Stimmbandentzündung – Was tun gegen gereizte Stimmbänder?

HNO - Hals- Nasen- und Ohrenkrankheiten

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 16. November 2023, Lesezeit: 5 Minuten

Was ist eine Stimmbandentzündung?

Bei einer Stimmbandentzündung, auch Laryngitis genannt, handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Stimmbänder im Kehlkopf.

Die Stimmbänder (Stimmlippen) bestehen aus quergestreifter Muskulatur, Bindegewebe und wegen der hohen mechanischen Beanspruchung aus mehrschichtig verhorntem Plattenepithel. Sie liegen im Inneren des Kehlkopfes und sind für die Erzeugung der Stimmlaute (Sprachlaute) verantwortlich.

Eine Stimmbandentzündung kann akut oder chronisch verlaufen. Die akute Form tritt plötzlich auf und dauert typischerweise nicht länger als zwei Wochen, während die chronische Form einer Laryngitis länger als zwei Wochen anhält oder wiederholt auftritt.

  • Bei völliger Stimmlosigkeit sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Behandlung, Hausmittel und Medikamente bei einer Laryngitis

Wie erholen sich die Stimmbänder, was beruhigt die Stimmlippen?

Die Behandlung einer Stimmbandentzündung besteht in erster Linie darin, die Stimme zu schonen. Das bedeutet, dass man möglichst nicht sprechen oder flüstern sollte.

Wichtig ist auch, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, den Hals feucht zu halten und raue oder säurehaltige Speisen und Getränke wie Wurstwaren, Süßigkeiten, Alkohol, Käse, etc. zu meiden.

Am besten trinkt man viel Wasser, etwa zwei bis drei Liter pro Tag. Auch Kräutertees und Tees, zum Beispiel mit Salbei oder Ingwer, können helfen. Sie wirken antibakteriell und schmerzlindernd.

Ein warmer Halswickel kann die Durchblutung und damit den Heilungsprozess anregen und fördern.

Das Inhalieren von Salzwasserdampf (Sole) oder das Lutschen von Salzpastillen oder Halspastillen kann die Heilung der Stimmbänder (Stimmlippen) unterstützen.

Gurgeln mit solchen Lösungen hilft bei einer Entzündung der Stimmbänder dagegen nicht, da die Flüssigkeit beim Gurgeln den Kehlkopf nicht erreicht.

Im Einzelfall können entzündungshemmende Medikamente oder Antibiotika verschrieben werden, insbesondere wenn die Entzündung durch eine Infektion verursacht wurde.

Bei einer chronischen Kehlkopfentzündung kann eine logopädische Behandlung oder eine Operation der Stimmbänder erforderlich sein.

Ursachen und Ansteckung

Ist eine Stimmbandentzündung ansteckend? Eine Entzündung der Stimmbänder ist in den meisten Fällen nicht ansteckend.

Sie entsteht vor allem durch Überbeanspruchung der Stimmbänder, zum Beispiel durch langes und lautes Sprechen, Singen oder auch Brüllen (Schreien).

Aber auch Infektionen, etwa durch Viren oder Bakterien, können zu einer Stimmbandentzündung (Laryngitis) führen.

Weitere Auslöser können Rauchen, trockene Raumluft, Sodbrennen oder allergische Reaktionen sein.

Welche Symptome treten auf?

Die Symptome einer Stimmbandentzündung können sehr unterschiedlich sein, zu den häufigsten Beschwerden gehören Heiserkeit oder Stimmverlust, ein rauer oder kratziger Hals, Husten, Schluckbeschwerden, leichte Halsschmerzen und eine erhöhte Stimmermüdung.

Die Diagnose einer Stimmbandentzündung wird üblicherweise von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) gestellt.

Die Ärztin oder der Arzt führt eine körperliche Untersuchung durch, betrachtet die Stimmbänder mit einem speziellen Laryngoskop (Kehlkopfspiegel) und veranlasst gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie eine Stimm- oder Gewebeprobe, um andere Ursachen auszuschließen.

Krankheitsverlauf und mögliche Komplikationen

Der Verlauf einer Stimmbandentzündung hängt von der Ursache und der Behandlung ab.

Bei ausreichender Schonung der Stimmbänder klingen die Beschwerden in den meisten Fällen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.

  • Bei chronischer oder immer wiederkehrender Laryngitis kann eine längerfristige Behandlung erforderlich sein.

Welche Komplikationen können auftreten?

Komplikationen einer Stimmbandentzündung sind selten, können aber auftreten. Dazu gehören Vernarbungen an den Stimmbändern, Knötchen oder Polypen an den Stimmbändern, Atembeschwerden oder ein dauerhafter Stimmverlust.

Wie kann man einer Stimmbandentzündung Vorbeugung

Um einer Stimmbandentzündung vorzubeugen, können folgende Maßnahmen helfen:

Die Stimme schonen: Vermeiden Sie übermäßiges Sprechen, Singen oder Schreien, vor allem in lauter Umgebung oder bei Stimmbelastung. Pausen und Erholungsphasen für die Stimme sind wichtig, um eine Überlastung der Stimmbänder zu vermeiden.

Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, um Hals und Stimmbänder feucht zu halten. Dadurch werden die Schleimhäute im Kehlkopf befeuchtet und Reizungen vermindert.

Rauchen vermeiden: Rauchen kann die Schleimhäute im Kehlkopf reizen und zu Entzündungen führen. Rauchen und Aufenthalt in verrauchter Umgebung vermeiden, um die Gesundheit der Stimmbänder zu schützen.

Luftbefeuchtung: Trockene Raumluft kann die Schleimhäute im Kehlkopf austrocknen und zu Reizungen führen. Benutzen Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen zu erhöhen.

Hygienemaßnahmen: Achten Sie auf eine gute Hygiene der Hände (Händedesinfektion), besonders während der Grippesaison oder bei Infektionskrankheiten. So verringern Sie das Risiko einer Infektion, die zu einer Stimmbandentzündung führen kann.

Vermeiden Sie Reizstoffe: Versuchen Sie, Reizstoffe wie chemische Dämpfe, Staub oder allergieauslösende Stoffe zu vermeiden, da sie die Stimmbänder reizen und zu Entzündungen führen können.

Regelmäßige Gesundheitsvorsorge: Regelmäßige Untersuchungen beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt können helfen, Probleme mit den Stimmbändern zu erkennen und zu behandeln.

Diese Maßnahmen können das Risiko einer Stimmbandentzündung zwar verringern, aber nicht vollständig verhindern. Bei Symptomen einer Laryngitis sollte für eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung immer eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

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Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

 

 

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