Saisonale Allergien, Heuschnupfen, allergischer Schnupfen:
Was sind die Symptome und welche alternativen Behandlungen gibt es einer allergischen Rhinitis und welche Risiken und Nebenwirkungen können dabei auftreten?
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf etwas, das die meisten anderen Menschen nicht stört. Menschen mit saisonalen Allergien (auch Heuschnupfen oder allergische Rhinitis genannt) reagieren auf Pollen von Pflanzen.
Zu den Symptomen von Heuschnupfen (allergischer Schnupfen) gehören Niesen, Husten, eine laufende oder verstopfte Nase und Juckreiz in Augen, Nase, Mund und Rachen.
Dieser Artikel befasst sich mit alternativen Behandlungsmethoden für Heuschnupfen, allergischen Schnupfen auch allergische Rhinitis genannt.
ÜBERSICHT
Studien zur Wirksamkeit von alternativen Behandlungen bei Heuschnupfen
Komplementärmedizinische Ansätze lassen sich nach ihrem primären therapeutischen Einsatz (wie die Therapie aufgenommen oder verabreicht wird) klassifizieren, der sein kann:
– Ernährung (beispielsweise spezielle Ernährungsformen, Nahrungsergänzungsmittel, Kräuter, Probiotika und Therapien auf mikrobieller Basis).
– Psychologisch ( zum Beispiel Meditation, Hypnose, Musiktherapien, Entspannungstherapien).
– Physikalisch ( wie zum Beispiel Akupunktur, Massage, Wirbelsäulenbehandlung).
Kombinationen wie psychologische und physische Behandlungen (zum Beispiel Yoga, Tai Chi, Tanztherapien, einige Formen der Kunsttherapie) oder psychologische und Ernährungstherapien (zum Beispiel achtsames Essen).
Zu den ernährungswissenschaftlichen Ansätzen gehört das, was man früher als Naturprodukte kategorisierte, während psychologische und/oder körperliche Ansätze das umfassen, was als Praktiken für Geist und Körper bezeichnet wurde.
Viele alternative Gesundheitsansätze wurden für allergische Rhinitis beziehungsweise Heuschnupfen untersucht. Es gibt Hinweise darauf, dass einige dieser Behandlungsmethoden hilfreich sein könnten.
Psychologische und körperliche Ansätze bei Heuschnupfen
Eine 2015 durchgeführte Auswertung von 13 Studien zur Akupunktur bei allergischer Rhinitis ergab Hinweise darauf, dass dieser Ansatz bei Heuschnupfen hilfreich sein kann.
Die Spülung der Nasennebenhöhlen mit einem Neti Pot (einem Gerät aus der ayurvedischen Tradition) oder mit anderen Geräten wie Verneblern kann eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Behandlung von allergischem Schnupfen sein.
Ernährungsspezifische Ansätze bei allergischen Schnupfen
Eine 2007 durchgeführte wissenschaftliche Auswertung von sechs Studien mit Pestwurz bei allergischem Schnupfen ergab, dass Pestwurz hilfreich sein könnte.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben Probiotika (lebende Mikroorganismen, die einen gesundheitlichen Nutzen haben können) bei Erkrankungen des Immunsystems, einschließlich Allergien, untersucht.
Obwohl einige Studien vielversprechende Ergebnisse erbracht haben, sind die Erkenntnisse über Probiotika und allergische Rhinitis insgesamt uneinheitlich. Es ist möglich, dass einige Arten von Probiotika hilfreich sind, andere dagegen nicht.
Es wurde vermutet, dass der Verzehr von Honig zur Linderung von Pollenallergien beitragen könnte, da Honig geringe Mengen an Pollen enthält und den Menschen helfen könnte, eine Toleranz gegenüber diesen zu entwickeln.
Eine andere Möglichkeit ist, dass Honig als Antihistaminikum oder entzündungshemmendes Mittel wirken könnte. Nur wenige wissenschaftliche Studien haben die Wirkung von Honig bei Menschen mit saisonalen Allergien untersucht, und die Ergebnisse waren widersprüchlich.
Es wurden viele weitere Ernährungsansätze für allergische Rhinitis untersucht, darunter Astragalus, Capsaicin, Traubenkernextrakt, Omega-3-Fettsäuren, Pycnogenol (französischer Seekiefernrindenextrakt), Quercetin, Spirulina, Brennnessel und ein in der ayurvedischen Medizin verwendetes Heilkraut namens Tinospora oder Guduchi.
In allen Fällen ist die wissenschaftliche Beweislage entweder widersprüchlich oder zu begrenzt, um zu zeigen, ob diese Produkte hilfreich sind.
Nebenwirkungen und Risiken
Bei unsachgemäßer Verwendung von Nasenduschen oder anderen Nasenspülungen können Infektionen auftreten. Laut der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA ist bei einer Nasenspülung die Quelle des Wassers am wichtigsten, das für die Nasenspülung verwendet wird.
Nach Angaben der FDA ist Leitungswasser, das nicht gefiltert, behandelt oder auf bestimmte Weise aufbereitet wurde, für die Verwendung als Nasenspülung nicht sicher. Steriles Wasser ist sicher; es gibt frei verkäufliche Nasenspülprodukte, die sterile Kochsalzlösung (Salzwasser) enthalten.
Manches Leitungswasser enthält geringe Mengen an Organismen wie Bakterien und Protozoen, einschließlich Amöben, die möglicherweise unbedenklich geschluckt werden können, weil die Magensäure sie abtötet.
Diese Organismen können jedoch in den Nasengängen überleben und potenziell schwere Infektionen verursachen. Die unsachgemäße Verwendung von Nasenduschen könnte 2011 in Louisiana zwei Todesfälle durch eine seltene Hirninfektion verursacht haben, die das staatliche Gesundheitsamt mit Leitungswasser in Verbindung brachte, das mit einer Amöbe namens Naegleria fowleri verunreinigt war.
Akupunktur gilt im Allgemeinen als ungefährlich, wenn sie von einem erfahrenen Therapeuten mit sterilen Nadeln durchgeführt wird. Unsachgemäß durchgeführte Akupunktur kann potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen.
Rohe Pestwurzextrakte enthalten Pyrrolizidinalkaloide, die Leberschäden und Krebs verursachen können. Es sind Extrakte der Pestwurz erhältlich, die fast völlig frei von diesen Alkaloiden sind. Es gibt jedoch keine Studien, die belegen, dass die langfristige Einnahme von Pestwurzprodukten, einschließlich der alkaloidreduzierten Produkte, gesundheitlich unbedenklich ist.
Bei gesunden Menschen haben Probiotika in der Regel nur geringe Nebenwirkungen, wenn überhaupt. Bei Menschen mit grundlegenden Gesundheitsproblemen (wie beispielsweise einem geschwächten Immunsystem) wurden jedoch gelegentlich ernsthafte Komplikationen wie Infektionen gemeldet.
Bei der Verwendung von Kräutern oder Bienenprodukten für jegliche Zwecke ist Vorsicht geboten. Einige Kräuter, wie Kamille und Echinacea, können allergische Reaktionen bei Menschen hervorrufen, die auf verwandte Pflanzen allergisch reagieren.
Außerdem können Menschen mit Pollenallergien allergisch auf Bienenprodukte wie Bienenpollen, Honig, Gelée Royale und Propolis (ein von Bienen aus Pflanzenharzen hergestelltes Bienenstockdichtungsmittel) reagieren. Kinder unter 1 Jahr sollten keinen Honig essen.
Vorsicht: Einige Nahrungsergänzungsmittel können Wechselwirkungen mit Medikamenten oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln haben oder selbst Nebenwirkungen hervorrufen. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel wurden nicht an schwangeren Frauen, stillenden Müttern oder Kindern getestet.
vgt
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