Studie: Wirkung von Glycin auf Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Hyperlipidämie

Diabetes-Forschung 2023, Gesundheitsnews, Medizin und Forschung

Torsten Lorenz, aktualisiert am 17. Januar 2023, Lesezeit: 4 Minuten

Studie zur Wirkung von Glycin auf Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Hyperlipidämie:

Es ist bekannt, dass das metabolische Syndrom ein Risikofaktor für ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie ein nachgewiesener Risikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität, insbesondere Schlaganfall und koronare Herzkrankheit, und die Sterblichkeit darstellt.

Glycin und das metabolische Syndrom

Eine wissenschaftliche Studie legt nahe, dass eine Nahrungsergänzung mit Glycin verschiedene Komponenten des metabolischen Syndroms, einschließlich Diabetes, Fettleibigkeit, Hyperlipidämie und Bluthochdruck, verbessern kann.

  • Die Untersuchungsergebnisse der vorliegenden Studie wurden im Journal of Endocrinology Investigation veröffentlicht.

Glycin ist eine einfache und wichtige Aminosäure (AS) für den Menschen. Sie wirkt auch bei der Immunfunktion, bei entzündungshemmenden Prozessen und bei Antioxidationsreaktionen mit.

Glycin ist nicht essentiell, kann vom menschlichen Organismus selbst synthetisiert (produziert) werden und ist ein wichtiger Bestandteil fast aller Proteine und ein wichtiger Faktor im Stoffwechsel.

  • Als so genannte nicht-essenzielle Aminosäure kann Glycin aus den Vorstufen Threonin und Serin im menschlichen Körper produziert werden.

Die tägliche Aufnahme von Glycin schwankt zwischen 1,5 und 3 g pro Tag, je nachdem, wie viel Eiweiß der Mensch zu sich nimmt. Eine Überdosierung von Glycin ist zwar nicht möglich, die Empfehlung für die normale Aufnahme liegt jedoch bei einem bis zehn Gramm pro Tag. Da sich die Aminosäure hauptsächlich im Körper selbst bildet, gibt es keine spezifischen Zufuhrempfehlungen für verschiedene Altersgruppen.

Glycin und kardiometabolischen Erkrankungen

In den neuesten Metabolomics-Studien wurde ein Zusammenhang zwischen dem Gehalt von Aminosäuren wie Glycin im menschlichen Blut und kardiometabolischen Erkrankungen festgestellt.

Klinische Studien haben gezeigt, dass ein langfristiger, leichter Glycinmangel an der Entstehung von Stoffwechselkrankheiten beteiligt sein kann.

Um diese Frage weiter zu untersuchen, haben Studienautoren die aktuellen Belege für die Rolle von Glycin bei der Entstehung und Behandlung von Komponenten des metabolischen Syndroms überprüft.

Die Wissenschaftler haben dabei festgestellt, dass die Menge an Glycin, die in vivo synthetisiert wird, nicht ausreicht, um den Stoffwechselbedarf zu decken.

Glycin verbessert Komponenten des metabolischen Syndroms

Die Untersuchung ergab, dass die Glycinwerte im Blutplasma bei Patientinnen und Patienten mit metabolischem Syndrom niedriger waren als bei gesunden Personen.

Ferner stellten die Autoren der Studie fest, dass durch Maßnahmen wie eine Änderung des Lebensstils, körperliche Betätigung, Gewichtsabnahme oder Medikamente, die die Symptome des metabolischen Syndroms verbessern, die zirkulierenden Glycinkonzentrationen deutlich ansteigen.

Die Verfasser der Studie kommen zu dem Schluss, dass eine Nahrungsergänzung mit Glycin verschiedene Komponenten des metabolischen Syndroms verbessert, darunter Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Fettleibigkeit, Hyperlipidämie und Bluthochdruck.

  • Die Verwendung von Glycin könnte demnach einen erheblichen klinischen Einfluss auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit metabolischem Syndrom haben.

Welchen Lebensmitteln Glycin enthalten

Die Aminosäure Glyzin findet sich in praktisch allen eiweißhaltigen Lebensmitteln. Folgende Lebensmittel liefern Glycin in besonders nennenswerten Dosen (Angaben pro 100 g Lebensmittel):

  • Gelatinepulver, ungesüßt: 23 g
  • Kürbiskerne: 1,85 g
  • Sojabohnen, getrocknet: 1,9 g
  • Erbsen, getrocknet: 1,1 g
  • Schweinefleisch, roh: 0,95 g
  • Lachs, roh: 0,95 g
  • Walnüsse: 0,82 g

Quellen

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