Studie: Bluthochdruck mit Kräutern und Gewürzen senken

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 3. Januar 2022, Lesezeit: 4 Minuten

Was tun bei Bluthochdruck (Hypertonie)? Welche natürlichen Mittel den Blutdruck senken: 

Forschungsergebnisse der Pennsylvania State University zeigen, dass der tägliche Konsum von 6,5 Gramm Kräutern und Gewürzen (ohne Zucker und Salz) den Blutdruck senken und mithin Vorteile für einen gesunden Herz-Kreislauf haben kann.

In einer kontrollierten Ernährungsstudie fanden die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen heraus, dass die tägliche Zugabe von 6,5 Gramm Kräutern und Gewürzen (ohne Zucker und Salz) nach vier Wochen mit einem niedrigeren Blutdruck verbunden war.

Die Zugabe von Kräutern und Gewürzen zum Essen ist demnach eine hervorragende Möglichkeit, das Essen zu verfeinern, ohne zusätzliches Natrium, Zucker oder gesättigte Fette zuzuführen, so die Forscher.

Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Pennsylvania State University zufolge sind kardiometabolische Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes Typ 2 nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen.

Für die vorliegende wissenschaftliche Untersuchung haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen 71 Menschen mit Risikofaktoren für Herzkrankheiten rekrutiert.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen in zufälliger Reihenfolge jeweils vier Wochen lang an einer speziellen Ernährungsweise teil – einer mit geringem, einer mit mittlerem und einer mit hohem Kräuter- und Gewürzgehalt – und legten zwischen den einzelnen Ernährungsphasen jeweils eine zweiwöchige Pause ein.

Bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden zu Beginn der Studie und nach jeder Ernährungsphase Blutproben entnommen.

Alle drei Ernährungsformen basierten auf einer durchschnittlichen amerikanischen Ernährung – also dem, was ein typischer Amerikaner pro Tag zu sich nimmt -, wobei jedoch drei verschiedene Dosen von Kräutern und Gewürzen beigefügt wurden. Die Ernährung mit niedriger, mittlerer und hoher Dosierung enthielt jeweils etwa 0,5 Gramm, 3,2 Gramm und 6,5 Gramm Kräuter und Gewürze pro Tag.

Die Dosierungen umfassten eine Mischung aus verschiedenen Kräutern und Gewürzen, um die tägliche Verwendung verschiedener Kräuter und Gewürze beim Kochen zu simulieren.

Welche Gewürze helfen den Blutdruck zu senken?

Die von den Forschenden in der Studie verwendete Kräuter- und Gewürzmischung bestand aus Rosmarin, Oregano, Basilikum, roter Paprika, Thymian, Koriander, Kurkuma, Ingwer, Kreuzkümmel, Petersilie, Schwarzer Pfeffer, Knoblauch, Zwiebelpulver, Paprika, Chilipulver, Lorbeerblatt, Kardamom, Sesamsamen, Salbei, Mohn, Dillkraut, Zimt und Piment (Nelkenpfeffer).

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen stellten fest, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Ernährung mit einer hohen Dosis an Kräutern und Gewürzen einen niedrigeren systolischen Blutdruck aufwiesen als nach der Einnahme der Kost mit einer mittleren Dosis.

Auch der diastolische Blutdruck der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war nach der Ernährung mit einer hohen Dosis an Kräutern und Gewürzen niedriger als nach der Ernährung mit einer niedrigen Dosis.

Bezeichnend fanden die Studienautoren, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der gesamten Studie eine durchschnittliche amerikanische Ernährung zu sich nahmen und trotzdem diese Ergebnisse erzielt wurden. Es wurde weder der Natriumgehalt noch die Menge an Obst und Gemüse verändert. Es wurden lediglich Kräuter und Gewürze hinzugefügt.

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erklärten, dass zusätzliche Studien, die darauf abzielen, Kräuter und Gewürze in ein gesundes Ernährungsmuster mit weniger Salz, Zuckerzusatz und festen Fetten einzubauen, in Zukunft dazu beitragen könnten, künftige Ernährungsempfehlungen auszusprechen.

Blutdruck natürlich senken: Welche Lebensmittel bei Bluthochdruck (Hypertonie) helfen

(Quelle: SWR)

Quellen: Pennsylvania State University / Kristina S Petersen et al, Herbs and spices at a relatively high culinary dosage improves 24-hour ambulatory blood pressure in adults at risk of cardiometabolic diseases: a randomized, crossover, controlled-feeding study, The American Journal of Clinical Nutrition (2021). DOI: 10.1093/ajcn/nqab291

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