Studie: Wirkung von Glycin auf Bluthochdruck, Diabetes, Hyperlipidämie und Adipositas

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 27. Oktober 2024, Lesezeit: 4 Minuten

Studie über die Wirkung von Glycin auf Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Hyperlipidämie:

Es ist bekannt, dass das metabolische Syndrom ein Risikofaktor für die Entwicklung von Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, sowie ein nachgewiesener Risikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität (Häufigkeit der Erkrankungen), insbesondere Schlaganfall und koronare Herzkrankheit, und Mortalität (Sterblichkeit).

Wirkung von Glycin auf das metabolische Syndrom

Eine wissenschaftliche Studie legt nahe, dass eine Nahrungsergänzung mit Glycin verschiedene Komponenten des metabolischen Syndroms, einschließlich Diabetes, Adipositas (Fettleibigkeit), Hyperlipidämie und zu hohen Blutdruck (Hypertonie), verbessern kann.

  • Die Forschungsergebnisse wurden im Journal of Endocrinology Investigation veröffentlicht.

Glycin ist eine einfache und wichtige Aminosäure für den Menschen. Sie ist an der Immunfunktion, an entzündungshemmenden Prozessen und an antioxidativen Reaktionen sowie der Entgiftungsfunktion der Leber und an vielen weiteren Zellfunktionen beteiligt.

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Glycin ist nicht essentiell, kann vom menschlichen Organismus selbst synthetisiert (hergestellt) werden und ist ein wichtiger Bestandteil fast aller Proteine und ein wichtiger Faktor im Stoffwechsel.

  • Als sogenannte nicht-essentielle Aminosäure kann Glycin im menschlichen Körper aus den Vorstufen Threonin und Serin hergestellt werden.

Die tägliche Zufuhr an Glycin schwankt zwischen 1,5 und 3 g pro Tag, je nachdem, wie viel Eiweiß der Mensch zu sich nimmt. Obwohl eine Überdosierung von Glycin nicht möglich ist, liegt die Empfehlung für eine normale Zufuhr zwischen einem und zehn Gramm pro Tag.

  • Da die Aminosäure hauptsächlich im Körper selbst gebildet wird, gibt es keine spezifischen Zufuhrempfehlungen für verschiedene Altersgruppen.

Glycin und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Neuere Metabolomics-Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Gehalt von Aminosäuren wie Glycin im menschlichen Blut und kardiometabolischen Erkrankungen aufgezeigt.

Klinische Studien haben gezeigt, dass ein langfristiger, leichter Glycinmangel an der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen beteiligt sein kann.

Um diese Frage weiter zu untersuchen, haben die Autoren der Studie den aktuellen Forschungsstand zur Rolle von Glycin bei der Entstehung und Behandlung von Komponenten des metabolischen Syndroms überprüft.

  • Dabei stellten sie fest, dass die in vivo synthetisierte Glycinmenge nicht ausreicht, um den Stoffwechselbedarf zu decken.

Glycin verbessert Komponenten des metabolischen Syndroms

Die Studie zeigte, dass die Glycinspiegel im Blutplasma bei Patientinnen und Patienten mit metabolischem Syndrom (Stoffwechselstörung) niedriger waren als bei gesunden Personen.

Die Studienautoren stellten außerdem fest, dass Maßnahmen wie eine Änderung des Lebensstils, körperliche Aktivität, Gewichtsabnahme oder Medikamente, die die Symptome des metabolischen Syndroms verbessern, die Glycinkonzentrationen im Blut deutlich erhöhen.

Die Verfasser der Studie kommen zu dem Schluss, dass eine Nahrungsergänzung mit Glycin verschiedene Komponenten des metabolischen Syndroms verbessert, darunter Erkrankungen wie Diabetes, Adipositas (Fettleibigkeit), Hyperlipidämie und Bluthochdruck.

  • Der Einsatz von Glycin könnte daher einen bedeutenden klinischen Einfluss auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit metabolischem Syndrom haben.

Welchen Lebensmitteln Glycin enthalten

Die Aminosäure Glyzin findet sich in praktisch allen eiweißhaltigen Lebensmitteln.

Folgende Lebensmittel liefern Glycin in besonders nennenswerten Dosen (Angaben pro 100 g Lebensmittel):

  • Gelatinepulver, ungesüßt: 23 g
  • Kürbiskerne: 1,85 g
  • Sojabohnen, getrocknet: 1,9 g
  • Erbsen, getrocknet: 1,1 g
  • Schweinefleisch, roh: 0,95 g
  • Lachs, roh: 0,95 g
  • Walnüsse: 0,82 g

Quellen

vgt


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