Sexuelle Dysfunktion: Die Hälfte der jungen Frauen ist sexuell unzufrieden und gestresst

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 23. Februar 2020, Lesezeit: 4 Minuten

Weibliche Sexuelle Dysfunktion beziehungsweise sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen: Die Hälfte der jungen australischen Frauen leidet unter sexuellen Belastungen, wobei eine von fünf Frauen mindestens eine weibliche sexuelle Dysfunktion (female sexual dysfunction, FSD) hat, wie ein Untersuchung der Monash University zeigt.

Die Untersuchung des Forschungsprogramms für Frauengesundheit an der Monash University liefert zum ersten Mal ein Gesamtbild des sexuellen Wohlbefindens australischer Frauen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren. Die Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Fertility and Sterility“ veröffentlicht.

Die Studie ergab, dass 50 Prozent der jungen australischen Frauen in irgendeiner Form sexuell bedingte persönliche Probleme hat. Dieser Wert bezieht sich dabei auf den Grad des Gefühls, sich schuldig zu fühlen, sich zu schämen, gestresst oder unglücklich mit seinem Sexualleben zu sein.

30 Prozent der Frauen erlebten sexuell bedingtes persönliches Leid ohne Funktionsstörungen und 20,6 Prozent hatten mindestens eine weibliche sexuelle Dysfunktion (female sexual dysfunction, FSD).

Die häufigste weibliche sexuelle Dysfunktion war ein geringes sexuelles Selbstbild, das bei 11 Prozent der Studienteilnehmerinnen Stress auslöste. Erregung, Verlangen, Orgasmus und Reaktionsstörungen betrafen 9 Prozent, 8 Prozent, 7,9 Prozent und 3,4 Prozent der Teilnehmerinnen der Studie.

Die Störung des eigenen sexuellen Selbstbildes wurde in Verbindung gebracht mit Übergewicht, Fettleibigkeit, Stillen, Zusammenleben mit dem Partner, unverheiratet und verheiratet sein

Die Einnahme von Psychopharmaka, wie zum Beispiel Antidepressiva, die nach Angaben von 20 Prozent der befragten Frauen am stärksten auf die sexuelle Funktion einwirkten, war am weitesten verbreitet. Die Einnahme von kombinierten oralen Verhütungsmitteln (Pille) war nicht mit einer sexuellen Funktionsstörung verbunden.

Sexuelles Wohlbefinden wird heutzutage als grundlegendes Menschenrecht anerkannt. Nach Meinung von Susan Davis, Professorin für Frauengesundheit an der Monash University ist es sehr besorgniserregend, dass eine von fünf jungen Frauen eine offensichtliche sexuelle Funktionsstörung hat und dass die Hälfte aller Frauen dieser Altersgruppe sexuell bedingten persönlichen Stress empfindet.

Für die Studie wurden insgesamt 6986 Frauen im Alter von 18 bis 39 Jahren, die in Victoria, New South Wales und Queensland leben, für die Teilnahme an der Untersuchung rekrutiert.

In einem Fragebogen bewerteten die Frauen ihr sexuelles Wohlbefinden in Bezug auf Lust, Erregung, Reaktivität, Orgasmus und Selbstbild. Die Teilnehmerinnen bewerteten außerdem, ob sie sexuell bedingten persönlichen Stress empfanden.

Fast ein Drittel der Teilnehmer gab an, alleinstehend zu sein, 47 Prozent hatten einen Body-Mass-Index im normalen Bereich und knapp 70 Prozent gaben an, in den 30 Tagen vor der Studie sexuell aktiv gewesen zu sein.

Frauen deren Aussehen ihr körperliches Selbstwertgefühl bestimmt, berichteten, dass sie während der Intimität weniger sexuell selbstbewusst und selbstsicherer waren und eine geringere sexuelle Zufriedenheit erlebten.

Weibliche Sexuelle Dysfunktion: Die hohe Verbreitung von sexuell bedingten persönlichen Leiden zeigt, wie wichtig es ist, dass medizinisches Personal, insbesondere diejenigen, die in den Bereichen Gynäkologie und Fortpflanzung arbeiten, angemessen darauf vorbereitet sind, junge Frauen routinemässig zu allen sexuellen Gesundheitsbelangen zu befragen und über geeignete Management- oder Überweisungsprozesse verfügen.

Die Studie mit dem Titel „The prevalence of sexual dysfunctions and sexually-related distress in young women: a cross-sectional survey“ (Die Prävalenz von sexuellen Funktionsstörungen und sexuell bedingten Leiden bei jungen Frauen: eine Querschnittsumfrage) wurde verfasst von: Jia Zheng, Dr. Marina Skiba, Professor Robin Bell, Dr. Rakibul Islam und Professorin Susan Davis von der School of Public Health and Preventive Medicine der Monash University.

(Quelle: Monash University / Fertility and Sterility)

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