Wirkung von Aloe Vera aus wissenschaftlicher Sicht

Hauterkrankungen & Hautpflege

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 24. Oktober 2021, Lesezeit: 4 Minuten

Bei Aloe vera handelt es sich um eine kaktusähnliche Pflanze, die in heißen, trockenen Klimazonen wächst. Sie wird in subtropischen Regionen auf der ganzen Welt angebaut, unter anderem in den südlichen Grenzgebieten von Texas, New Mexico, Arizona und Kalifornien.

Anwendung und Behandlung: Gesicht, Haut, Haare, Sonnenbrand

Historisch betrachtet wurde Aloe Vera zur Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt, und es galt als Mittel gegen Haarausfall und zur Förderung der Wundheilung.

Aloe vera wird topisch (auf die Haut aufgetragen) und oral angewendet. Die äußerliche Anwendung von Aloe vera wird bei Pickeln, Akne, gereizter Haut, Sonnenbrand, feuchtigkeitsarmer Haut, Lichen planus (ein stark juckender Ausschlag auf der Haut oder im Mund), submuköser Fibrose im Mund, Mundbrennen, Verbrennungen und strahlenbedingter Hauttoxizität empfohlen.

Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien hat den Nutzen der Aloe vera als Nahrungsergänzungsmittel oder als topisches Produkt (auf die Haut aufgetragen, Aloe Vera Gel) für die Gesundheit des Menschen untersucht.

Klinische Untersuchungen deuten demnach darauf hin, dass die zweimal tägliche Anwendung eines Gels auf Basis von Aloe Vera (zusammen mit medizinischer Seife und Tretinoin-Gel) zur Verbesserung des Zustands von Akne beitragen kann.

  • Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die lokale Anwendung von Aloe Vera auch Menschen mit Herpes simplex, Lichen planus oder Psoriasis helfen kann.

Aloe vera: Wirkung bei Hepatitis, Diabetes, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Die orale Einnahme von Aloe vera wird zur Gewichtsabnahme, bei Diabetes, Hepatitis und entzündlichen Darmerkrankungen (eine Gruppe von Erkrankungen, die durch Darmentzündungen verursacht werden, zu denen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören) empfohlen.

In drei Studien (mit insgesamt 236 erwachsenen Teilnehmern) wurde die Anwendung oraler Dosen von Aloe vera bei Symptomen des Reizdarmsyndroms untersucht. Die Ergebnisse einer Studie zeigten einen Nutzen; die beiden anderen Studien zeigten keinen Vorteil von Aloe vera gegenüber Placebo.

In einer kleinen europäischen Studie wurden 44 Erwachsene mit Colitis ulcerosa nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, einen Monat lang zweimal täglich Aloe-Gel oder ein Placebo zu erhalten. Fast die Hälfte der mit Aloe vera behandelten Personen sprach auf die Behandlung an, während 14 Prozent der mit Placebo behandelten Personen ansprachen.

Aloe Vera wurde in klinischen Studien (am Menschen) bei diabetischen Fußgeschwüren und Zahnbelag untersucht, aber es gibt nicht genügend wissenschaftliche Belege dafür, ob Aloe bei diesen Erkrankungen hilfreich ist.

  • Im Jahr 2002 gab die U.S. Food and Drug Administration eine Entscheidung bekannt, die die Hersteller dazu verpflichtete, Aloe nicht mehr in frei verkäuflichen Abführmitteln zu verwenden, da es an wissenschaftlichen Sicherheitsdaten mangelte.

Anwendung bei Verbrennungen

Die klinische Forschung legt nahe, dass die lokale Anwendung von Aloe Vera-Gel die Heilung von Verbrennungen beschleunigen kann. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Behandlung mit Aloe vera die Schmerzen bei Verbrennungen verringern kann.

Eine Metastudie (Metaanalyse) aus dem Jahr 2009 analysierte Daten aus verschiedenen Labor-, Tier- und klinischen Studien und kam zu dem Schluss, dass weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind, um die klinische Wirksamkeit der Aloe vera bei einer Reihe verschiedener Hauterkrankungen zu untersuchen.

Wie sicher ist die Anwendung von Aloe Vera?

Die topische Anwendung (auf die Haut aufgetragen) von Aloe-Gel wird im Allgemeinen gut vertragen. Es gibt jedoch gelegentlich Berichte über Brennen, Juckreiz und Ekzeme bei der topischen Anwendung von Aloe-vera-Gel. Die orale Einnahme von Aloe-Latex (Aloe-Saft) kann zu Bauchschmerzen und Krämpfen führen.

Die orale Einnahme von Aloe-Blattextrakten (über einen Zeitraum von 3 Wochen bis zu 5 Jahren) wurde mit Fällen von akuter Hepatitis in Verbindung gebracht.

In Tierstudien wurde ein Zusammenhang zwischen oral eingenommenem Aloe-Vera-Blattextrakt und Magen-Darm-Krebs bei Ratten und Mäusen festgestellt; es wurden jedoch Bedenken hinsichtlich der Unterschiede zwischen dem in dieser Studie verwendeten Produkt und den üblicherweise von Verbrauchern verwendeten Produkten geäußert.

Daher sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Relevanz für die menschliche Gesundheit zu beurteilen.

Ein übermäßiger Konsum von Aloe-Latex (Aloe-Saft) kann das Risiko unerwünschter Wirkungen des Medikaments Digoxin erhöhen, das bei einigen Herzproblemen eingesetzt wird.

  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit kann Aloe Vera – sowohl in Gel- als auch in Latexform – bei oraler Einnahme bedenklich sein.

Quellen: NIH / NCCIH

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Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

 

 

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