Konservendosen mit Bisphenol A (BPA) vermeiden

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M.A. Dirk de Pol, aktualisiert am 22. Oktober 2022, Lesezeit: 3 Minuten

Viele Dosen- und Kunststoffprodukte enthalten auch eine synthetische, sehr gesundheitsschädliche Form von Östrogen: Bisphenol A (BPA).

Bisphenol A ist eine Verbindung, die sich an Östrogenrezeptoren im Körper bindet und auch die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann, wie die Studie Bisphenol a: an emerging threat to male fertility aus dem Jahr 2019 zeigt.

Was ist Bisphenol A (BPA)?

Bisphenol A ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Epoxidharzen. Das sind Kunststoffe, mit welchen häufig auch das Innere von Konservendosen häufig ausgekleidet wird, um Korrosion zu verhindern.

Welche Untersuchungen gibt es zu BPA?

Unzählige Untersuchungen haben in der Vergangenheit auf die gesundheitlichen Gefahren von Bisphenol A (BPA) hingewiesen. Ziel einer aktuellen Untersuchung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) in Deutschland war es, festzustellen wieviel BPA aus der Epoxidharzbeschichtung der Doseninnenseite auf die Lebensmittel übergeht. Untersucht wurden dabei Konserven mit Thunfisch, Tomaten, Kokosmilch sowie Mais und Sauerkraut.

Was ist das Ergebnis der Untersuchung des BUND?

Das Ergebnis ist besorgniserregend: mehr als knapp 73 Prozent der untersuchten Lebensmittelproben waren belastet. Das stark gesundheitsschädliche Bisphenol A konnte in häufig konsumierten Thunfisch-, Tomaten- und Kokosmilchkonserven aus den Regalen aller bekannten Supermarkt-Ketten nachgewiesen werden. Der niedrigste Wert betrug dabei 7,4, der höchste 510 Mikrogramm pro Kilogramm.

Wovon hängt die BPA-Konzentration in Konservendosen ab?

Temperaturschwankungen bei der Lagerung, Fett- und Säuregehalt der Lebensmittel oder das Erhitzen zu Konservierungszwecken können das Migrationsverhalten von Bisphenol A (BPA) beeinflussen und so zu unterschiedlichen Konzentrationen führen. Dadurch ist es schwer berechenbar, wie viel Bisphenol A sich in den Lebensmitteln in einer Dose anreichert.

Bisphenol A wirkt wie das weibliche Hormon Östrogen. In Tierversuchen hat BPA schon in geringen Konzentrationen Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung und der Fortpflanzung verursacht. Beim Menschen gilt BPA unter anderem auch als Mitverursacher von Kreislauferkrankungen, Diabetes, Übergewicht, Störungen des Immunsystems sowie Brustkrebs und Hodenkrebs.

Trotz langjähriger massiver Proteste von Verbraucherschutzverbänden hat die EU bislang nur ein Verbot von Bisphenol A (BPA) in Babyflaschen umgesetzt. So darf BPA bis heute in der EU – anders als in anderen Ländern – in anderen Kunststoffartikeln immer noch enthalten sein.

Beim Kauf von Getränken und Nahrungsmitteln in Dosen oder Plastikverpackungen ist also unbedingt darauf zu achten, ob diese frei von Bisphenol A sind. Wenn das nicht ersichtlich ist, sollten diese Produkt vermieden werden.

Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

ddp

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