Welche Krankheiten können durch Luftverschmutzung verursacht werden?
Eine Studie von Wissenschaftlern des Imperial College London hat die neuesten Forschungsergebnisse zu den negativen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf das menschliche Gehirn analysiert.
- Demnach ist eine hohe Luftverschmutzung mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden.
Demenz und kognitive Störungen
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die wissenschaftlichen Beweise für diesen Zusammenhang in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben, und die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Luftverschmutzung zu Demenz und kognitiven Beeinträchtigungen beiträgt.
In dem veröffentlichten Bericht wurden die Ergebnisse von mehr als 70 wissenschaftlichen Studien zu möglichen Zusammenhängen zwischen Luftverschmutzung und nachlassenden geistigen Fähigkeiten und Demenz bei älteren Menschen sowie zu möglichen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf das Gehirn untersucht.
- Dabei wurde festgestellt, dass sich die Datenbasis in den letzten 15 bis 20 Jahren erheblich erweitert hat, da die Zahl der Demenzkranken auf über 900.000 angestiegen ist.
Den Autoren der Studie zufolge ist es von entscheidender Bedeutung, das Ausmaß der Auswirkungen der Luftverschmutzung auf neurodegenerative Erkrankungen zu verstehen.
Wie kleinste Partikel ins Gehirn gelangen
Feinstaub wirkt sich vermutlich direkt auf das Gehirn aus: Die Studienautoren verweisen auf „starke Argumente“ dafür, dass die Luftverschmutzung sekundäre Auswirkungen auf das Gehirn hat und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen erhöht.
- Die Studie beschreibt auch einen möglichen direkten Mechanismus, durch den kleine Partikel in der Luft (PM2,5 aus Autoabgasen und anderen Quellen) in den Blutkreislauf gelangen und das Gehirn erreichen.
Obwohl es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge derzeit nicht möglich ist, die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf kognitive Beeinträchtigungen oder Demenz direkt zu messen, könnte es möglich sein, eine indirekte Methode zur Quantifizierung der Auswirkungen auf das Gehirn zu entwickeln.
Quellen
- Imperial College London
- Research – Air pollution: cognitive decline and dementia A report by the Committee on the Medical Effects of Air Pollutants (COMEAP) / Professor Frank Kelly and Professor Robert L Maynard
vgt
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