Fruchtbarkeitsbehandlung: Wie sich Koffein, Softdrinks und Alkohol auf die Fruchtbarkeit auswirken

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 19. Oktober 2022, Lesezeit: 5 Minuten

Kann sich Koffein auf die Fruchtbarkeit auswirken?

Laut einer wissenschaftlichen Analyse, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica veröffentlicht wurde, ergab sich kein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Koffein bei Frauen und der Schwangerschafts- oder Lebendgeburtenrate nach Fruchtbarkeitsbehandlungen.

Wie wirkt sich Alkohol auf die Fruchtbarkeit aus?

Allerdings wurde der Alkoholkonsum von Frauen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Schwangerschaften nach Behandlungen in Verbindung gebracht, wenn der wöchentliche Alkoholkonsum mehr als 84 Gramm (etwa sieben durchschnittliche alkoholische Getränke) betrug.

  • Auch bei Männern war der Alkoholkonsum mit einer geringeren Lebendgeburtenrate nach Fruchtbarkeitsbehandlungen bei Frauen verbunden, wenn der wöchentliche Alkoholkonsum mehr als 84 Gramm betrug.

Die Auswertung umfasste alle relevanten Studien, die vor dem 15. Juli 2022 veröffentlicht wurden.

Insgesamt wurden sieben Studien zum Koffeinkonsum und neun Studien zum Alkoholkonsum mit insgesamt knapp 27.000 Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterzogen und/oder ihren Partnern, einbezogen.

Im Gegensatz zu Personen, die abstinent lebten, verringerte sich die Chance auf eine Schwangerschaft nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung bei Frauen, die 84 Gramm Alkohol pro Woche konsumierten, um 7 Prozent, und bei Männern, die 84 Gramm Alkohol pro Woche konsumierten, sank die Chance auf eine Lebendgeburt um 9 Prozent.

Paare sollten sich über die Auswirkungen einiger veränderbarer Lebensgewohnheiten, wie beispielsweise des Alkoholkonsums, auf das Behandlungsergebnis im Rahmen der Fruchtbarkeitsbehandlung im Klaren sein.

Wie sich diese Einflussfaktoren auf das Fortpflanzungssystem auswirken, muss jedoch noch weiter erforscht werden, so der verantwortliche Autor der Studie, Yufeng Li vom Tongji Hospital in China.

Wie wirken sich Softdrinks und Energiedrinks auf die Fruchtbarkeit aus?

Eine oder mehrere Softdrinks pro Tag könnten die Chancen auf eine Schwangerschaft verringern, lautet das Ergebnis einer der Boston University School of Public Health.

  • Obwohl der Konsum von zuckergesüßten Getränken mit Gewichtszunahme, Diabetes Typ 2, frühzeitiger Menstruation und schlechter Spermienqualität in Verbindung gebracht wurde, haben nur wenige Studien den Zusammenhang zwischen zuckerhaltigen Getränken und Fruchtbarkeit untersucht.

Die Forscher der Boston University School of Public Health (BUSPH) haben in einer Studie herausgefunden, dass der tägliche Konsum von einem oder mehreren zuckergesüßten Getränken bei beiden Partnern mit einer geringeren Chance, schwanger zu werden, verbunden ist.

Nach Aussage von Elizabeth Hatch, Professorin für Epidemiologie und Hauptautorin der Studie blieb dieser Zusammenhang auch bestehen, nachdem die Wissenschaftler viele andere Faktoren wie Fettleibigkeit (Adipositas), Koffeinkonsum, Alkohol, Rauchen und die allgemeine Qualität der Ernährung berücksichtigt hatten.

Für Paare, die eine Schwangerschaft planen, könnte es daher sinnvoll sein, den Konsum dieser Getränke einzuschränken, vor allem weil der übermäßige Konsum von Zucker oder stark zuckerhaltigen Getränken (Softdrinks) auch mit anderen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht wird.

  • Schätzungsweise 15 Prozent der Paare in Nordamerika leiden unter Unfruchtbarkeit.

Wenn es gelingt, veränderbare Risikofaktoren für Unfruchtbarkeit zu identifizieren, darunter auch die Ernährung, könnte dies Paaren helfen, schneller schwanger zu werden und den psychischen Stress und die finanzielle Belastung im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsbehandlungen zu verringern, die mit jährlichen Gesundheitskosten in Höhe von mehr als 5 Milliarden US-Dollar verbunden sind.

Die Forscher befragten im Rahmen der Pregnancy Study Online, einer laufenden prospektiven Kohortenstudie nordamerikanischer Paare, 3.828 Frauen im Alter von 21 bis 45 Jahren, die in den USA oder Kanada leben, sowie 1.045 ihrer männlichen Partner.

Die Teilnehmerinnen füllten einen umfassenden Basisfragebogen zur Krankengeschichte, zu Lebensstilfaktoren und zur Ernährung aus, einschließlich des Konsums von zuckergesüßten Getränken.

Im Anschluss füllten die Teilnehmerinnen bis zu 12 Monate lang oder bis zum Eintritt einer Schwangerschaft alle zwei Monate einen Fragebogen aus.

Fruchtbarkeit bei Männern 33 Prozent und bei Frauen 25 Prozent geringer

Die Ergebnisse zeigen, dass der Konsum von zuckergesüßten Getränken sowohl bei Frauen als auch bei Männern mit einer um 20 Prozent verringerten Fruchtbarkeit, also der durchschnittlichen monatlichen Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis, verbunden ist.

  • Die Fruchtbarkeit von Frauen, die mindestens eine Limonade pro Tag konsumierten, war um 25 Prozent geringer; bei Männern war sie um 33 Prozent geringer.

Der Konsum von Energydrinks wurde mit einer noch größeren Verringerung der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht, obwohl die Ergebnisse auf einer kleinen Anzahl von Konsumenten basierten.

Ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fruchtsäften oder Diätlimonaden und der Fruchtbarkeit wurde kaum festgestellt.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Epidemiology veröffentlicht.

Quellen

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