Hämochromatose ist eine Erbkrankheit, bei der sich über viele Jahre langsam Eisen im Körper ansammelt.
Diese als Eisenüberladung bekannte Anhäufung von Eisen kann schwerwiegende Symptome verursachen. Unbehandelt können Organe wie Leber, Gelenke, Bauchspeicheldrüse und Herz geschädigt werden.
- Hämochromatose tritt vor allem bei Menschen weißer, nordeuropäischer Abstammung auf.
ÜBERSICHT
Symptome der Hämochromatose
Die Symptome der Hämochromatose treten in der Regel zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr.
Häufige Symptome sind::
- ständige Müdigkeit (Fatigue)
- Gewichtsverlust
- Schwäche
- Gelenkschmerzen
- Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten (erektile Dysfunktion)
- Unregelmäßige oder ausbleibende Monatsblutungen
Konsultieren Sie Ihren Hausarzt, wenn Sie:
- anhaltenden oder beunruhigenden Symptomen, die durch Hämochromatose verursacht sein könnten – insbesondere, wenn Sie eine nordeuropäische Familiengeschichte haben,
- Eltern oder Geschwister mit Hämochromatose haben, auch wenn Sie selbst keine Symptome haben – es können Tests durchgeführt werden, um festzustellen, ob Sie ein Risiko haben, Probleme zu entwickeln.
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber, ob bei Ihnen Blutuntersuchungen auf Hämochromatose durchgeführt werden sollen.
Behandlungsmöglichkeiten für Hämochromatose
Es gibt zwei Haupttherapien:
Phlebotomie – ein Verfahren, bei dem ein Teil des Blutes entfernt wird; dies kann anfangs wöchentlich erforderlich sein und kann für den Rest des Lebens zwei- bis viermal jährlich wiederholt werden.
Chelat-Therapie – Medikamente, die den Eisengehalt im Körper senken; wird nur eingesetzt, wenn es schwierig ist, regelmäßig Eisen aus dem Blut zu entfernen.
Es ist nicht notwendig, die Ernährung wesentlich zu ändern, um den Eisengehalt zu kontrollieren, wenn man sich einer Behandlung unterzieht. Im Allgemeinen wird jedoch empfohlen, die folgenden Lebensmittel zu meiden:
- Frühstückscerealien mit Eisenzusatz
- Eisen- oder Vitamin-C-Präparate
- übermäßigen Alkoholkonsum
Ursachen der Hämochromatose
Hämochromatose wird durch ein defektes Gen verursacht, das die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung beeinflusst.
Das Risiko, diese Krankheit zu bekommen, besteht, wenn beide Elternteile dieses defekte Gen haben und Sie von jedem eine Kopie erben. Wer nur eine Kopie des defekten Gens geerbt hat, erkrankt zwar nicht an Hämochromatose, kann das defekte Gen aber an alle Kinder weitergeben.
Auch wer 2 Kopien erbt, erkrankt nicht zwangsläufig an Hämochromatose. Nur ein kleiner Teil der Menschen mit zwei Kopien des defekten Gens wird jemals die Krankheit entwickeln. Warum das so ist, weiß man nicht genau.
Folgeschäden der Hämochromatose
Wenn die Krankheit früh erkannt und behandelt wird, hat die Hämochromatose keinen Einfluss auf die Lebenserwartung und verursacht wahrscheinlich keine ernsthaften Probleme.
Wird die Erkrankung jedoch erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, kann der hohe Eisengehalt bestimmte Körperteile schädigen. Dies kann zu potenziell schwerwiegenden Komplikationen führen, wie zum Beispiel:
- Leberprobleme – einschließlich Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) oder Leberkrebs
- Diabetes – wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch wird
- Arthritis – Schmerzen und Schwellungen der Gelenke
- Herzinsuffizienz – wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, das Blut richtig durch den Körper zu pumpen.
ddp
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