Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ in unmittelbarer Nähe unserer Speise- und Luftröhre.
- Die hier gebildeten Körperhormone sind für die Regulation des Stoffwechsels und des Energiehaushalts in unserem Körper von entscheidender Bedeutung. Ein wichtiger Bestandteil dieser Körperhormone ist das Element Jod.
Die krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse, zum Beispiel durch einen Jodmangel, wird als Struma oder umgangssprachlich als Kropf bezeichnet. Häufig bilden sich Knoten in der Schilddrüse, die sogenannten “kalten” oder “heißen” Knoten.
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ÜBERSICHT
Was sind die typischen Symptome einer Schilddrüsenerkrankung?
Eine krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf, Struma) kann mit einer Überfunktion, Normalfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse einhergehen.
Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion:
- plötzliches Herzrasen
- Händezittern
- Tendenz zur Schweißneigung
- Haarausfall
- Gewichtsabnahme
- Durchfall
- Nervosität
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion:
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Gewichtszunahme
Welche Untersuchungen führt man bei Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung durch?
Zunächst erfolgt eine körperliche Untersuchung durch Abtasten der Halsorgane. Anhand einer Laboruntersuchung kann festgestellt werden, ob eine Über- bzw. Unterfunktion der Schilddrüse oder eine Schilddrüsenentzündung vorliegt.
Um deren Größe und Funktion zu beurteilen, werden beim Facharzt für Nuklearmedizin eine Ultraschalluntersuchung und ein Schilddrüsenszintigramm durchgeführt.
Vor einem möglichen Eingriff wird ferner die Funktion der Stimmbandnerven durch einen HNO-Arzt untersucht.
Wie behandelt man Schilddrüsenerkrankungen?
Die Behandlung der gutartigen Struma erfolgt zunächst in den meisten Fällen medikamentös. Durch Einnahme von Schilddrüsenhormonen kann das Wachstum gestoppt werden.
Es ist unbedingt erforderlich eine Überfunktion durch entsprechende Arzneimittel in eine Normalfunktion zu überführen, da eine Fehlfunktion der Schilddrüse einen Einfluss auf den gesamten Organismus hat.
- Die Überfunktion der Schilddrüse ist beispielsweise einer der Risikofaktoren für einen Herzinfarkt.
Wann muss operiert werden?
Eine Operation ist dann notwendig, wenn der begründete oder gesicherte Verdacht auf einen bösartigen Schilddrüsentumor besteht, oder wenn die Struma (der Kropf) andere Halsorgane (Gefäße, Luftröhre, Speiseröhre) mechanisch behindert.
Eine vergrößerte Schilddrüse sollte auch dann operiert werden, wenn die Struma trotz Medikamentengabe weiter wächst, so dass sie kosmetisch stört, aber auch dann, wenn eine Enge oder ein Kloßgefühl im Hals besteht.
Ein unklarer Befund – meist beim Knotenkropf oder ein kalter oder heißer Knoten an der Schilddrüse, bei dessen Auftreten ein bösartig wachsender Tumor nicht ausgeschlossen werden kann, sind ebenfalls Fakten, bei denen man auf eine Operation nicht verzichten kann. Außerdem müssen bestimmte Formen der Schilddrüsenüberfunktion operiert werden.
Wie wird operiert?
Bei der Operation wird ein kleiner Hautschnitt in einer Halsbeugefalte gesetzt.
Die Narbe ist hierdurch später so gut wie unsichtbar. Die Schilddrüse wird entweder teilweise oder bis auf einen kleinen Rest vollständig entfernt. Hierbei wird sorgfältig darauf geachtet, die Stimmbandnerven und die Nebenschilddrüsen, die den Kalziumstoffwechsel regeln, zu schonen.
Zur Vermeidung einer Verletzung der Stimmbandnerven verwenden Mediziner in der 310Klinik routinemäßig das sogenannte Neuromonitoring, das während der Operation die Identifizierung und Überwachung des Nervs mittels Elektrostimulation ermöglicht.
Die Operation dauert ein bis zwei Stunden. Am selben Tag darf der Patient noch aufstehen und trinken, am darauffolgenden Tag darf im Allgemeinen wieder gegessen werden. Nach Schilddrüsenoperationen bleibt der Patient in der Regel drei bis fünf Tage stationär in der Klinik und kann anschließend nach Hause entlassen werden.
Nach ca. 14 Tagen kann die gewohnte körperliche Betätigung wieder aufgenommen werden. Ist die Wunde verheilt, braucht sich der Patient bei sportlichen Aktivitäten nicht mehr einzuschränken.
Weiterführende Informationen zur Schilddrüsenerkrankung:
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
ddp