Die Ergebnisse einer landesweiten Studie aus Taiwan zeigen, dass Menschen mit einer bestimmten Art von Glaukom (Grüner Star), dem sogenannten Normaldruckglaukom, ein hohes Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken.
- Nach Ansicht der Forscher des Taichung Veterans General Hospital in Taiwan sollten Menschen mit dieser Art von Glaukom auf Alzheimer untersucht werden.
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Das Glaukom bezeichnet eine Gruppe von Augenkrankheiten, die den Sehnerv schädigen, also das Gewebe, das das Auge mit dem Gehirn verbindet.
Die am häufigsten auftretenden Formen des Glaukoms sind mit einem abnorm hohen Druck im Auge verbunden.
Beim Normaldruckglaukom, das auch als Niedrigdruckglaukom bezeichnet wird, wird der Sehnerv geschädigt, obwohl der Augendruck im normalen Bereich liegt.
Die bisherigen Studien, die den Zusammenhang zwischen Glaukom und und Alzheimer-Krankheit erforschten, lieferten uneinheitliche Ergebnisse, aber die wenigsten dieser Studien konzentrierten sich nur auf das Normaldruckglaukom.
Die Forscher analysierten Daten aus der Taiwan National Health Insurance Research Database, die über einen Zeitraum von 12 Jahren gesammelt wurden.
Dabei verglichen sie das Auftreten von Alzheimer bei mehr als 15.000 Menschen mit Normaldruckglaukom mit ehwas mehr als 61.000 alters- und geschlechtsspezifischen Vergleichspersonen ohne Glaukom.
Unter Berücksichtigung von Faktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, Hyperlipidämie, koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall stellten die Wissenschaftler fest, dass die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, bei Menschen mit einem Normaldruckglaukom um 52 Prozent höher war als bei Menschen ohne Glaukom.
- Die höchste Erkrankungsrate wiesen diejenigen Personen auf, die älter und weiblich waren oder bereits einen Schlaganfall erlitten hatten.
Ferner stellten die Forscher fest, dass die Verwendung von Glaukom-Augentropfen weder vor Alzheimer schützt noch die Krankheitshäufigkeit beeinflusst.
Auch wenn nicht alle Menschen mit einem Glaukom an Alzheimer erkranken, verdeutlicht diese Studie den Zusammenhang zwischen den beiden Krankheiten.
In beiden Fällen werden Nervenzellen geschädigt und sterben ab, ein Prozess, der Neurodegeneration genannt wird.
Bei einem Glaukom beeinträchtigt die Neurodegeneration die Ganglienzellen im Sehnerv und führt im Laufe der Zeit zur Erblindung.
Im Falle von Alzheimer sind die Nervenzellen im Gehirn betroffen, die für das Gedächtnis und die Wahrnehmung verantwortlich sind.
Die Studie wurde auf der AAO 2022, der 126. Jahrestagung der American Academy of Ophthalmology, vorgestellt.
Quellen
- American Academy of Ophthalmology (AAO)
- Taichung Veterans General Hospital
vgt
Quelle: Youtube/Springer Medizin
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