Fettleber: Wirkstoff in Gemüse hilft gegen Fettleber-Erkrankungen

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 7. Februar 2020, Lesezeit: 3 Minuten

Wie wird Fettleber behandelt? Welches Gemüse hilft bei einer Fettleber? Nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFL) durch richtige Ernährung abbauen:

Eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt, wie Indol – ein Wirkstoff, der in vielen Gemüsesorten wie Kohl, Rosenkohl, Grünkohl, Blumenkohl und Brokkoli vorkommt – Entzündungen und Fettablagerungen reduzieren kann.

In der Forschungsarbeit unter der Leitung von Texas A&M AgriLife Research konnten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aufzeigen, wie eine natürliche Verbindung, die in vielen bekannten und weit verbreiteten Gemüsesorten enthalten ist, auch zur Bekämpfung von Fettleber-Krankheiten eingesetzt werden kann.

Die Studie veranschaulicht, wie eine nicht-alkoholische Fettleber, durch Indol, eine natürliche Verbindung, die in Darmbakterien – und in Kreuzblütengemüse wie zum Beispiel in Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl und Blumenkohl – enthalten ist, bekämpft werden kann. Die Studie befasste sich außerdem mit der Frage, wie diese natürliche Verbindung zu neuen Behandlungen oder Präventivmaßnahmen bei einer nicht-alkoholische Fettleber führen kann.

Auf Basis der vorliegenden Forschungsergebnisse gehen die Wissenschaftler davon aus, dass gesunde Lebensmittel mit hoher Kapazität für die Indolproduktion für das Vorbeugen einer nicht-alkoholischen Fettleber unerlässlich sind. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, das die Änderung der Ernährung dazu beitragen kann, Krankheiten zu verhindern oder zu behandeln.

Eine nicht-alkoholische Fettleber tritt auf, wenn die Leber mit Fett „marmoriert“ wird. Beispielsweise aufgrund ungesunder Ernährung, wie etwa bei einer übermäßigen Aufnahme von gesättigten Fetten. Dieser Zustand kann, wenn er nicht richtig behandelt wird, zu lebensbedrohlichen Leber-Erkrankungen wie Leberkrebs oder Zirrhose führen.

Es gibt viele verschiedene Faktoren, die zu einer nicht-alkoholischen Fettleber beitragen. Bei Menschen mit Übergewicht tritt eine Fettleber etwa sieben- bis zehnmal so häufig auf wie in der Gesamtbevölkerung. Außerdem verursacht Fettleibigkeit Entzündungen im Körper.

Ursache für diese Entzündung sind Makrophagen, also Typen von weißen Blutkörperchen, die normalerweise Infektionen bekämpfen. Solche Entzündungen verschlimmern die Leberschäden bei Betroffenen mit Leber-Erkrankungen.

Fettleber behandeln

Auch Darmbakterien können – entweder positiv oder negativ – Auswirkungen auf das weitere Fortschreiten einer Fettleber-Krankheit haben. Sie produzieren eine große Anzahl unterschiedlicher Verbindungen, eine davon ist Indol.

Dieses Produkt der Aminosäure Tryptophan wurde von Ernährungsexperten und Ernährungswissenschaftlern als geeignetes Mittel zur Vorbeugung und Therapie bei Menschen mit einer nicht-alkoholischen Fettleber ausgemacht.

Auch das National Cancer Institute weist auf die Vorteile von Indol-3-Carbinol hin, das in Kreuzblütlern enthalten ist, einschließlich ihrer entzündungshemmenden und krebsbekämpfenden Eigenschaften.

Rückbildung: Kann sich die Fettleber wieder zurückbilden?

Um die Wirkung von Indol-Konzentrationen auf Menschen, Tiermodelle und einzelne Zellen zu bestimmen, wurde in der vorliegenden Studie die Wirkung von Indol auf Leberentzündungen und der potenzielle Nutzen für Menschen mit einer nicht-alkoholischen Fettleber untersucht.

Unter Berücksichtigung früherer Erkenntnisse über Darmbakterien, Darmentzündungen und Leberentzündungen wurde geprüft, inwieweit Indol die nichtalkoholische Fettleber-Krankheit lindern kann.

Bei 137 Probanden entdeckte das Forschungsteam, dass Menschen mit einem erhöhten Body-Mass-Index dazu neigten, niedrigere Indolwerte im Blut zu haben.

Ferner waren die Indolwerte bei klinisch fettleibigen Personen deutlich niedriger als bei Menschen, die als schlank eingestuft wurden. Bei Studienteilnehmern mit einem niedrigeren Indol-Spiegel war auch die Menge der Fettablagerungen in der Leber höher.

Um die Auswirkungen von Indol weiter zu bestimmen, verwendete das Forschungsteam Tiermodelle, die mit einer fettarmen Nahrung als Kontrolle und einer fettreichen Nahrung gefüttert wurden, um die Auswirkungen einer nicht-alkoholischen Fettleber zu simulieren.

Durch die Behandlung mit Indol konnte gezeigt werden, dass bei den Tiermodellen mit Fettleber die Fettansammlung und die Entzündung in der Leber signifikant verringert werden konnte.

Lebensmittel mit einer hohen Kapazität der Indol-Produktion oder entsprechende Medikamente können nach Meinung der Wissenschaftler neue Therapieansätze zur Behandlung einer nicht-alkoholischen Fettleber sein.

(Quelle: Texas A&M AgriLife Research/Hepatology)

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