In der Medizin spricht man bei niedrigem Blutdruck von Hypotonie.
  • Typische Anzeichen wie Schwindel oder Sternchensehen können auf einen zu niedrigen Blutdruck hinweisen.

Der Blutdruck ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei manchen Menschen kann bereits eine Absenkung um 20 mmHg zu erheblichen Problemen führen.

Sofortmaßnahme bei niedrigen Blutdruck

  • Kreislauftraining wie Laufen, Joggen, Radfahren, Schwimmen, etc. und/oder
  • Wechseldusche: abwechselnd warm und kalt duschen

Was hilft gegen niedrigen Blutdruck (Hypotonie)?

Was man generell bei niedrigen Blutdruckwerten tun kann:

  • ausgewogene, gesunde Ernährung,
  • Wechselduschen und Bürstenmassagen,
  • Entspannungstechniken wie Yoga und auch autogenes Training,
  • ausreichend Flüssigkeit (ca. 2 bis 2,5 Liter Wasser) und ausreichend Schlaf,
  • regelmäßige körperliche Bewegung,
  • Alkoholkonsum reduzieren,
  • auf eine ausgewogene Salzaufnahme achten; eine salzhaltige Ernährung steigert den Blutdruck. Zu viel Salz ist allerdings ungesund.

Außerdem können für Menschen die lange stehen und niedrigen Blutdruck haben Kompressionsstrümpfe (Stützstrümpfe) hilfreich sein.

Was sind die Ursachen für niedrigen Blutdruck?

Der Blutdruck wird durch zahlreiche Körperfunktionen wie Organe, Hormone und Nerven reguliert.

Zum Beispiel sendet das autonome Nervensystem das „Kampf-oder-Flucht“-Signal, das das Herz und andere Systeme des Körpers je nach Situation anweist, den Blutdruck zu erhöhen oder zu senken.

  • Durch Störungen des autonomen Nervensystems, wie zum Beispiel bei Parkinson, kann es zu niedrigem Blutdruck kommen.

Andere Ursachen für niedrigen Blutdruck können beispielsweise sein:

Bei älteren Menschen besteht außerdem ein höheres Risiko für das Auftreten von typischen Symptomen eines niedrigen Blutdrucks wie etwa einem Sturz, einer Ohnmacht oder einem Schwindelgefühl beim Aufstehen oder nach einer Mahlzeit.

Bei älteren Menschen ist es wahrscheinlicher, dass der niedrige Blutdruck eine Nebenwirkung von Medikamenten ist, die zur Kontrolle des hohen Blutdrucks eingenommen werden.

Symptome bei niedrigen Blutdruck

Viele Menschen bemerken nicht, dass ihr Blutdruck zu niedrig ist. Bei anderen können Symptome auftreten wie:

  • Übelkeit,
  • Verwirrung,
  • Ohnmacht,
  • Kopfschmerzen,
  • Verschwommene Sicht,
  • Schwindel oder Benommenheit,
  • Müdigkeit oder Schwächegefühl,
  • Nacken- oder Rückenschmerzen,
  • Herzklopfen oder das Gefühl, dass das Herz aus dem Takt gerät, flattert oder zu stark oder zu schnell schlägt.

Was tun, wenn die Symptome auftreten?

Was tun bei zu niedrigem Blutdruck? Sich hinzusetzen kann die Beschwerden lindern. Wenn der Blutdruck zu niedrig ist, werden lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

In einem solchen Fall kann der niedrige Blutdruck zu einem schockähnlichen Zustand führen, der sofortige ärztliche Hilfe erfordert.

Anzeichen für einen Schock sind kalte und schweißnasse Haut, schnelle Atmung, bläuliche Hautfarbe oder ein schwacher und schneller Puls.

  • Bei diesen Anzeichen sollte sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden.

Was kann man gegen zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) tun?

Ein niedriger Blutdruck muss nicht unbedingt behandelt werden.

Je nach Symptomen kann die Behandlung darin bestehen, mehr Flüssigkeit zu trinken, um eine Dehydrierung zu vermeiden, und Medikamente zu verschreiben, die den Blutdruck erhöhen, oder Medikamente anzupassen, die einen niedrigen Blutdruck verursachen.

Ärzte können die Betroffenen über einen besseren Lebensstil, eine gesündere Ernährung und die Art des Sitzens und Aufstehens aufklären.

Systolischer und diastolischer Blutdruck

Der Blutdruck ist die Kraft, mit der das Blut gegen die Wände einer Arterie drückt, während das Herz das Blut pumpt.

Normalerweise wird der Blutdruck durch zwei Werte beschrieben: den so genannten systolischen und den diastolischen Blutdruck.

Beide Werte geben den Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule (mm Hg) an, wobei der systolische Wert höher ist als der diastolische.

  • Bei den meisten Erwachsenen liegt der normale Blutdruck unter 120/80 mm Hg. Ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) liegt vor, wenn der Blutdruck unter 100/60 mmHg liegt.

Manche Menschen haben ständig einen niedrigen Blutdruck (Hypotonie), für sie ist das normal.

Bei anderen Menschen kommt es zu einem plötzlichen Blutdruckabfall oder sie haben einen niedrigen Blutdruck, der mit einem gesundheitlichen Problem zusammenhängt.

Das kann gefährlich werden, denn es könnte bedeuten, dass das Herz, das Gehirn oder andere lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend durchblutet werden und das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall besteht.

Niedriger, normaler und erhöhter Blutdruck (Tabelle)

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte der Blutdruck im Idealfall zwischen 120 und 80 mmHg liegen. Liegt der systolische Wert unter 110 (bei Männern) bzw. 100 (bei Frauen) und der diastolische Wert unter 60 mmHg, gilt dies als niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie).

Die Tabelle zeigt, wie Abweichungen vom Optimalwert nach oben bewertet werden:

Systolisch (mmHg) Diastolisch (mmHg)
Niedriger Blutdruck (Hypotonie) < 110/100 < 60
Optimaler Blutdruck < 120 < 80
Normaler Blutdruck 120 – 129 80 – 84
Hochnormaler Blutdruck 130 – 139 85 – 89
Hoher Blutdruck (Hypertonie) ≥ 140 ≥ 90

 

Quellen

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Quelle: YouTube/DoktorWeigl


Dieser Beitrag wurde auf der Grundlage wissenschaftlicher Fachliteratur und fundierter empirischer Studien und Quellen erstellt und in einem mehrstufigen Prozess überprüft.

Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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