Bei dem trockenen Auge (Kerato-Konjunktivitis sicca) handelt es sich um eine durch zahlreiche mögliche Einflussfaktoren verursachte Störung des Tränenfilms und der Augenoberfläche (unzureichende Benetzung der Hornhaut und der Bindehaut mit Tränenflüssigkeit).
Dadurch können sich die Augen unangenehm anfühlen, und in einigen Fällen kann es auch zu Sehstörungen kommen.
Das Trockene Auge geht häufig mit körperlichen und psychischen Beschwerden und/oder Sehstörungen einher. Entzündungsprozesse und eine zu stark konzentrierte Tränenflüssigkeit spielen bei diesem Krankheitsbild eine wesentliche Rolle.
Trockene Augen können beispielsweise auftreten, wenn Menschen viel Zeit vor einem Computer, Tablet oder Smartphone verbringen.
ÜBERSICHT
Symptome des trockenen Auges
- Ein kratzendes Gefühl, als ob etwas im Auge wäre
- Stechende oder brennende Gefühle im Auge
- Rote Augen
- Empfindlichkeit gegenüber Licht
- Verschwommene Sicht
Besteht bei mir ein Risiko für trockene Augen?
Jeder Mensch kann ein trockenes Auge bekommen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass man ein trockenes Auge bekommt, ist unter anderen unter folgenden Bedingungen größer:
- 50 Jahre oder älter
- weiblich
- Kontaktlinsen
- zu wenig Vitamin A (enthalten in Lebensmitteln wie Karotten, Brokkoli und Leber) oder Omega-3-Fettsäuren (enthalten in Fisch, Walnüssen und Pflanzenölen)
- bestimmte Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder das Sjögren-Syndrom
Ursachen
Normalerweise produzieren Drüsen über den Augen Tränen, die die Augen feucht halten. Ein trockenes Auge entsteht, wenn die Tränen ihre Aufgabe nicht erfüllen. Das kann bedeuten:
- die Drüsen produzieren nicht genug Tränenflüssigkeit, um die Augen feucht zu halten
- die Tränenflüssigkeit versiegt zu schnell
- die Tränen funktionieren nicht gut genug, um die Augen feucht zu halten
Trockene Augen: Diagnose
Ein Arzt kann im Rahmen einer umfassenden Augenuntersuchung mit Pupillenerweiterung prüfen, ob ein Patient trockene Augen hat. Die Untersuchung ist einfach und schmerzlos. Der Arzt verabreicht einige Augentropfen, um die Pupille zu erweitern, und untersucht dann die Augen auf trockene Augen und andere Augenprobleme.
Um herauszufinden, ob ein Patient trockene Augen hat, kann er folgendes überprüfen:
- die Menge der Tränen, die die Augen produzieren
- wie lange es dauert, bis die Tränenflüssigkeit versiegen
- die Struktur der Augenlider
Wenn ein schweres trockenes Auge nicht behandelt wird, kann es manchmal die Hornhaut, die klare äußere Schicht am vorderen Teil des Auges, schädigen.
Behandlung bei trockenen Augen
Die Behandlung des trockenen Auges hängt in der Regel davon ab, was die Symptome verursacht. Es gibt verschiedene Arten der Behandlung, die die Symptome lindern und die Augen gesund erhalten können.
Freiverkäufliche Augentropfen: Die häufigste Behandlung für leichte trockene Augen sind Augentropfen, die als künstliche Tränenflüssigkeit bezeichnet werden. Diese Augentropfen sind rezeptfrei erhältlich. Es gibt auch rezeptfreie Feuchtigkeitsgels und -salben, die helfen können, sich besser zu fühlen.
Verschreibungspflichtige Medikamente: Wenn das trockene Auge schwerwiegender ist, kann ein Augenarzt ein Rezept für spezielle Medikamente ausstellen, die den Augen helfen können, mehr Tränenflüssigkeit zu bilden.
Andere Medikamente: Wenn zum Beispiel ein Medikament, das Betroffene für eine andere Erkrankung einnehmen, ein trockenes Auge verursacht, können Ärzte auch vorschlagen, ein anderes Medikament auszuprobieren.
Die Augen können sich auch besser fühlen, wenn Betroffene:
- Rauch, Wind und Klimaanlagen vermeiden
- einen Luftbefeuchter verwenden, damit die Luft in der Wohnung nicht zu trocken wird
- die Bildschirmzeit begrenzen und Pausen machen
- draußen eine Sonnenbrille tragen
- viel Wasser trinken – möglichst 8 bis 10 Gläser pro Tag
- Genügend schlafen – etwa 7 bis 8 Stunden pro Nacht
Tränenkanalstöpsel: Wenn die Tränen aus den Augen zu schnell abfließen, kann der Arzt vorschlagen spezielle Stöpsel (so genannte Punctalplugs) in die Tränenkanäle (kleine Löcher in den inneren Augenwinkeln) einzusetzen. Diese Stöpsel können dazu beitragen, dass die Tränen im Augen bleiben.
Chirurgie/OP: In manchen Fällen kann ein trockenes Auge dadurch entstehen, dass die Tränenflüssigkeit zu schnell aus dem Auge abfließt. Wenn dies die Ursache für ein trockenes Auge ist, kann ein Augenarzt einen chirurgischen Eingriff vorschlagen.
Quelle: Medizindoc mit Material von NIH / NHS / The National Library of Medicine
ddp
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