Gewichtsreduktion durch Operation: Wer kommt infrage und was kostet der Eingriff

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 22.11.2022, Lesezeit: 4 Minuten

Adipositaschirurgie: Was ist eine Operation zur Gewichtsreduktion?

Eine Operation zur Gewichtsreduktion (bei starken Übergewicht (Adipositas) umfasst eine Reihe von Eingriffen, die dabei helfen, Gewicht zu verlieren, indem Veränderungen am Verdauungssystem vorgenommen werden. Sie wird auch als bariatrische Chirurgie bezeichnet („bariatric“ bedeutet „zur Behandlung von Fettleibigkeit„).

Bei einigen Operationen zur Gewichtsabnahme (Adipositaschirurgie) wird der Magen verkleinert, so dass man nicht mehr so viel auf einmal essen und trinken kann und sich daher schneller satt fühlt. Bei anderen Operationen zur Gewichtsabnahme wird der Dünndarm verändert – der Teil des Verdauungssystems, der Energie und Nährstoffe aus Speisen und Getränken aufnimmt. 

Durch diesen Eingriff wird die Anzahl der Kalorien, die der Körper aufnehmen kann, reduziert. Chirurgische Eingriffe zur Gewichtsabnahme können auch Hormone oder Bakterien im Magen-Darm-Trakt beeinflussen, die Appetit und Hunger verringern und den Fettstoffwechsel und die Insυlinhormonausschüttung verbessern können.

Wer kommt für eine Operation zur Gewichtsreduktion in Frage?

Adipositaschirurgie kommt für Menschen in Frage, wenn sie im Erwachsenenalter unter Fettleibigkeit leiden und es ihnen nicht gelingt, erfolgreich abzunehmen, oder wenn sie immer wieder zunehmen, obwohl sie mit anderen Methoden wie Diätplänen, Sport oder Medikamenten abgenommen haben.

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Maß für Fettleibigkeit, mit dem bestimmt wird, wer für eine Operation zur Gewichtsreduktion in Frage kommt. Der BMI misst den Körperfettanteil anhand des Gewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Bei Menschen mit einem BMI von 35 oder mehr kann es schwierig sein, die Adipositas (Fettleibigkeit) allein mit Diät und Sport zu behandeln.

Man kann in einem solchen Fall eine chirurgische Gewichtsreduktion empfehlen. Für Menschen mit einem BMI von 30 bis 35, die an Diabetes Typ 2 leiden, der mit Medikamenten und einer Änderung des Lebensstils nur schwer in den Griff zu bekommen ist, kann ein chirurgischer Eingriff zur Gewichtsreduktion als Behandlungsoption in Betracht gezogen werden.

Die BMI-Skala schätzt den Körperfettanteil anhand des Gewichts im Verhältnis zur Körpergröße.

Ein chirurgischer Eingriff zur Gewichtsreduzierung kann auch in Betracht gezogen werden, wenn man ernsthafte Gesundheitsprobleme hat, die mit der Fettleibigkeit zusammenhängen, wie Diabetes Typ 2 oder Schlafapnoe. Eine Operation zur Gewichtsreduktion kann viele der mit Fettleibigkeit verbundenen Erkrankungen verbessern, insbesondere Diabetes Typ 2.

Funktioniert eine Gewichtsreduktion durch eine OP immer?

Studien zeigen, dass viele Menschen, die sich einer OP zur Gewichtsreduktion unterziehen, im Durchschnitt 15 bis 30 Prozent ihres Ausgangsgewichts verlieren, je nach Art der Operation. 

Allerdings ist keine Methode, auch nicht die chirurgische, ein Garant für eine dauerhafte Gewichtsabnahme. Manche Menschen, die sich einer Operation zur Gewichtsreduktion unterziehen, nehmen nicht so viel ab, wie sie gehofft hatten. 

Mit der Zeit nehmen manche Menschen einen Teil des verlorenen Gewichts wieder zu. Die Menge der Gewichtszunahme kann variieren. Zu den Faktoren, die sich auf die Gewichtszunahme auswirken, gehören das Gewicht vor der Operation, die Art des Eingriffs und die Einhaltung der veränderten Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten.

Adipositaschirurgie oder bariatrische Chirurgie kann es Betroffene leichter machen, weniger Kalorien zu sich zu nehmen und körperlich aktiver zu sein. Die Auswahl gesunder Lebensmittel und Getränke vor und nach der Operation kann dabei hilfreich sein, mehr Gewicht zu verlieren und es langfristig zu halten. 

Sport und regelmäßige körperliche Betätigung nach der Operation hilft ebenfalls, das Gewicht zu halten. Um die Gesundheit zu verbessern, müssen sich Betroffene ein Leben lang gesunde Lebensgewohnheiten angewöhnen und die Ratschläge der Mediziner befolgen.

Adipositaschirurgie: Wie viel kostet eine Operation zur Gewichtsabnahme?

Eine Operation zur Gewichtsreduktion kann zwischen 8.000 und 20.000 Euro oder sogar noch mehr kosten, je nachdem, welche Art von Operation man durchführen lässt und ob es zu operationsbedingten Komplikationen kommt.

In der Regel werden die anfallenden Kosten einer OP zur Gewichtsreduktion von den Krankenkassen übernommen, wenn von einer Ärztin oder einem Arzt ein Arzt bestätigt wurde, dass der operative Eingriff medizinisch notwendig ist.

Quelle

ddp

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