LDL-Cholesterinspiegel auf natürliche Weise senken: Die Ernährung birgt ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung des LDL-Cholesterinspiegels.
Die Portfolio-Diät, bei der verschiedene Lebensmittel miteinander kombiniert werden und bei der Nüsse, pflanzliches Eiweiß, Pflanzensterine und lösliche Ballaststoffe im Vordergrund stehen, hat sich beispielsweise als potenziell wirksam erwiesen.
In einer neuen Studie untersuchten Wissenschaftler in Schweden mehrere Lebensmittel, um herauszufinden inwiefern sie den LDL-Cholesterinspiegel verändern.
Den Studienergebnissen zufolge können demnach eine Reihe verschiedener Lebensmittel zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels beitragen, unter anderem Leinsamen, Mandeln, Avocados, Tomaten, Kurkuma und Grüner Tee.
In der Studie untersuchten Forscher des Norslund-Svärdsjö Academic Primary Health Care Center, Björkvägen, Schweden, die Erkenntnisse über die Auswirkungen von Lebensmitteln auf den LDL-Cholesterinspiegel und verglichen die Ergebnisse mit den aktuellen medizinischen Empfehlungen und Leitlinien.
Die Wissenschaftler werteten dafür Daten aus 37 wissenschaftlichen Leitlinien, 108 systematischen Übersichtsarbeiten und 20 randomisierten kontrollierten Studien aus. Es wurden Patientinnen und Patienten einbezogen, die nicht mit lipidsenkenden Medikamenten behandelt wurden. Das wichtigste untersuchte Ergebnis war das LDL-Cholesterin in mmol/L (Umrechnungsfaktor von mg/dL 0,02586).
Mit hoher Aussagekraft stellten die Forscher fest, dass Lebensmittel mit einem hohen Anteil an ungesättigten und einem niedrigen Anteil an gesättigten und trans-Fettsäuren (z. B. Rapsöl), mit zugesetzten Pflanzensterinen/Stanolen und mit einem hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen (beispielsweise Hafer, Gerste und Psyllium) eine zumindest mäßige (d. h. 0,20-0,40 mmol/L) Senkung des LDL-Cholesterinspiegels bewirken.
Außerdem stellten die Forscher mit großer Evidenz fest, dass Tomaten, ganze Leinsamen und Mandeln das LDL-Cholesterin senken können, während gekochter/ungefilterter Kaffee es erhöhen kann.
Ferner zeigten Avocados, Hasel- und Walnüsse (mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren) und Hülsenfrüchte (mit einem hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen und pflanzlichem Eiweiß) sowie Kurkuma und grüner Tee eine mäßige positive Wirkung.
Für andere identifizierte Lebensmittel wurden entweder keine oder nur geringe oder sehr geringe Hinweise auf ihre Wirkung gefunden.
Hervorzuheben ist, dass einige Lebensmittel in keiner dieser Leitlinien explizit aufgeführt wurden, obwohl es mäßige oder starke Belege für ihre Wirkung gibt, wie zum Beispiel Leinsamen, Tomaten, Kurkuma, Avocados und Grüner Tee.
Den Autoren der Studie zufolge könnte ein besseres biologisches Verständnis (einschließlich möglicher unerwünschter Wirkungen oder Wechselwirkungen mit Arzneimitteln) den Anreiz erhöhen, bestimmte Lebensmittel (z. B. Tomaten, Kurkuma und grüner Tee) in künftige Ernährungsempfehlungen aufzunehmen, und dazu beitragen, weitere relevante Lebensmittel zu identifizieren.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie wurden in der Fachzeitschrift Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases veröffentlicht.
Quellen: Norslund-Svärdsjö Academic Primary Health Care Center / Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases / DOI: https://doi.org/10.1016/j.numecd.2020.12.032
vgt
Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!