Studie: Frauen, die Selbstmitgefühl praktizieren, haben ein geringeres Gesundheitsrisiko

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 17. Dezember 2021, Lesezeit: 1 Minuten

Selbstmitgefühl und Achtsamkeit: Eine Studie von Forschern der University of Pittsburgh zeigt, wie sich Selbstmitgefühl (Self-Compassion) und Achtsamkeit auf die psychische und die körperliche Gesundheit auswirken.

Frauen mittleren Alters, die Selbstmitgefühl praktizierten, hatten demnach ein geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, unabhängig von anderen traditionellen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Inselhormonresistenz und Cholesterinspiegel.

Zahlreiche Forschungsarbeiten haben sich den Autoren der Studie darauf konzentriert, zu untersuchen, wie sich Stress und andere negative Faktoren auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems auswirken, aber die Auswirkungen positiver psychologischer Faktoren wie Selbstmitgefühl sind weit weniger bekannt.

Achtsamkeitspraktiken wie Meditation erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Angesichts einer Flut von Stressfaktoren bei der Arbeit und im Privatleben entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, sich nach innen zu wenden, um ihre Stimmung und ihre Gefühle zu kontrollieren.

Das Praktizieren von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl ist ein Instrument, das Berater und klinische Psychologen ihren Klienten, die mit chronischem Stress zu kämpfen haben, häufig empfehlen. Solche Methoden haben sich bei der Behandlung von Angstzuständen, Reizbarkeit und sogar leichten Depressionen als wirksam erwiesen.

Welche physiologischen Auswirkungen haben diese Praktiken jedoch auf den Körper? Die Forscher versuchten, diese Frage zu beantworten, indem sie fast 200 Frauen im Alter zwischen 45 und 67 Jahren in die Studie aufnahmen.

Die Frauen füllten einen kurzen Fragebogen aus, in dem sie angeben sollten, wie oft sie Gefühle der Unzulänglichkeit erleben, ob sie sich oft von ihren selbst wahrgenommenen Schwächen enttäuscht fühlen oder ob sie sich in schwierigen Momenten des Lebens Zuwendung und Zärtlichkeit gönnen.

Die Frauen unterzogen sich außerdem einer Standard-Ultraschalluntersuchung ihrer Halsschlagadern – der wichtigsten Gefäße im Hals, die das Blut vom Herzen zum Gehirn leiten.

Dabei stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass Frauen, die auf der Skala für Selbstmitgefühl höhere Werte aufwiesen, dünnere Wände der Halsschlagader und weniger Plaqueablagerungen hatten als Frauen mit geringerem Selbstmitgefühl.

Diese Indikatoren stehen im Zusammenhang mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, die Jahre später auftreten.

Die Untersuchungsergebnisse bleiben auch dann bestehen, wenn die Forscher Verhaltensweisen und andere psychologische Faktoren berücksichtigen, die die Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen könnten, wie körperliche Aktivität, Rauchen und depressive Symptome.

Die Studienergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, mit sich selbst freundlich und mitfühlend umzugehen, erklärt Dr. Rebecca Thurston, Professorin für Psychiatrie an der Universität Pittsburgh.

Die Untersuchungsergebnisse deuten laut Thurston darauf hin, dass Selbstmitgefühl sowohl für die geistige als auch für die körperliche Gesundheit wichtig ist.

Die vorliegenden Forschungsergebnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Pittsburgh Schools of the Health Sciences wurden in der Fachzeitschrift Health Psychology veröffentlicht.

Quellen: University of Pittsburgh / University of Illinois Chicago / Health Psychology / DOI: 10.1037/hea0001137

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