Amalgamfüllungen sind in der Zahnmedizin weit verbreitet, aber sie sind auch umstritten. Der Grund dafür ist, dass Amalgam giftiges Quecksilber enthält. In diesem Artikel werden wir genauer untersuchen, wie schädlich Amalgamfüllungen für die Gesundheit sind und ob es ratsam ist, sie entfernen zu lassen.
ÜBERSICHT
- 1 Die Verwendung von Amalgamfüllungen in Deutschland
- 2 Wann sollten Amalgamfüllungen entfernt werden?
- 3 Die Gefahr von giftigen Quecksilberdämpfen
- 4 Die Belastung durch Quecksilber beim Ausbohren einer Füllung
- 5 Schutzmaßnahmen beim Entfernen von Amalgam
- 6 Was passiert, wenn eine Amalgamfüllung verschluckt wird?
- 7 Besondere Vorsicht bei Kindern, Schwangeren und Stillenden
- 8 Die Quecksilber-Belastung durch Amalgam
- 9 Symptome einer Quecksilbervergiftung
- 10 Alternativen zu Amalgamfüllungen
- 11 Fazit
Die Verwendung von Amalgamfüllungen in Deutschland
In Deutschland hat etwa jeder dritte Mensch eine Zahnfüllung aus Amalgam. Dieses Material ist beliebt, da es als haltbar und kostengünstig gilt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die EU ab 2025 quecksilberhaltige Amalgamplomben aus ökologischen Gründen verbietet, nicht aus gesundheitlichen Gründen.
Wann sollten Amalgamfüllungen entfernt werden?
Zahnärzte raten dazu, Amalgamfüllungen nicht ohne Grund entfernen zu lassen. Beim Legen und Entfernen der Füllungen werden geringe Mengen Quecksilber freigesetzt. Es ist daher nur ratsam, die Füllungen zu entfernen, wenn sie undicht werden oder sich ein Spalt zum Zahn bildet. In solchen Fällen besteht die Gefahr, dass sich Karies bildet.
Die Gefahr von giftigen Quecksilberdämpfen
Amalgam besteht zu 50 Prozent aus Quecksilber, das in einer Legierung aus Silber, Kupfer, Zink und Zinn gebunden ist. Solange die Amalgamplombe fest im Zahn sitzt, besteht keine Gefahr. Die Metallmischung wird in vorgefertigten Dosierungen an Zahnarztpraxen geliefert. Giftig wird Amalgam jedoch, wenn es im gasförmigen Zustand eingeatmet wird. Quecksilberdämpfe entstehen eine Stunde lang nach dem Legen der Füllung und beim Entfernen der Füllung durch die Hitze des Bohrers, falls dieser über 50 Grad heiß wird.
Die Belastung durch Quecksilber beim Ausbohren einer Füllung
Experten zufolge ist die Belastung durch freiwerdendes Quecksilber beim Ausbohren einer Füllung sehr gering. Es ist daher unklar, ob dadurch Schäden entstehen können. Eine Quecksilbervergiftung erfordert die Aufnahme enormer Mengen und führt zu schwerwiegenden Vergiftungssymptomen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Zittern.
Schutzmaßnahmen beim Entfernen von Amalgam
Obwohl die Menge an Quecksilberdämpfen gering ist, sollten beim Entfernen von Amalgamfüllungen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Der Mund des Patienten sollte mit einem Silikonschutz ausgekleidet werden, um zu verhindern, dass Amalgam verschluckt wird. Zudem sollte eine spezielle Luftzufuhr gewährleistet sein, um die Aufnahme von gasförmigem Quecksilber über Lunge und Nase zu vermeiden. Amalgam gilt als Sondermüll und muss in speziellen Behältern entsorgt werden, um eine Umweltverschmutzung zu verhindern.
Was passiert, wenn eine Amalgamfüllung verschluckt wird?
Da das Quecksilber in der Amalgamlegierung gebunden ist und nur beim Einlegen oder Ausbohren austreten kann, besteht keine Gefahr beim Verschlucken. Die Füllung wird nach einigen Tagen auf natürlichem Wege ausgeschieden.
Besondere Vorsicht bei Kindern, Schwangeren und Stillenden
Bereits jetzt schränkt das EU-Recht die Verwendung von Amalgam ein. Bei Jugendlichen unter 15 Jahren, Schwangeren und Stillenden sollten keine Amalgamfüllungen gelegt oder entfernt werden.
Die Quecksilber-Belastung durch Amalgam
In Deutschland hat jeder Mensch durch Umweltbelastungen im Durchschnitt 1,5 Mikrogramm Quecksilber pro Liter Blut. Bei fünf bis sechs Amalgamfüllungen erhöht sich die Belastung um das Doppelte bis Dreifache. Dennoch bleibt die Belastung gering und liegt unterhalb der Grenzwerte, die als gesundheitsschädlich gelten. Es gibt jedoch Menschen, die empfindlicher auf Quecksilber reagieren können und bei denen bereits geringe Mengen zu Symptomen führen können.
Symptome einer Quecksilbervergiftung
Eine akute Quecksilbervergiftung ist selten, kann aber zu schweren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Zittern, Krampfanfällen und Nierenproblemen führen. Bei einer chronischen Quecksilberbelastung können Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme, Hautausschläge und Stimmungsschwankungen auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein können und nicht zwangsläufig auf eine Quecksilbervergiftung hinweisen.
Alternativen zu Amalgamfüllungen
Aufgrund der Bedenken hinsichtlich der Quecksilberbelastung suchen viele Menschen nach Alternativen zu Amalgamfüllungen. Es gibt verschiedene Materialien, die als Füllungen verwendet werden können, wie zum Beispiel Composite, Keramik und Gold. Diese Materialien sind jedoch in der Regel teurer als Amalgam und haben möglicherweise nicht die gleiche Haltbarkeit.
Fazit
Amalgamfüllungen sind trotz der enthaltenen Quecksilbermenge sicher und werden in der Zahnmedizin häufig verwendet. Die Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen ist gering und liegt unterhalb der gesundheitsschädlichen Grenzwerte. Eine Entfernung der Füllungen ist nur ratsam, wenn sie undicht werden oder sich ein Spalt zum Zahn bildet. Es gibt alternative Materialien für Füllungen, die jedoch teurer sein können. Bei Bedenken oder Fragen sollte immer ein Zahnarzt konsultiert werden.
Quellen und weiterführende Informationen
- Bundeszahnärztekammer (BZÄK): Position „EU-Quecksilberverordnung – Verordnung (EU) 2017/852“ (Juni 2018), unter: www.bzaek.de
- Daunderer, M.: Amalgam Schadstoffinformation, ecomed-Storck-Verlag, 6. Auflage, 2000
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