Alzheimer-Forschung: Welche Menschen ein um 49 Prozent geringeres Alzheimer-Risiko haben

Alzheimer-Demenz-Forschung, Gesundheitsnews, Medizin und Forschung

Torsten Lorenz, aktualisiert am 10. Juni 2022, Lesezeit: 4 Minuten

Nach Angaben des Fatty Acid Research Institute (FARI) zeigen neue Forschungsergebnisse, dass Menschen mit einem hohen Omega-3-DHA-Spiegel im Blut ein um 49 Prozent geringeres Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken, als Menschen mit einem niedrigen Spiegel.

Die Studie unter der Leitung von Dr. Aleix Sala-Vila legt nahe, dass eine zusätzliche Versorgung mit Omega-3-DHA in der Nahrung, insbesondere bei Menschen mit dem ApoE4-Gen (das die Anfälligkeit für die Entwicklung von Alzheimer ungefähr verdoppelt), die Entwicklung der Krankheit verlangsamen könnte.

Die Forschenden untersuchten anhand von 1.490 demenzfreien Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer im Alter von ≥65 Jahren den Zusammenhang zwischen Docosahexaensäure (DHA) in den roten Blutkörperchen (RBC) und dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit, wobei auch eine Wechselwirkung mit der APOE-ε4-Trägerschaft untersucht wurde.

Zusätzliche Lebensjahre ohne Alzheimer

Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, war bei der Untersuchungsgruppe mit dem höchsten DHA-Wert im Blut (Q5, >6,1 Prozent) um 49 Prozent niedriger als bei der Gruppe mit dem niedrigsten Wert (Q1, <3,8 Prozent). Ein Anstieg des DHA-Gehalts der roten Blutkörperchen von Q1 auf Q5 würde schätzungsweise 4,7 zusätzliche Lebensjahre ohne Alzheimer bedeuten.

Die Forscher stellten ferner fest, dass eine erhöhte DHA-Aufnahme das Risiko für die Entwicklung von Alzheimer senken könnte, insbesondere bei Personen mit höherem Risiko, wie beispielsweise bei Personen, die das APOE-ε4-Allel in sich tragen, was darauf hindeutet, dass sie von höheren DHA-Werten stärker profitieren könnten als Personen ohne dieses Merkmal.

Mehr Sport führt zu geringerem Demenzrisiko

Forscher der University of California Los Angeles (UCLA) untersuchten in einer anderen Studie, wie sich körperliche Aktivität auf die Größe des Gehirns und das Demenzrisiko auswirken kann. 

Dabei stellten sie einen Zusammenhang zwischen geringer körperlicher Aktivität und einem höheren Demenzrisiko bei älteren Menschen fest. 

Regelmäßige körperliche Betätigung könnte demnach bei älteren Menschen zu einem größeren Gehirnvolumen und einem geringeren Demenzrisiko führen, so die Forschenden.

Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wirkte sich körperliche Aktivität insbesondere auf die Größe des Hippocampus aus, des Teils des Gehirns, der das Kurzzeitgedächtnis steuert. 

Außerdem war die schützende Wirkung regelmäßiger körperlicher Betätigung gegen Demenz bei Menschen im Alter von 75 Jahren und älter am stärksten.

Während einige frühere Studien einen umgekehrten Zusammenhang zwischen dem Grad der körperlichen Betätigung und dem kognitiven Abbau, der Demenz und der Alzheimer-Krankheit festgestellt haben, konnten andere einen solchen Zusammenhang nicht nachweisen. 

Die Framingham-Studie wurde 1948 in erster Linie ins Leben gerufen, um Faktoren und Merkmale zu ermitteln, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, aber auch um Demenz und andere physiologische Zustände zu untersuchen. 

Für diese Studie verfolgten die UCLA-Forscher eine ältere, gemeindebasierte Patientengruppe aus der Framingham-Studie über mehr als ein Jahrzehnt, um den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität (Sport) und dem Risiko für das Auftreten von Demenz und subklinischen MRT-Markern des Gehirns für Demenz zu untersuchen.

Dazu bewerteten die Forschenden die Indizes für körperliche Aktivität sowohl für die ursprüngliche Framingham-Kohorte als auch für deren Nachkommen im Alter von 60 Jahren und älter. Anschließend untersuchten sie den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und dem Risiko für jede Form von Demenz (unabhängig von der Ursache) sowie für die Alzheimer-Krankheit bei 3.700 Teilnehmern aus beiden Kohorten, die kognitiv intakt waren. 

Ferner untersuchten sie den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und MRT-Untersuchungen des Gehirns bei etwa 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Nachkommenkohorte.

Das Fazit Forschenden: Man ist nie zu alt, um Sport zu treiben, um die Gesundheit des Gehirns zu erhalten und das Risiko einer Demenzerkrankung zu verringern. Die Studie erschien in den Journals of Gerontology Series A: Biological Sciences and Medical Sciences.

Quellen

Fatty Acid Research Institute / Red Blood Cell DHA Is Inverse Associated with Risk of Incident Alzheimer’s Disease and All-Cause Dementia: Framingham Offspring Study, Nutrients (2022). DOI: 10.3390/nu14122408

University of California Los Angeles (UCLA)  / Journals of Gerontology Series A: Biological Sciences and Medical Sciences

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Alzheimer vorbeugen

Quelle: Alzheimer Forschung Initiative

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Stephanie Rataj
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