Erektionsstörung: Was hilft bei erektiler Dysfunktion?

Krankheiten und Krankheitsbilder

M.A. Dirk de Pol, Veröffentlicht am: 24.04.2024, Lesezeit: 6 Minuten

Eine Erektionsstörung, auch erektile Dysfunktion genannt, ist ein häufiges Problem, das viele Männer betrifft. Besonders Männer über 60 Jahren sind davon betroffen. Doch was genau ist eine erektile Dysfunktion? Wie kann man sie erkennen und was kann man dagegen tun?

Was ist eine erektile Dysfunktion?

Eine erektile Dysfunktion tritt auf, wenn ein Mann Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht. Es ist wichtig zu verstehen, dass gelegentliche Probleme mit der Erektion normal sind und kein Grund zur Sorge darstellen. Erst wenn die Schwierigkeiten über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und regelmäßig auftreten, spricht man von einer erektilen Dysfunktion.

Was sind die Ursachen einer erektilen Dysfunktion?

Die erektile Dysfunktion ist ein weit verbreitetes Problem, das Männer jeden Alters betreffen kann. Es wird geschätzt, dass etwa ein Drittel der Männer über 60 Jahren in Deutschland davon betroffen sind. Bei den 40- bis 49-Jährigen sind es immerhin noch zehn Prozent. Es gibt verschiedene Ursachen für eine erektile Dysfunktion, sowohl körperliche als auch psychische.

Körperliche Ursachen

Körperliche Ursachen können sein:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Diabetes
  • Hormonelle Störungen wie ein niedriger Testosteronspiegel
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Alkohol- und Drogenmissbrauch
  • Rauchen
  • Übergewicht und Bewegungsmangel

Es ist wichtig anzumerken, dass eine erektile Dysfunktion auch ein frühes Anzeichen für andere ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sein kann. Daher ist es ratsam, bei anhaltenden Erektionsproblemen einen Arzt aufzusuchen, um mögliche zugrunde liegende Ursachen abzuklären.

Psychische Ursachen

Psychische Ursachen können sein:

  • Stress und Angst
  • Depressionen
  • Beziehungsprobleme
  • Leistungsdruck
  • Selbstzweifel und Versagensängste

Es ist wichtig zu beachten, dass psychische Ursachen oft mit körperlichen Ursachen einhergehen können. Eine erektile Dysfunktion kann einen Teufelskreis auslösen, bei dem die Angst vor dem Versagen zu weiteren Erektionsproblemen führt. Daher ist es ratsam, auch psychische Aspekte bei der Behandlung einer erektilen Dysfunktion zu berücksichtigen.

Was sind die Behandlungsmöglichkeiten bei erektiler Dysfunktion?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine erektile Dysfunktion zu behandeln. Die Wahl der Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Hier sind einige gängige Behandlungsmethoden:

Medikamentöse Behandlung

Potenzmittel können helfen, eine Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Diese Medikamente wirken, indem sie die Blutgefäße im Penis erweitern und so den Blutfluss verbessern. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Medikamente nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich sind und Potenzmittel ohne Rezept sind in Deutschland nicht erhältlich. Potenzmittel können mögliche Nebenwirkungen haben. Daher sollten sie nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

Psychotherapie

Bei psychischen Ursachen kann eine Psychotherapie hilfreich sein. Ein Sexualtherapeut oder Psychologe kann Ihnen helfen, die zugrunde liegenden psychischen Probleme zu identifizieren und zu bewältigen. Dies kann in Form von Einzelgesprächen oder Paartherapie erfolgen und kann Ihnen helfen, Ihre sexuelle Gesundheit und Beziehungen zu verbessern.

Lebensstiländerungen

Manchmal können einfache Lebensstiländerungen helfen, erektile Dysfunktion zu verbessern. Dazu gehören:

  • Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
  • Regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung
  • Vermeidung von Alkohol- und Drogenmissbrauch
  • Rauchstopp
  • Stressmanagementtechniken wie Meditation oder Yoga

Diese Änderungen können nicht nur Ihre allgemeine Gesundheit verbessern, sondern auch Ihre sexuelle Funktion unterstützen.

Medizinische Eingriffe

In einigen Fällen kann ein medizinischer Eingriff erforderlich sein, um die erektile Dysfunktion zu behandeln. Beispiele hierfür sind:

  • Penisimplantate: Kleine Implantate werden in den Penis eingesetzt, um eine Erektion zu ermöglichen.
  • Gefäßchirurgie: Bei einer Verengung der Blutgefäße im Penis kann eine Operation erforderlich sein, um den Blutfluss zu verbessern.

Diese Eingriffe werden in der Regel nur bei schweren Fällen von erektiler Dysfunktion in Betracht gezogen, bei denen andere Behandlungsmethoden nicht erfolgreich waren.

FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Wie kann ich feststellen, ob ich an einer erektilen Dysfunktion leide?

Eine erektile Dysfunktion kann anhand der Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, erkannt werden. Wenn diese Probleme über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und regelmäßig auftreten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Welche Rolle spielt die Psyche bei der erektilen Dysfunktion?

Die Psyche spielt eine wichtige Rolle bei der erektilen Dysfunktion. Stress, Angst, Depressionen und Beziehungsprobleme können dazu beitragen oder die Probleme verschlimmern. Daher ist es wichtig, auch psychische Aspekte bei der Behandlung zu berücksichtigen.

Sind Medikamente wie Viagra die einzige Behandlungsmöglichkeit?

Nein, Medikamente wie Viagra sind nicht die einzige Behandlungsmöglichkeit. Es gibt verschiedene andere Ansätze wie Psychotherapie, Lebensstiländerungen und medizinische Eingriffe, die je nach individueller Situation und Ursache der erektilen Dysfunktion angewendet werden können.

Kann eine erektile Dysfunktion geheilt werden?

In vielen Fällen kann eine erektile Dysfunktion erfolgreich behandelt werden. Die Wahl der Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Es ist wichtig, offen mit einem Arzt über Ihre Symptome zu sprechen, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.

Gibt es Möglichkeiten, einer erektilen Dysfunktion vorzubeugen?

Es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko einer erektilen Dysfunktion zu verringern. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Vermeidung von Rauchen und Alkoholmissbrauch sowie Stressmanagement. Es ist auch wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen, um mögliche zugrunde liegende gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.

Quellen und weiterführende Informationen

  1. Erektionsstörung (erektile Dysfunktion, ED) – MSD Manuals, März 2022.
  2. Erektionsstörungen erkennen und behandeln | NDR.de – Ratgeber – Gesundheit, Juni 2022.
  3. Deutsche Gesellschaft für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft: Erektile Dysfunktion, 2023.
  4. Gibt es Potenzmittel rezeptfrei zu kaufen? DoktorABC, 2023.
  5. M. Braun, G. Wassmer, T. Klotz et al.: Epidemiology of erectile dysfunction: results of the „Cologne male Survey“. In: International journal of impotence research. 2000, Band 12, Nr. 6.

ddp


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Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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