Stimmbandentzündung – Ursachen, Symptome, Dauer, Ansteckungsgefahr, Behandlung

HNO - Hals- Nasen- und Ohrenkrankheiten

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 15. Juni 2023, Lesezeit: 8 Minuten

Was tun, was hilft bei einer Stimmbandentzündung?

Was mit Husten und Heiserkeit (Dysphonie) beginnt, kann sich schnell zu einer Entzündung der Stimmbänder bis hin zu einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) und/oder Stimmlosigkeit (Aphonie) entwickeln.

  • Die Stimmbänder (Stimmlippen) befinden sich im Kehlkopf und spielen eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von Sprachlauten.

Eine Entzündung der Stimmlippen (Stimmbänder) kann in eine akute und eine chronische Entzündung unterteilt werden.

  • Dauert eine Stimmbandentzündung länger als drei Wochen an, spricht man von einer chronischen Stimmbandentzündung.

Ursachen und Auslöser

Eine Stimmbandentzündung kann durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden:

Überbeanspruchung der Stimmbänder

Eine übermäßige Beanspruchung oder Belastung der Stimmbänder (Überbeanspruchung) durch beispielsweise langes und lautes Sprechen, Singen oder Schreien kann zu einer Reizung und Entzündung der Stimmlippen führen.

Atemwegs-Infektion

Entzündungen der Stimmbänder (Stimmlippen) werden in den meisten Fällen durch eine Virusinfektion der Atemwege (Atemwegsinfekt) ausgelöst, nur selten ist eine bakterielle Infektion die Ursache.

  • Besonders häufig treten Stimmbandentzündungen in der Erkältungszeit auf.

Die häufigsten Ursachen für eine infektionsbedingte Entzündung sind Erkältungsviren (Rhinoviren/RNA-Viren oder Adenoviren/APC-Viren), Grippeviren (Haemophilus influenzae) oder Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae).

Reizstoffe als Auslöser

  • Das Einatmen von schädlichem Rauch, chemischen Dämpfen, Staub oder anderen Reizstoffen kann zu einer Entzündung der Stimmbänder führen.

Säurereflux

Eine weitere mögliche Ursache ist das saure Aufstoßen (Säurereflux). Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) gelangt Magensäure in die Speiseröhre und kann ebenfalls die Stimmbänder reizen und zu Entzündungen führen.

Wann besteht Ansteckungsgefahr?

Bei einer Entzündung der Stimmbänder durch eine Infektion der Atemwege mit Viren und/oder Bakterien besteht die Gefahr der Ansteckung anderer Personen durch Tröpfcheninfektion.

Eine durch Überanstrengung (mechanische Reizung) hervorgerufene Entzündung der Stimmlippen ist dagegen nicht ansteckend.

Symptome einer Stimmbandentzündung

Die Symptome einer Stimmbandentzündung können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und umfassen unter anderem folgende Beschwerden:

Betroffene mit einer Stimmbandentzündung können in der Regel aufgrund der entzündeten und geschwollenen Stimmlippen (Stimmbänder) kaum oder gar nicht sprechen.

Neben Heiserkeit oder Stimmlosigkeit (Aphonie) gehören Hustenreiz, Halsschmerzen (Kratzen im Hals), rauer, trockener Husten und Schluckbeschwerden oder das Gefühl eines Kloßes im Hals zu den weiteren Symptomen einer Stimmbandentzündung.

  • Gelegentlich kann auch Fieber auftreten.

Wie gefährlich und wie lange dauert einer Erkrankung der Stimmbänder

Wie gefährlich ist eine Stimmbandentzündung?

Bei entsprechender konsequenter Schonung der Stimme klingt eine Stimmbandentzündung in der Regel nach wenigen Tagen ab.

Dauern die Beschwerden länger als zwei Wochen an, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Hält die Heiserkeit über mehrere Monate an, spricht man von einer chronischen Erkrankung. Dann haben sich neben der Verdickung der Stimmlippen häufig auch Stimmlippenknötchen gebildet.

Behandlung einer Stimmbandentzündung

Was hilft bei einer Stimmbandentzündung? Wie eine Entzündung der Stimmbänder behandelt wird, hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Meist wird folgende Behandlung empfohlen:

1. Besonders wichtig ist es, die Stimme zu schonen und nicht zu viel zu sprechen, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

2. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist von großer Bedeutung. Das Trinken von viel Wasser oder anderen nicht reizenden Flüssigkeiten hält die Schleimhäute feucht und fördert so den Heilungsprozess. Es wird empfohlen, etwa zwei bis drei Liter Wasser pro Tag zu trinken.

3. Gängige Hausmittel wie Ingwer– und Salbeitee können aufgrund ihrer antibakteriellen und schmerzlindernden Eigenschaften ebenfalls zur Unterstützung des Heilungsprozesses angewendet werden.

4. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vermeidung von Reizstoffen. Rauchen, alkoholische Getränke und andere Reizstoffe wie etwa scharfe Gewürze (Chili, Pfeffer etc.) sollten unbedingt vermieden werden, um eine weitere Reizung der Stimmbänder (Stimmbandlippen) auszuschließen.

5. Welche Medikamente helfen? Zur Behandlung einer Stimmbandentzündung können je nach ärztlicher Diagnose schmerzstillende, schleimlösende und/oder entzündungshemmende Medikamente für den Rachenraum eingesetzt werden.

Bei einer bakteriellen Infektion der Atemwege können auch Antibiotika oder kortisonhaltige Medikamente verschrieben werden.

Was sind Stimmbandstörungen?

Stimmbandstörungen können Ihre Stimme oder Ihre Sprechfähigkeit beeinträchtigen. Sie betreffen die Stimmbänder. Die Stimmbänder (auch Stimmlippen genannt) sind 2 Bänder aus glattem Muskelgewebe, die sich im Kehlkopf (Larynx) befinden.

Einige der häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder sind:

Kehlkopfentzündung (Laryngitis)

Eine Laryngitis (Kehlkopfentzündung) verursacht aufgrund einer Schwellung (Entzündung) der Stimmlippen (Stimmbänder) eine raue oder heisere Stimme. Ursache kann eine Überbeanspruchung der Stimme, eine Infektion, das Einatmen von Reizstoffen oder eine gastroösophageale Refluxkrankheit sein.

Stimmlippenknötchen

Stimmlippenknötchen können sich beispielsweise bilden, wenn die Stimmbänder (Stimme) über einen längeren Zeitraum überbeansprucht werden.

In der Regel handelt es sich um nicht krebsartige Schwellungen (Wucherungen) der Stimmlippen (Stimmbänder). Bei professionellen Sängern sind Stimmlippenknötchen eine häufige Erkrankung (Begleiterscheinung).

Stimmlippenknötchen entwickeln sich typischerweise an den Stellen der Stimmbänder, auf die der größte Druck ausgeübt wird, wenn die Stimmbänder aufeinandertreffen und vibrieren.

  • Stimmlippenknötchen verursachen eine heisere, tiefe und hauchige Stimme.

Polypen auf den Stimmbändern

Ein Stimmlippenpolyp (Stimmbandpolyp) ist eine weiche, nicht krebsartige Schwellung (Wucherung), die einer Blase ähnelt. Stimmbandpolypen verursachen eine heisere, tiefe und hauchige Stimme.

Polypen auf den Stimmbändern sind oft die Folge einer akuten Stimmbandverletzung (etwa durch anhaltendes lautes Schreien bei einem Handballspiel oder Basketball) und treten meist nur auf einem Stimmband auf.

Stimmlippen- oder Stimmbandlähmung

Eine Stimmlippen- oder Stimmbandlähmung kann auftreten, wenn sich ein oder beide Stimmbänder nicht mehr richtig öffnen oder schließen.

Eine Stimmbandlähmung kann durch einen Tumor, eine Verletzung oder eine Nervenschädigung verursacht werden. Typische Symptome sind Atemnot (Atembeschwerden) und Stimmveränderungen.

Sind ein oder beide Stimmbänder gelähmt, können Speisen oder Getränke in die Luftröhre und die Lunge gelangen. Schluck- und Hustenbeschwerden können die Folge sein. Ursachen können sein:

  • Verletzungen im Kopf-, Hals- oder Brustbereich,
  • Komplikationen während einer Operation,
  • Tumor oder ein Schlaganfall,
  • Lungen- oder Schilddrüsenkrebs,
  • Bestimmte neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Parkinson,
  • Virusinfektion.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Operation und Stimmtherapie. Manchmal ist keine Behandlung notwendig und der Patient erholt sich von selbst.
Was sind die Ursachen für Stimmbandstörungen?

Stimmbandstörungen entstehen häufig durch einen Stimmbruch oder durch einen falschen Gebrauch der Stimme. Dazu gehört der übermäßige Gebrauch der Stimme beim Singen, Sprechen, Husten oder Schreien. Auch Rauchen und das Einatmen von Schadstoffen (Reizstoffen) sind Ursachen für Stimmbandstörungen.

Symptome von Stimmlippenerkrankungen

Die Beschwerden und Symptome einer Stimmlippenerkrankung können von Patient zu Patient unterschiedlich sein. Sie hängen von der Art der Stimmlippenerkrankung ab. Zu den Symptomen gehören Veränderungen der gewohnten Stimme, wie eine raue, kratzige oder heisere Stimme.

  • Oder eine raue, tiefe und heisere Stimme. Eine Stimmbandlähmung kann auch zu Schluck- und Hustenbeschwerden führen.

Diagnose einer Stimmbandlähmung

Bei Heiserkeit oder Stimmveränderungen, die länger als 2 Wochen anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. (Manchmal kann Heiserkeit durch Kehlkopfkrebs verursacht werden).

Behandlung von Stimmbandstörungen

Stimmbanderkrankungen, die durch unsachgemäßen Gebrauch (Überanstrengung und/oder stimmschädigende Gesangstechnik usw.) entstehen, lassen sich leicht vermeiden. Außerdem können die meisten Stimmbanderkrankungen rückgängig gemacht werden.

Die Behandlung hängt von den Symptomen, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen ab. Auch der Schweregrad der Erkrankung spielt eine Rolle.

Die Behandlung kann Folgendes umfassen:

  • Ruhigstellung, Schonung  der Stimmbänder,
  • Überweisung an einen Logopäden, der auf die Behandlung von Stimm-, Sprech-, Sprach- oder Schluckstörungen spezialisiert ist,
  • Medikamente,
  • Operation zur Entfernung von Wucherungen.

Was man über Stimmbandstörungen wissen sollte:

Störungen der Stimmbänder können die Stimme oder die Fähigkeit zu sprechen oder zu singen beeinträchtigen.

Zu den häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder gehören Kehlkopfentzündungen, Stimmlippenknötchen, Stimmpolypen und Stimmbandlähmungen.
Ursache ist häufig eine Überbeanspruchung der Stimme beim Singen, Sprechen, Husten oder Schreien. Auch Rauchen und das Einatmen von Reizstoffen spielen eine Rolle.

Symptome können eine raue, heisere, tiefe oder gehauchte Stimme sein. Schluckbeschwerden oder Husten können ebenfalls auftreten.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören die Schonung der Stimme, die Einnahme bestimmter Medikamente, das Vermeiden des auslösenden Verhaltens, die Konsultation eines Logopäden und eine Operation.

Quellen

vgt


Quelle: YouTube/SWR


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Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

 

 

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