Studie zeigt: Remission von Diabetes ist unabhängig vom BMI (Body Maß Index)

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 27. November 2023, Lesezeit: 5 Minuten

Diabetes Typ 2 ist heilbar: Laut einer Studie von Forschern der Newcastle University ist eine Remission von Typ-2-Diabetes unabhängig vom Body Maß Index (BMI) möglich.

Damit wird das Konzept der individuellen Fettschwelle untermauert, nach dem Diabetes Typ-2 entsteht, wenn eine Person mehr Fett ansammelt, als sie individuell vertragen kann, auch wenn ihr Body Maß Index (BMI) im nicht adipösen Bereich liegt.

  • Eine Remission durch eine Gewichtsabnahme von von 10 bis 15 Prozent ist demnach auch bei Diabetikern mit Normalgewicht möglich.

Nach der Zwillingszyklus-Hypothese ist der Typ-2-Diabetes die Folge eines Fettüberschusses in der Leber, der zu einer Überfettung der Bauchspeicheldrüse und damit zu einer Funktionsstörung beider Organe führt.

In diesem Fall sollte es möglich sein, den Zustand durch eine Reduzierung der Kalorienzufuhr zu normalisieren.

Dauerhafte Diabetes-Typ-2-Remission

Die Counterpoint-Studie testete diese Vorhersage an Menschen, die gerade an Typ-2-Diabetes erkrankt waren, und zeigte, dass sich der Glukosehaushalt der Leber innerhalb von 7 Tagen normalisierte und die Betazellfunktion nach 8 Wochen wieder nahezu normal war.

  • Spätere Studien haben gezeigt, dass die Remission des Typ-2-Diabetes dauerhaft ist.

Bemerkenswerterweise kehrt die maximale funktionelle Betazellmasse innerhalb der ersten 12 Monate der Remission vollständig auf den Normalwert zurück und bleibt dann für mindestens 24 Monate unverändert.

  • Dies entspricht der Wiedererlangung der Insulinsekretionsfunktion der Betazellen, die sich aufgrund des chronischen Nährstoffüberschusses weiter differenziert hatten.

Es konnte gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit, nach einer Gewichtsabnahme von 15 Prozent eine Remission zu erreichen, hauptsächlich von der Dauer des Diabetes abhängt, wobei die Teilnehmer, die auf die Behandlung ansprechen, zu Beginn der Behandlung eine bessere Betazellfunktion aufweisen.

Die Remission ist unabhängig vom Body Maß Index (BMI), was die Hypothese unterstützt, dass Typ-2-Diabetes entsteht, wenn eine Person mehr Fett ansetzt, als sie selbst bei einem BMI im nicht fettleibigen Bereich hat.

Beobachtungen bei Menschen südasiatischer oder afroamerikanischer Herkunft mit Typ-2-Diabetes bestätigen, dass eine deutliche Gewichtsabnahme in gleicher Weise zu einer Remission des Typ-2-Diabetes führt wie bei den ausführlich untersuchten überwiegend weißen Europäern.

  • Die Diagnose eines Typ-2-Diabetes kann heute als dringendes Signal für eine Gewichtsabnahme angesehen werden, um eine fortschreitende Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu vermeiden.

Was bedeutet Remission bei Diabetes?

Als „Remission“ des Typ-2-Diabetes sollte die nachhaltige Verbesserung der Stoffwechsellage bei Typ-2-Diabetes auf nahezu normale Blutzuckerwerte bezeichnet werden.

Eine Remission sollte definiert werden als eine Rückkehr des Langzeitblutzuckerspiegels (HbA1c) auf unter 6,5 Prozent (48 mmol/mol), die spontan oder nach einer Intervention eintritt und mindestens drei Monate lang ohne die übliche Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten anhält.

Sollte der HbA1c-Wert ein unzuverlässiger Marker für die chronische Blutzuckereinstellung sein, kann alternativ ein Nüchtern-Plasmaglukose-Wert (FPG) von unter 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder ein geschätzter HbA1c-Wert (eA1C) von unter 6,5 Prozent (48 mmol/mol) (berechnet aus den Werten der kontinuierlichen Blutzuckermessung (CGM)) als Kriterium verwendet werden.

Um eine Diabetes-Remission zu dokumentieren, sollte der HbA1c-Wert unmittelbar vor einer Intervention und frühestens drei Monate nach Beginn der Intervention und Absetzen der blutzuckersenkenden Medikamente gemessen werden.

  • Um die langfristige Aufrechterhaltung der Diabetes-Remission festzustellen, sollten Folgeuntersuchungen mindestens einmal pro Jahr durchgeführt werden, zusammen mit den routinemäßig empfohlenen Untersuchungen auf mögliche diabetesbedingte Begleiterkrankungen und Folgeerscheinungen.

Quellen

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Quelle: YouTube/NDR Ratgeber

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