Kunsttherapie ist eine Art von Psychotherapie, die Kreativität innerhalb eines psychotherapeutischen Verfahres einsetzt. Zum ersten Mal wurde dieser Begriff von einem in Großbritannien tätigen Künstler verwendet – Adrian Hill.
Was ist Therapie durch Kunst? Welche geistigen Störungen und Probleme können mit Kunst behandelt werden? Ist Kunsttherapie mehr als nur gewöhnlicher Kunstunterricht?
ÜBERSICHT
Was ist Kunsttherapie?
Die British Association of Art Therapists (BAAT) definiert Kunsttherapie als eine Form der Psychotherapie, bei der künstlerische Elemente als primäres Kommunikationsmittel behandelt werden.
- Kunsttherapie besteht darin, dass der Teilnehmer der Kunsttherapie mit Unterstützung des Therapeuten künstlerische Objekte schafft, wie beispielsweise Bilder, Skulpturen, literarische Werke.
Im Anschluss werden die darin enthaltenen Bedeutungen sowie die Erlebnisse während des gestalterischen Prozesses im Dialog mit dem Therapeuten besprochen und versucht etwaige Lösungsansätze zu verfestigen.
Von einem Kunsttherapie-Teilnehmer sind keine besonderen Fähigkeiten oder künstlerischen Talente erforderlich. Der Schöpfungsprozess, der Ausdruck von Emotionen sowie das gemeinsame besprechen der Arbeit sind dabei wichtig.
Eine Kunsttherapie ist mit einem streng psychotherapeutischen Kontext von Aktivitäten verbunden. Dies unterscheidet Kunsttherapie von Ergotherapie. Ziel ist es, den Patienten zu ermutigen, neue Bedeutungen zu schaffen und diese zu interpretieren.
Was macht man in Kunsttherapie und welche Arten gibt es?
Der Patient ist ein Künstler, der seine eigenen Assoziationen, Interpretationen und Gefühle teilt. Die Kunsttherapie gibt den Patienten die Möglichkeit, sich selbst besser zu verstehen und die Natur seiner Probleme kennenzulernen. Kunsttherapie kann die Sicht auf einen selbst verändern.
Kunsttherapie ist weit verbreitet. Dabei kommen eine Reihe verschiedener Formen der Kreativität zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem Malerei, Fotografie, Film, Märchentherapie oder die Poesie- und die Bibliotherapie.
- Im Rahmen der Kunsttherapie kann auch eine Klangtherapie, Musiktherapie, Choreotherapie oder Therapie mit Naturgeräuschen angewendet werden. Kunsttherapie für Kinder bezieht sich oft auf Musik. Pantomime sind auch eine Techniken der Kunsttherapie.
Therapieziele
Das Hauptziel der Kunsttherapie ist es, dem Patienten zu ermöglichen, seine Persönlichkeit mithilfe künstlerischer Aktivitäten zu entwickeln und zu sich selbst zu finden.
Selbstausdruck, der kreative Prozesse begleitet, soll Menschen helfen, ihre psychischen Probleme zu lösen und ihr Verhalten zu beeinflussen. Zu den Zielen einer Kunsttherapie gehören beispielsweise:
• Stress reduzieren,
• Abbau der Spannung,
• Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl steigern,
• zwischenmenschliche Fähigkeiten entwickeln,
• Verstehen der Motive des eigenen Verhaltens, Selbstbeobachtung, Selbstbetrachtung
• Entwicklung von Spontanität.
Kunsttherapie wird oft bei der Behandlung von psychischen Störungen eingesetzt, inklusive bei der Behandlung von Depressionen, Angstzuständen, Sucht, bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, Autismus.
Kunsttherapie wird auch zur Behandlung von Problemen in familiären Beziehungen, bei sexuellem Missbrauch, aber auch bei körperlichen oder neurologischen Störungen eingesetzt.
Es kann bei Patienten fast jeden Alters angewendet werden – von kleinen Kindern bis zu älteren Menschen.
Ein Beitrag der Medizin Doc-Redaktion. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
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