Symptome von weißem Hautkrebs erkennen, vorbeugen; wie tödlich ist Hautkrebs?

Krankheiten und Krankheitsbilder

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 3. Oktober 2023, Lesezeit: 9 Minuten

Die Haupttypen von Hautkrebs sind das Plattenepithelkarzinom, das Basalzellkarzinom und das Melanom.

Weißer Hautkrebs: Das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom), auch weißer oder heller Hautkrebs genannt, sind die häufigsten Hautkrebsarten. Sie werden auch als Nicht-Melanom-Hautkrebs bezeichnet.

Wie gefährlich bzw. tödlich sind weißer und schwarzer Hautkrebs?

  • Die Hautveränderungen bei weißem Hautkrebs können meist vollständig entfernt werden und der Krebs breitet sich nur selten im Körper aus.

Schwarzer Hautkrebs (Melanom), der oft wie ein dunkles Muttermal oder ein Leberfleck aussieht, ist wesentlich seltener als die anderen Hautkrebsarten, hat aber ein höheres Risiko, in benachbartes Gewebe einzudringen und sich auf andere Teile des Körpers auszubreiten.

Die meisten Todesfälle durch Hautkrebs werden durch Melanome (schwarzen Hautkrebs) verursacht.

Hautkrebs kann überall am Körper auftreten, am häufigsten jedoch an Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie Gesicht, Hals und Hände.

Dieser Artikel befasst sich mit weißem Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom).

Anzeichen und Symptomen für weißen Hautkrebs

Weißen Hautkrebs (hellen Hautkrebs) erkennen: Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome der Haut treten am häufigsten an Hautstellen auf, die der Sonne ausgesetzt sind, zum Beispiel an der Nase, den Ohren, der Unterlippe oder den Handoberflächen.

Zu den ersten Anzeichen uns Symptomen für weißen Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinome der Haut) gehören folgenden:

Anzeichen eines Basalzellkarzinoms

Ein Basalzellkarzinom (Basaliom) sieht zunächst meist wie ein glänzendes, durchscheinendes (perlmuttartiges) oder wachsartiges Knötchen aus. Der Rand kann mit kleineren Knötchen besetzt sein.

Ist das Zentrum eingedellt und die Stelle nässend und schmerzhaft, liegt ein Ulcus cruris vor. Dies ist Anzeichen dafür, dass der Krebs wächst. Charakteristisch für ein Basaliom ist, dass die Wunde auch nach einigen Wochen nicht abheilt oder abwechselnd abheilt und wieder blutet.

Bei anderen Arten des Basalzellkarzinoms ist ein scharf begrenzter, glänzender, rötlicher oder rosafarbener, schuppiger, blutender oder krustiger Fleck zu sehen.

Basaliome können aber auch dunkel (stark pigmentiert) sein oder wie eine blasse Narbe aussehen. Dann ist es schwieriger, sie als Hautkrebs zu erkennen.

Am häufigsten treten Basalzellkarzinome an Hautstellen auf, die dem Sonnenlicht besonders ausgesetzt sind, wie im Gesicht und am Hals bzw. im Nackenbereich.

  • Weißer Hautkrebs kann aber auch am Rumpf oder an den Beinen auftreten, manchmal auch an den Fußsohlen, den Handflächen, der Brust, den Achselhöhlen und im Genitalbereich.

Anzeichen und Symptome eines Plattenepithelkarzinoms

Das Plattenepithelkarzinom ist nur schwer zu erkennen und von einem Basalzellkarzinom zu unterscheiden.

Erste Anzeichen können eine schuppige, gerötete oder bräunlich-gelbe Hautstelle oder eine schorfige oder verkrustete Wunde sein, die manchmal blutet.

Die Stelle ist meist sehr empfindlich und weist oft verhornte Stellen auf.

Ein Plattenepithelkarzinom kann in einer Narbe oder chronischen Wunde, aber auch auf ansonsten gesunder Haut entstehen.

  • Häufig tritt es am Ohrrand oder im Gesicht einschließlich der Lippen auf.

Weißer Hautkrebs – Vorstufen erkennen

Weißer Hautkrebs beginnt meist mit Vorstufen, den so genannten aktinischen Keratosen.

Bei diesen unauffälligen, hautfarbenen Knötchen oder roten Hautflecken schuppt sich die Haut im Laufe der Jahre durch Sonneneinstrahlung. Aktinische Keratosen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf.

Aktinische Keratosen werden oft unterschätzt. Tatsächlich entwickelt sich aus jeder zehnten unbehandelten aktinischen Keratose ein Spinaliom.

Während die aktinische Keratose auf die oberste Hautschicht beschränkt ist, breitet sich das Spinaliom in tiefere Hautschichten aus.

Nicht alle Hautveränderungen sind ein Symptom für weißen Hautkrebs

Das Alter ist im Allgemeinen der Hauptrisikofaktor für die meisten Krebsarten. Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.

Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom der Haut und aktinische Keratose zeigen sich oft als Hautveränderung.

  • Nicht alle Hautveränderungen sind ein Zeichen für ein Basalzellkarzinom, ein Plattenepithelkarzinom der Haut oder eine aktinische Keratose.

Wichtig: Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Veränderungen an Ihrer Haut feststellen.

Wann sollte man zum Hautkrebsscreening gehen?

Ab dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland einen Anspruch darauf, im Abstand von zwei Jahren ein kostenloses Hautkrebsscreening bei einem dafür qualifizierten Hausarzt oder einem Dermatologen durchführen zu lassen.

Ursachen und Risikofaktoren für weißen Hautkrebs

Ein heller Hauttyp und Sonneneinstrahlung sind Risikofaktoren für weißen Hautkrebs (Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome).

Nicht jeder Mensch mit einem oder mehreren dieser Risikofaktoren erkrankt an Hautkrebs, und er kann auch bei Menschen auftreten, die keine bekannten Risikofaktoren haben.

Zu den Risikofaktoren für das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom der Haut gehören folgende:

  • längere Exposition gegenüber natürlichem Sonnenlicht oder künstlichem Sonnenlicht (z. B. aus Solarien),
  • Eine heller Hauttyp, zu dem folgende Merkmale gehören:

– helle, empfindliche Haut mit Sommersprossen, die zu schnellem Sonnenbrand neigt, nicht oder nur schlecht bräunt,

– blaue, grüne oder andere hellfarbige Augen,

– rotes oder blondes Haar.

Obwohl ein heller Hauttyp ein Risikofaktor für Hautkrebs ist, können Menschen aller Hautfarben an weißen Hautkrebs erkranken.

Zu den Risikofaktoren, die unabhängig vom Hauttyp sind, zählen u.a.:

  • Sonnenbrände in der Vergangenheit,
  • persönliche oder familiäre Vorbelastung durch Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom der Haut, aktinische Keratose, familiäres dysplastisches Naevussyndrom oder ungewöhnliche Leberflecken,
  • bestimmte Genveränderungen oder erbliche Syndrome, wie das Basalzellnävussyndrom, die mit Hautkrebs in Verbindung gebracht werden,
  • Hautentzündungen, die über einen längeren Zeitraum andauern,
  • ein geschwächtes Immunsystem,
  • Kontakt mit Arsen,
  • frühere Strahlenbehandlung.

Vorbeugung von Hautkrebs

Um Hautkrebs vorzubeugen, der so genannten Primärprävention, empfehlen Dermatologen, intensive Belastungen der Haut durch Sonnenstrahlung (UV-Strahlung) und vor allem einen Sonnenbrand zu vermeiden.

Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung von weißem und schwarzem Hautkrebs zielen auf die Früherkennung von Hautkrebs: Verdächtige, auffällige Hautveränderungen und Hautschäden sollten möglichst in einem noch symptomlosen Frühstadium der Erkrankung entdeckt werden.

Je früher weißer und/oder schwarzer Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Dies betrifft insbesondere das maligne (schwarze) Melanom. Dessen Heilungsrate ist im Frühstadium hoch, nimmt aber mit fortschreitender Erkrankung rapide ab.

Die Hauttypen 1 bis 6 im Überblick

Die Auswirkungen von Sonnenstrahlung (UV-Strahlung) hängen unter anderem davon ab, wie empfindlich die menschliche Haut auf die UV-Strahlung reagiert. Man unterscheidet 6 Hauttypen nach ihrer UV-Empfindlichkeit.

Grundlage für diese Klassifizierung der Hauttypen ist die Einteilung nach dem amerikanischen Dermatologen Thomas Fitzpatrick. Die Einteilung der Hauttypen ist allerdings relativ grob – die Übergänge sind fließend.

  • Die Hauttypen I bis IV werden als europäische Hauttypen bezeichnet, da sie für diese Bevölkerungsgruppe typisch sind.
  • Hauttyp V ist für Menschen aus arabischen und nordafrikanischen Ländern, aus Indien und einigen anderen asiatischen Regionen charakteristisch. Bei Menschen aus Zentralafrika sowie den Ureinwohnern Australiens kommt der Hauttyp VI vor.

Der Hauttyp I reagiert besonders empfindlich. Er ist gekennzeichnet durch sehr helle, extrem empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar und besonders häufig durch Sommersprossen. Menschen des Hauttyps I werden nie braun und bekommen sehr schnell einen Sonnenbrand.

Bei Hauttyp II sind helle, empfindliche Haut, blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare und häufig Sommersprossen charakteristisch. Menschen des Hauttyps II bräunen kaum bis mäßig und bekommen häufig einen Sonnenbrand.

Beim Hauttyp III ist die Haut hell bis hellbraun, die Augen grau oder braun und das Haar dunkelblond bis braun. Sommersprossen sind selten. Menschen mit Hauttyp III bräunen schneller als Menschen mit Hauttyp II.

Das Hautbild des Hauttyps IV ist durch eine hellbraune bis olivfarbene Haut, braune bis dunkelbraune Augen und dunkelbraunes Haar gekennzeichnet. Auch dieser Hauttyp bräunt schnell.

Bei Hauttyp V ist die Haut dunkelbraun, die Augen dunkelbraun und das Haar dunkelbraun bis schwarz.

Der Hauttyp VI hat eine dunkelbraune bis schwarze Haut, dunkelbraune Augen und schwarze Haare.

Diagnose von weißen Hautkrebs

Zur Diagnose von Basalzellkarzinomen (Basaliom, Basalzellkrebs) und Plattenepithelkarzinomen der Haut werden medizinische Tests oder Verfahren zur Untersuchung der Haut eingesetzt.

Neben einer Befragung zur persönlichen und familiären Gesundheitsgeschichte und einer körperlichen Untersuchung kann die Ärztin oder der Arzt die folgenden Tests und Verfahren durchführen:

Hautuntersuchung

Eine Untersuchung der Haut auf Beulen oder Flecken, die in Farbe, Größe, Form oder Beschaffenheit abnormal aussehen.

Hautbiopsie

Die gesamte oder ein Teil der anormal aussehenden Wucherung wird aus der Haut geschnitten und von einem Pathologen unter dem Mikroskop untersucht, um nach Anzeichen von Krebs zu suchen.

Es gibt vier Hauptarten von Hautbiopsien:

  • Shave-Biopsie: Mit einer sterilen Rasierklinge wird die abnorm aussehende Wucherung „abgeschabt“.
  • Stanzbiopsie: Mit einem speziellen Instrument, einer Stanze oder einem Trepan, wird ein Kreis von Gewebe aus der anormal aussehenden Wucherung entfernt.
  • Inzisionsbiopsie: Mit einem Skalpell wird ein Teil der Wucherung entfernt.
  • Exzisionsbiopsie: Mit einem Skalpell wird die gesamte Wucherung entfernt.

Bestimmte Faktoren beeinflussen die Prognose (Heilungschancen) und die Behandlungsmöglichkeiten.

Die Prognose für Plattenepithelkarzinome der Haut hängt hauptsächlich von folgenden Faktoren ab:

  • Stadium der Krebserkrankung,
  • ob die Patientin bzw. der Patient Raucht (Tabakkonsum, Nikotinkonsum)
  • der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten
  • ob die Patientin bzw. der Patient immunsupprimiert ist (Immunsuppression oder Immunschwäche ist die Unterdrückung der körpereigenen Abwehr, des Immunsystems).

Quellen

  • MedizinDoc mit Material von National Cancer Institute (NCI), NHS, Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Bundesamt für Strahlenschutz
  • Hautkrebs. Stiftung Deutsche Krebshilfe und Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Die blauen Ratgeber. 05
  • Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen – „Wie verläuft weißer Hautkrebs?“

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⊕ Dieser Beitrag wurde auf der Grundlage wissenschaftlicher Fachliteratur und fundierter empirischer Studien und Quellen erstellt und in einem mehrstufigen Prozess überprüft.

Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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