Diabetes Typ 2: Welche Rolle die Gene bei Menschen mit Fettleibigkeit spielen

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 25. Januar 2022, Lesezeit: 4 Minuten

Genforscher der Brunel University London in Uxbridge, England, haben herausgefunden, warum manche Menschen mit Fettleibigkeit relativ gesund bleiben, während andere an Krankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauferkrankungen leiden, die ihr Leben verändern.

  • Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30 gelten nicht nur als übergewichtig, sondern auch als fettleibig.

„Günstige“ oder „ungünstige“ Adipositas

Auch wenn Menschen mit Fettleibigkeit ein paar Kilogramm mehr auf die Waage bringen, können zwei Menschen mit demselben Body-Mass-Index (BMI) sehr unterschiedliche Mengen an Fett haben, und dieses Fett kann an verschiedenen Stellen im Körper verteilt sein.

Körperfett, das unter der Haut gespeichert ist, wie zum Beispiel in Form eines Doppelkinns, gilt als weniger schädlich als Fett, das um Organe wie die Leber und das Herz herum gespeichert ist.

Wie und wo dieses Körperfett gespeichert wird, hängt von den Genen eines Menschen ab, mit denen er geboren wurde. Forscher bezeichnen dies als „günstige“ oder „ungünstige“ Adipositas.

Ungünstige Fettgene und Diabetes Typ 2-Risiko

Es gibt Menschen, die ungünstige Fettgene haben, was bedeutet, dass sie überall mehr Fett speichern, auch unter der Haut, der Leber und der Bauchspeicheldrüse.

  • Damit verbunden ist ein höheres Risiko für Krankheiten wie Diabetes Typ 2.

Bei anderen wiederum sind die Gene so beschaffen, dass sie mehr Fett unter der Haut, aber weniger Leberfett und ein geringeres Risiko für Krankheiten wie etwa Diabetes Typ 2 aufweisen, erklärt Dr. Hanieh Yaghootkar, Dozentin für Biowissenschaften an der Brunel University London, die die Forschungsarbeiten leitete.

Für die Studie wurden Daten des finnischen FinnGen-Projekts und der britischen Biobank verwendet, in der zwischen 2006 und 2010 Informationen von 500.000 Personen im Alter von 37 bis 73 Jahren aus ganz Großbritannien gesammelt wurden.

Die Forscher nutzten eine Technik, die als Mendelsche Randomisierung bekannt ist, und fanden heraus, dass von den 37 getesteten Krankheiten 12 – darunter Diabetes Typ 2, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall – direkt mit den Genen eines Menschen zusammenhängen, die bestimmen, ob eine Person eine „günstige Adipositas“ hat oder nicht, während neun davon nicht mit der Adipositas eines Menschen zusammenhängen, sondern höchstwahrscheinlich einfach auf zu viel Gewicht zurückzuführen sind, wie zum Beispiel eine tiefe Venenthrombose oder Arthritis im Knie (Kniearthrose, Gonarthrose).

Unabhängig davon, ob jemand einen günstigen oder ungünstigen Adipositaswert hat, ist Fettleibigkeit jedoch generell eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit.

  • Auch Menschen mit einem günstigen Adipositaswert haben ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Gallensteine, Asthma im Erwachsenenalter und Psoriasis.

Die Forscherinnen und Forscher fanden auch heraus, dass einige andere Krankheiten, von denen man bisher annahm, dass sie mit dem Gewicht eines Menschen zusammenhängen, wie etwa Alzheimer, offenbar nicht damit in Zusammenhang stehen.

Für eine bessere Vorbeugung und Messung des Krankheitsrisikos ist es demnach wichtig zu verstehen, ob Fettleibigkeit ein zufälliger Risikofaktor ist oder nicht.

  • Und wenn Fettleibigkeit kausal ist, welche Folgen davon – ob metabolisch, physisch oder psychologisch – für das Risiko verantwortlich sind, so die Autoren der Studie

Die Ergebnisse zeigen auch, dass jeder davon profitiert, sein zusätzliches Fett zu verlieren, selbst wenn er metabolisch gesund ist.

  • Für die vorliegende Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Winchester durchgeführt und in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift eLife veröffentlicht.

Quellen

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Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

 

 

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