Diabetes Typ-2: Die Funktion des Herzens kann bei Patienten mit Diabetes Typ-2 durch aerobes Bewegungstraining (Sport) deutlich verbessert werden, so das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie von Forschern der Universität Leicester und der Universität Loughborough.
Die Studie, die vom National Institute for Health Research (NIHR) finanziert und am NIHR Leicester Biomedical Research Centre (BRC) durchgeführt wurde, zeigte auch, dass eine kalorienarme Ernährung die Herzfunktion bei der gleichen Patientengruppe nicht verändert.
Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Komplikationen bei Personen mit Diabetes Typ-2. Bei jungen Erwachsenen mit Diabetes Typ 2 treten bereits Veränderungen in der Struktur und Funktion des Herzens auf, die ein Risiko für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz mit sich bringen können, erklärt Dr. Gaurav Gulsin, ein BHF Clinical Research Fellow an der Universität Leicester.
Mit Hilfe von Scan-Techniken wollten die Wissenschaftler die Anomalien in der Struktur und Funktion des Herzens bei dieser Patientengruppe bestätigen und untersuchen, ob es möglich ist, diese durch Bewegung und/oder Gewichtsabnahme rückgängig zu machen.
Für die vorliegende Studie wurden 87 Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit Diabetes Typ-2 rekrutiert. Die Teilnehmer wurden einer Echokardiographie und einer Magnetresonanztomographie (MRT) unterzogen, um eine frühe Herzfunktionsstörung zu bestätigen, sowie Bewegungstests zur Messung der kardiovaskulären Fitness.
Anschließend wurden sie nach dem Zufallsprinzip in eine von drei Gruppen eingeteilt: Routineversorgung, beaufsichtigtes aerobes Bewegungstraining oder ein kalorienarmes Ernährungsprogramm. Jedes Programm hatte eine Dauer von 12 Wochen. Insgesamt absolvierten 76 der 87 Patienten die vollen 12 Wochen. Als Kontrollgruppe wurden 36 gesunde Versuchspersonen in die Studie aufgenommen.
Die Studie ergab, dass die Patienten, die das beaufsichtigte Trainingsprogramm absolvierten, im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikante Verbesserung der Herzfunktion und eine Steigerung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit aufwiesen.
Obwohl die kalorienarme Ernährung keine Verbesserung der Herzfunktion bewirkte, hatte sie doch günstige Auswirkungen auf die Struktur des Herzens und die Gefässfunktion und führte bei 83 Prozent der Probanden dieser Patientengruppe zur Umkehrung der Erkrankung.
Durch diese Forschungsarbeit konnte nachgewiesen werden, dass Lifestyle-Interventionen in Form von regelmässigem Bewegungstraining wichtig sein können, um die bei jüngeren Erwachsenen mit Diabetes Typ 2 festgestellten Schäden an Herzstruktur und -funktion zu begrenzen oder sogar rückgängig zu machen, erklärte Gerry McCann, NIHR-Forschungsprofessor, Professor an der Universität Leicester und leitender Autor der Studiearbeit.
Zwar hat eine Gewichtsabnahme einen günstigen Einfluss auf die Herzstruktur, doch zeigte die Studie, dass Abnehmen für sich allein genommen die Herzfunktion nicht zu verbessern scheint, so McCann.
Wenn es also gelingt, Patienten mit Diabetes Typ-2 dabei zu unterstützen, Bewegung (aerobes Training) und gesunde Ernährung in ihrem Tagesablauf zu integrieren, kann es den Betroffenen dabei helfen, das Risiko einer Herzinsuffizienz und sogar eines frühen Todes zu verringern, so die Forscher.
(Quelle: Journal Diabetes Care / Leicesters Hospitals / National Institute for Health Research)
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