Forschung: Migräne mit höherem Risiko für Schlaganfälle und Herzerkrankungen verbunden

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 5. Juli 2022, Lesezeit: 3 Minuten

Migräne kann das Risiko für Schlaganfälle und weitere kardio-zerebrovaskuläre Erkrankungen erhöhen, insbesondere bei Frauen. 

Dies geht aus einer neuen Studie von Forschenden des Soonchunhyang University Bucheon Hospital in Südkorea hervor, die im Journal of Clinical Neurology veröffentlicht wurde.

Bei Migräne handelt es sich um ein häufiges primäres Kopfschmerzsyndrom, das durch wiederkehrende Episoden mäßiger bis starker Kopfschmerzen und spezifische Begleitsymptome wie Übelkeit/Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Lärmempfindlichkeit (Phonophobie) gekennzeichnet ist. 

Bei etwa einem Drittel der betroffenen Patientinnen und Patienten treten Auren auf, wobei es sich um vorübergehende neurologische Symptome handelt.

Für die vorliegende Studie verwendeten Dr. Seung-Jae Lee vom Soonchunhyang University Bucheon Hospital und Kollegen Daten des koreanischen National Health Insurance Service (2002 bis 2018), um die Erkrankungsraten von kardio-zerebrovaskulären Erkrankungen zwischen 130.050 Menschen mit Migräne und einer Gruppe von ebenfalls 130.050 Menschen, die nicht unter Migräne leiden.

Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 14,8 Jahre.

Wie die Forschenden feststellten, waren die entsprechenden Erkrankungsraten in der Migränegruppe höher als in der Nicht-Migränegruppe, und zwar für alle kardiozerebrovaskulären Erkrankungen. 

Unabhängig vom Vorhandensein einer Aura war jede Migräne mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit, ischämischer Herzkrankheit, Vorhofflimmern, ischämischem Schlaganfall und hämorrhagischem Schlaganfall verbunden. 

Für alle kardio-zerebrovaskulären Erkrankungen war das Risiko bei weiblichen Migränepatienten höher als bei männlichen Migränepatienten.

Laut den Forschenden zeige die Analyse der Daten, dass die Gruppenunterschiede in den kumulativen Häufigkeitsraten von kardiozerebrovaskulären Erkrankungen im Laufe der Zeit zunahmen. 

Nach Ansicht der Forscher deutet dies darauf hin, dass Migräne zwar in jungen Jahren ein geringfügiges medizinisches Problem darstellt, jedoch ein Indikator für das Risiko kardio-zerebrovaskulärer Erkrankungen wie etwa einem Schlaganfall in späteren Lebensjahren sein kann.

Quellen

  • Soonchunhyang University Bucheon Hospital (순천향대학교부속부천병원) (South Korea), Wake Forest School of Medicine (USA), Ewha Womans University Seoul Hospital, Ewha Womans University College of Medicine (Seoul, South Korea)
  • Lee SJ, Yoon S, Bae YJ, Bushnell CD, Kim HJ, Kang D.   Increased Risk of Cardio-Cerebrovascular Diseases in Migraine Patients: A Nationwide Population-Based, Longitudinal Follow-Up Study in South Korea.   J Clin Neurol. 2022 May;18(3):323-333.  https://doi.org/10.3988/jcn.2022.18.3.323

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