Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Schlafstörungen und das metabolische Syndrom (stoffwechselbedingte Herz-/Kreislauferkrankungen), wodurch das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes mellitus Typ 2 erhöht,
- Zu diesem Ergebnis kommt ein klinischer Bericht, der im The Journal of the American Osteopathic Association veröffentlicht wurde.
ÜBERSICHT
Schlafstörungen, Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen
Nach Ansicht von Forschern sind Mitarbeiter, die in Nachtschichten arbeiten, besonders anfällig für die Entwicklung von Schlafstörungen und des metabolischen Syndroms, wie Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. Die Risiken steigen bei Personen, die in unregelmäßigen oder rotierenden Schichten arbeiten, sogar noch weiter an.
Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter sind von zentraler Bedeutung für das Reise-, Hotel- und Gaststättengewerbe, das Gesundheitswesen (Krankenschwestern, Ärzte, Ersthelfer, etc.), Pflegedienste, die Logistikbranche sowie Polizei, Feuerwehr und weitere Branchen.
Nach Angaben von Kshma Kulkarni vom Touro University College of Osteopathic Medicine und leitende Studienautorin, arbeiten beispielsweise rund 18 Prozent der Arbeiter in den USA außerhalb der normalen Zeit zwischen 6 Uhr morgens und 18 Uhr abends.
- In Deutschland liegt die Zahl der Arbeiter mit atypischen Arbeitszeiten bei rund 5 Prozent und betrifft damit circa 1,7 Millionen Menschen, die einer Beschäftigung mit sogenannten atypischen und überlangen Arbeitszeiten nachgehen (Quelle: Arbeitsministerium/Statistisches Bundesamt).
Schlecht für die Gesundheit
In einer Studie wurde festgestellt, dass 9 Prozent der Nachtschicht-Schwestern das Metabolische Syndrom (stoffwechselbedingte Herz-/Kreislauferkrankungen) entwickelten, im Vergleich zu nur 1,8 Prozent der Krankenschwestern, die in Tagesschichten arbeiten. In andere Studien zeigte sich, dass diese gesundheitlichen Risiken mit zunehmender Anzahl von Jahren der Schichtarbeit allmählich steigen.
Die Nachtarbeit stört den zirkadianen Rhythmus des Einzelnen, die innere Uhr des Körpers, die für die neuralen und hormonellen Signale verantwortlich ist. Sobald der zirkadiane Rhythmus einer Person aus dem Schlaf-/Wachzyklus desynchronisiert ist, wird es wahrscheinlich zu Störungen des Hormonspiegels kommen, unter anderen zu einem erhöhten Cortisol-, Ghrelin- und Inselhormonspiegel und zu einem verringerten Serotoninspiegel.
Es ist die Kaskade der hormonellen Veränderungen, die die Entwicklung von Stoffwechselstörungen auslöst und die bei Menschen mehrere chronische Krankheiten auslösen kann.
Quellen
- Touro University College of Osteopathic Medicine
- American Osteopathic Association
- The Journal of the American Osteopathic Association
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