Ein Forscherteam der Carnegie Mellon University fand heraus, dass das Alter eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden von Menschen spielt, bei denen neu Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde. Bei jüngeren Patienten ist die Anfälligkeit für psychische Belastungen höher, was zu schlechteren gesundheitlichen Ergebnissen führt.
„Wir haben festgestellt, dass wir den anfänglichen Stress eines Patienten einschätzen und vorhersagen können, wie es ihm sechs Monate später gehen wird“, sagte Vicki Helgeson, Professorin für Psychologie am Dietrich College of Humanities and Social Sciences der Carnegie Mellon Universität (CMU). Die Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Diabetes stress and health: Is aging a strength or a vulnerability?“ wurden im Journal of Behavioral Medicine veröffentlicht.
Derzeit leben in den Vereinigten Staaten etwa 27 Millionen Menschen mit Diabetes Typ 2. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Stress im Zusammenhang mit dem Diabetesmanagement zu einer schlechten Blutzuckerkontrolle führt.
In der Studie untersuchte das Team 207 Patienten (25-82 Jahre alt), bei denen in den letzten zwei Jahren Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde. In mehreren Befragungen wurden Gesundheit, psychische Belastung und medizinische Versorgung bewertet sowie die täglichen Routinen der Teilnehmer untersucht, um Stressoren zu identifizieren. Die Forscher untersuchten die Patienten zu Beginn der Studie, um eine Ausgangsbasis zu schaffen und sechs Monate später. Dabei wurden die Ergebnisse in Bezug auf Geschlecht, Rasse, Alter, Bildung, Beschäftigung, Einkommen, Beziehungsstatus und Medikamenteneinnahme untersucht.
Es stellte sich heraus, dass jüngere Patienten (42 Jahre und jünger) eine höhere diabetesbedingte und psychische Belastung hatten. Darüber hinaus zeigten Patienten mit Hochschulbildung und höherem Einkommen mehr Stress. Umgekehrt hatten ältere Patienten (über 64 Jahre) weniger psychischen Stress und eine größere Beständigkeit in Bezug auf Selbstbehandlung, Blutzuckerkontrolle und Medikamenteneinnahme. Patienten in langfristigen Beziehungen berichteten auch von weniger Diabetes-Stress.
Für die Patienten war die Ernährung der größten Stressfaktor (38 Prozent). Weitere wichtige Stressfaktoren sind die Kontrolle des Blutzuckers (8 Prozent) und das Auftreten von hohen oder niedrigen Blutzuckerwerten (7 Prozent). Patienten, die selbst über mehr Stress berichteten, berichteten auch von einer stärkeren depressiven Stimmung, weniger Medikamenteneinnahme und höherer Angst.
Während die Studie nicht dazu gedacht war, zu untersuchen, warum Patienten mit Stressoren anders umgehen, glaubt Helgeson, dass ältere Erwachsene möglicherweise in der Gegenwart leben, verglichen mit jüngeren Erwachsenen, deren Fokus auf die Zukunft liegt, was wiederum ihre Stressoren vergrößern könnte. Diabetes ist auch häufiger anzutreffen, wenn Menschen altern und ältere Patienten erhalten in ihrer Altersgruppe mehr Unterstützung. Sie vermutet, dass ältere Erwachsene vergangene Erfahrungen nutzen können, um Emotionsregulationsstrategien einzusetzen und so den Stress im Zusammenhang mit der Behandlung der Krankheit abmildern.
Nach einer Diagnose erleben viele Patienten Stress, wenn sie ihren Lebensstil ändern müssen, um ihre Ernährung, Gewichtskontrolle, Medikamente und Trainingsroutinen anzupassen, was zeitaufwändig, kompliziert und kostspielig sein kann. Zu den Komplikationen von Diabetes gehören Herzerkrankungen, Schlaganfall, Nierenerkrankungen und Amputationen der unteren Extremitäten.
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