Studie: Wie Kraftsport vor Muskelschmerzen schützt

Gesundheitsnews, Medizin und Forschung, Life Balance, Schmerzen und Schmerztherapien

Torsten Lorenz, aktualisiert am 1. April 2022, Lesezeit: 4 Minuten

Einfaches Mittel gegen Muskelschmerzen: Belastungs- oder Kraftsport schützt laut Forschern der University of Iowa vor der Entwicklung von Muskelschmerzen bei Mäusen – und zwar durch die Aktivierung von Androgenrezeptoren. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine grundlagenwissenschaftliche Studie in der Fachzeitschrift Pain, dem offiziellen Organ der International Association for the Study of Pain (IASP).

Linderung von Muskelschmerzen

Die Ergebnisse der Studie belegen die Rolle von männlichen Sexualhormonen (Androgenrezeptoren) bei der Verhinderung oder Linderung von Muskelschmerzen als Reaktion auf Krafttraining (Widerstandstraining), heißt es in dem Bericht von Dr. Kathleen A. Sluka und Kollegen von der University of Iowa. 

Die Erkenntnisse der vorliegenden Forschungsarbeit bilden eine wissenschaftliche Grundlage für den klinischen Einsatz von Krafttraining (Widerstandstraining) als therapeutisches Mittel bei Personen mit chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats, so die Forscher.

Hodenhorm, Bewegung und Muskelschmerzen

Für Patienten mit chronischen Schmerzen wie Rückenschmerzen, Osteoarthritis und Fibromyalgie wird häufig ein Training verschrieben. Viele Studien haben die schmerzlindernde Wirkung von körperlicher Betätigung untersucht, es ist jedoch weniger darüber bekannt, wie sich Kraftsport auf Schmerzen des Bewegungsapparats auswirkt. 

Aus früheren Studien derselben Forschungsgruppe geht hervor, dass Hodenhormon vor der Entwicklung von verstärkten Schmerzen (Hyperalgesie) schützt.

Die Forscher an der University of Iowa entwickelten ein neues Modell, um die Auswirkungen von Krafttraining (Widerstandstraining) auf Muskelschmerzen bei Mäusen zu untersuchen. Krafttraining wird von Physiotherapeuten häufig zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt.

Bei den Tests bestätigte sich, dass das Erklimmen von Leitern eine wirksame Form des Widerstandstrainings ist, die zu einer erhöhten Kraft der Vorderpfoten führt. 

Bei einigen Gruppen von Mäusen wurden durch Injektion einer leicht sauren Lösung aktivitätsbedingte Muskelschmerzen ausgelöst. Damit sollte untersucht werden, wie sich das Krafttraining auf die Entwicklung von Muskelschmerzen auswirkt, einschließlich der Auswirkungen des Spiegels des Hodenhormons und der Androgenrezeptoren.

Acht Wochen Krafttraining vor der Auslösung des Schmerzmodells blockierten die Entwicklung von Muskelschmerzen sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Mäusen, berichten Dr. Sluka und Co-Autoren. 

Nachdem der Muskelschmerz jedoch einmal vorhanden war, linderte das Klettern auf der Leiter den Schmerz nur bei männlichen Mäusen. Die Übung führte auch zu einem kurzfristigen Anstieg des Hodenhormons bei männlichen Mäusen, aber nicht bei weiblichen.

Um die Auswirkungen des Hodenhormons auf Muskelschmerzen zu bestätigen, führten die Forscher weitere Experimente mit einem Androgenrezeptor-blockierenden Medikament durch. Tiere, die den Androgenblocker während des Krafttrainings erhielten, entwickelten keine schützende Wirkung gegen Muskelschmerzen. 

Behandlung von chronischen Schmerzen

Sobald der durch das Training ausgelöste Schutzeffekt vorhanden war, wurde er durch den Androgenblocker nicht mehr beeinträchtigt.

Laut den Forschern deuten diese Daten darauf hin, dass die Aktivierung von Androgenrezeptoren für den Schutz vor aktivitätsinduzierten Muskelschmerzen erforderlich ist, der durch das Krafttrainingsprogramm hervorgerufen wird. 

Die Ergebnisse des Tiermodells könnten nützliche Einblicke in die Verwendung von Bewegung als Behandlung für chronische Schmerzen liefern.

Dr. Sluka und Kollegen weisen darauf hin, dass sowohl aerobes als auch auf Kraftsport basierendes Training eine schmerzlindernde Wirkung hat und dass Ärzte bei der Verschreibung von Trainingsmethoden die Präferenzen ihrer Patienten berücksichtigen sollten. 

Die schmerzlindernde Wirkung scheint systemisch zu sein, was darauf hindeutet, dass das Krafttraining nicht auf die schmerzhaften Muskeln ausgerichtet sein muss, um therapeutische Vorteile zu erzielen.

Vorbeugung von Muskelschmerzen

Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass Krafttraining eher zur Vorbeugung als zur Linderung von Muskelschmerzen geeignet ist. Dies deutet darauf hin, dass das Training auch bei Abwesenheit von Symptomen fortgesetzt werden sollte, um der künftigen Entwicklung von Bewegungsschmerzen vorzubeugen, so die Forscher abschließend.

Quellen: University of Iowa / Pain / Wolters Kluwer Health / Joseph B. Lesnak et al, Resistance training protects against muscle pain through activation of androgen receptors in male and female mice, PAIN (2022). DOI: 10.1097/j.pain.0000000000002638

 

vgt"

Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!


Stephanie Rataj
Stephanie Rataj, Diabetesberaterin (DDG) und Ernährungsberaterin

“In der Welt der Gewichtsreduktion und nachhaltigen Gesundheitsförderung hat sich ein Name etabliert, der bei Patienten für Begeisterung sorgt: Stephanie Rataj. Ihre Anhänger nennen sie liebevoll Abnehmpäpstin und Kalorienkönigin – Titel, die ihre Expertise und ihren einzigartigen Ansatz im Bereich des nachhaltigen Gewichtsmanagements widerspiegeln … Stephanie Rataj und ihr BAM-Programm bieten einen Weg aus der Spirale von Übergewicht und Frustration. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der medizinische Expertise, individuelle Betreuung und Motivation vereint, hat sie bereits zahlreichen Menschen zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität verholfen. Wer bereit ist, aktiv an seiner Gesundheit zu arbeiten, findet in ihr eine kompetente Partnerin." Dr. Amalia Michailov von Medizindoc.de

Das effektive BAM-Programm zum nachhaltigen Abnehmen

Entdecken Sie das BAM-Programm von Stephanie Rataj für nachhaltige Gewichtsreduktion! Mit individueller Ernährungsberatung, medizinischer Begleitung und Bewegungstherapie zum Wunschgewicht – jetzt mit 100 € Rabatt. Keine Diät, sondern ein neuer Lebensstil: Lernen Sie, auf Ihren Körper zu hören, Frustessen zu vermeiden und Bewegung zu lieben. Ideal für Menschen mit Übergewicht (BMI > 27), Adipositas oder Diabetes. Steigern Sie Ihre Lebensenergie und stärken Sie Ihr Immunsystem durch einen ganzheitlichen Ansatz. Sichern Sie sich jetzt Ihren Rabatt und starten Sie Ihren Weg zu mehr Wohlbefinden!

JETZT MEHR ERFAHREN >>


Durchbruch bei Glioblastom-Medikamenten

Bahnbrechendes Glioblastom-Medikament verbessert die Behandlung und stoppt die Tumorausbreitung

Ein neuartiges Glioblastom-Medikament könnte die Behandlung verändern. Lesen Sie über seine Wirkung gegen Tumorausbreitung....

Persönlichkeitsorientierte Fitness

Wie Persönlichkeitsmerkmale die Freude am Sport und die Therapietreue beeinflussen

Wie beeinflussen Persönlichkeitsmerkmale die Freude am Sport? Erfahren Sie, wie Sie Ihr Training personalisieren können....

LINC01235 RNA TNBC-Forschung

LINC01235 RNA: Ein Durchbruch in der Forschung zu dreifach-negativem Brustkrebs

Erfahren Sie, wie LINC01235 RNA das Fortschreiten von dreifach-negativem Brustkrebs beeinflusst und neue Therapieansätze eröffnet....

KAIST-Lösung für arzneimittelresistenten Krebs

KAIST bahnbrechendes Werkzeug zur Überwindung von arzneimittelresistentem Krebs

Forscher des KAIST haben ein Werkzeug zur Überwindung von arzneimittelresistentem Krebs entwickelt. Entdecken Sie die Innovation von BENEIN....

Aspartam und Hirntumor-Bedenken

Die Verbindung von Aspartam zum Glioblastom: Genetische Veränderungen und Gesundheitsrisiken

Untersuchung der Gesundheitsrisiken von Aspartam: Zusammenhang mit Glioblastom und genetischen Veränderungen im Fokus....