Schwangerschaft: Komplikationen können sich auf Herz des Kindes auswirken

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 13. Juni 2024, Lesezeit: 5 Minuten

Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit im Leben einer Frau. Während dieser Zeit können jedoch auch Komplikationen auftreten, die sowohl für die Mutter als auch für das Kind Risiken mit sich bringen. Eine neue Studie legt nahe, dass bestimmte Schwangerschaftskomplikationen auch die kardiovaskuläre Gesundheit des Kindes beeinträchtigen können. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der bei der Betreuung von schwangeren Frauen berücksichtigt werden sollte.

Die Auswirkungen von hypertensiven Störungen der Schwangerschaft und Gestationsdiabetes

Eine Studie, die auf der Jahrestagung der Society for Maternal-Fetal Medicine präsentiert wurde, untersuchte die Auswirkungen von hypertensiven Störungen der Schwangerschaft (HDP) und Gestationsdiabetes (GDM) auf die kardiovaskuläre Gesundheit des Kindes. Die Forscher analysierten Daten von 3.317 Mutter-Kind-Paaren und untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Schwangerschaftskomplikationen und der kardiovaskulären Gesundheit des Kindes gab.

Die Ergebnisse zeigten, dass 8 Prozent der Mütter während der Schwangerschaft einen hohen Blutdruck entwickelten, 12 Prozent an Gestationsdiabetes litten und 3 Prozent sowohl einen hohen Blutdruck als auch Diabetes hatten. Die Forscher untersuchten dann die kardiovaskuläre Gesundheit der Kinder 10 bis 14 Jahre nach der Geburt. Dabei wurden vier Metriken bewertet: Body-Mass-Index, Blutdruck, Gesamtcholesterin und Glukosespiegel. Die Kinder wurden entsprechend den pädiatrischen Richtlinien in die Kategorien ideal, intermediär oder schlecht eingestuft.

Die Ergebnisse waren alarmierend, da mehr als die Hälfte der Kinder (55,5%) vor dem 12. Lebensjahr mindestens eine Metrik hatte, die als nicht ideal eingestuft wurde. Dies erhöht ihr Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Diese Ergebnisse sind besonders besorgniserregend, da bisher angenommen wurde, dass das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erst nach der Geburt beginnt. Diese Studie zeigt jedoch, dass bereits im Mutterleib vorkommende Komplikationen die Gesundheit des Kindes über den gesamten Lebensverlauf beeinflussen können.

Die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Betreuung schwangerer Frauen

Die Ergebnisse dieser Studie haben wichtige Implikationen für die Betreuung schwangerer Frauen. Es ist wichtig, dass Ärzte und medizinisches Fachpersonal die Möglichkeit von Schwangerschaftskomplikationen wie hypertensiven Störungen der Schwangerschaft und Gestationsdiabetes erkennen und angemessen behandeln. Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können potenzielle Risiken für die kardiovaskuläre Gesundheit des Kindes minimiert werden.

Es ist auch von großer Bedeutung, dass Frauen vor und während der Schwangerschaft einen gesunden Lebensstil pflegen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von schädlichen Substanzen wie Alkohol und Tabak können das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen verringern. Darüber hinaus sollten schwangere Frauen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Welche Schwangerschaftskomplikationen können sich negativ auf die kardiovaskuläre Gesundheit des Kindes auswirken?

Schwangerschaftskomplikationen wie hypertensive Störungen der Schwangerschaft (HDP) und Gestationsdiabetes (GDM) können sich negativ auf die kardiovaskuläre Gesundheit des Kindes auswirken. Diese Studie legt nahe, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft einen hohen Blutdruck entwickeln, an Gestationsdiabetes leiden oder beides, ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle haben.

Wie wurden die Kinder in Bezug auf ihre kardiovaskuläre Gesundheit bewertet?

Die kardiovaskuläre Gesundheit der Kinder wurde anhand von vier Metriken bewertet: Body-Mass-Index, Blutdruck, Gesamtcholesterin und Glukosespiegel. Jede Metrik wurde als ideal, intermediär oder schlecht eingestuft. Mehr als die Hälfte der Kinder hatte vor dem 12. Lebensjahr mindestens eine Metrik, die als nicht ideal eingestuft wurde.

Welche Auswirkungen haben diese Ergebnisse auf die Betreuung schwangerer Frauen?

Diese Ergebnisse zeigen, dass Schwangerschaftskomplikationen nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Kind langfristige Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit haben können. Es ist wichtig, dass Ärzte und medizinisches Fachpersonal Schwangerschaftskomplikationen frühzeitig erkennen und angemessen behandeln, um potenzielle Risiken für das Kind zu minimieren.

Wie können schwangere Frauen das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen verringern?

Schwangere Frauen können das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen verringern, indem sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf schädliche Substanzen wie Alkohol und Tabak sind wichtige Maßnahmen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ebenfalls entscheidend, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Gibt es weitere Langzeitfolgen für Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Komplikationen hatten?

Die kardiovaskulären Auswirkungen sind nur eine mögliche Langzeitfolge für Kinder, deren Mütter Schwangerschaftskomplikationen hatten. Weitere Studien sind erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen auf andere Aspekte der Gesundheit zu untersuchen.

Fazit

Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie Schwangerschaftskomplikationen wie hypertensive Störungen der Schwangerschaft und Gestationsdiabetes die kardiovaskuläre Gesundheit des Kindes beeinflussen können. Es ist entscheidend, dass schwangere Frauen eine angemessene Betreuung erhalten und mögliche Risikofaktoren frühzeitig erkannt und behandelt werden. Durch eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können potenzielle Komplikationen minimiert werden. Die Ergebnisse dieser Studie tragen dazu bei, das Bewusstsein für die langfristigen Auswirkungen von Schwangerschaftskomplikationen zu schärfen und die Betreuung schwangerer Frauen zu verbessern.

Quelle

SMFM 44th Annual Meeting: The Pregnancy Meeting. Supported by the Society for Maternal-Fetal Medicine, AJOG, January 2024

ddp


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Eine Studie zeigt, dass körperlich anstrengende Arbeit mit einer höheren Fruchtbarkeit des Mannes verbunden ist. Laut einer neuen Studie des Brigham and Women's Hospital, einem Gründungsmitglied des Mass General Brigham-Gesundheitssystems, haben Männer, die bei der Arbeit häufig schwere Gegenstände heben, eine höhere Spermienzahl. Die Studie, die in der Zeitschrift Human Reproduction veröffentlicht wurde, ist Teil der Kohorte Environment and Reproductive Health (EARTH), einer klinischen Studie, die untersuchen soll, wie sich die Belastung durch Umweltchemikalien und die Wahl des Lebensstils auf die reproduktive Gesundheit auswirken. Nur wenige Studien haben untersucht, wie berufliche Faktoren zu diesen Vorteilen beitragen können, so die Wissenschaftler. Diesen neuen Erkenntnissen zufolge kann körperliche Aktivität am Arbeitsplatz auch mit einer deutlichen Verbesserung des Fortpflanzungspotenzials von Männern verbunden sein. Unfruchtbarkeit ist ein wachsendes Problem, das durch ein breites Spektrum komplizierter Faktoren verursacht werden kann. Dennoch sind etwa vierzig Prozent der Unfruchtbarkeitsfälle auf männliche Faktoren wie Spermienzahl, Spermienqualität und Sexualfunktion zurückzuführen. Vor allem die Spermienzahl und -qualität gelten als Hauptursache für die steigenden Unfruchtbarkeitsraten bei Männern. Eine frühere Analyse unter Leitung des EARTH-Studienteams ergab, dass die Spermienzahl und -qualität bei Männern, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung in Anspruch nehmen, zwischen 2000 und 2017 um bis zu 42 % zurückgegangen ist. "Darüber hinaus gibt es immer mehr Belege dafür, dass männliche Unfruchtbarkeit mit häufigen chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen zusammenhängt", sagte Lidia Mnguez-Alarcón, Reproduktions-Epidemiologin an der Brigham's Channing Division of Network Medicine und Co-Investigatorin der EARTH-Studie. Die EARTH-Studie ist eine Zusammenarbeit zwischen der Harvard T. Chan School of Public Health und dem Brigham and Women's Hospital zur Untersuchung der Auswirkungen von Lebensstil und Umweltfaktoren auf die Fruchtbarkeit. Im Rahmen der EARTH-Studie wurden Proben und Umfragedaten von mehr als 1 500 Männern und Frauen gesammelt; die aktuelle Studie konzentrierte sich auf eine Untergruppe dieser Teilnehmer, nämlich 377 männliche Partner von Paaren, die sich in einem Fertilitätszentrum behandeln lassen wollten. Die Forscher fanden heraus, dass Männer, die angaben, bei ihrer Arbeit häufig schwere Gegenstände zu heben oder zu bewegen, eine um 46 % höhere Spermienkonzentration und eine um 44 % höhere Gesamtspermienzahl aufwiesen als Männer mit körperlich weniger anstrengenden Tätigkeiten. Zusätzlich zu den höheren Spiegeln des männlichen Sexualhormons Osteron wiesen Männer, die über mehr körperliche Aktivität am Arbeitsplatz berichteten, auch höhere Spiegel des weiblichen Sexualhormons Östrogen auf. Laut Mnguez-Alarcón sind im Gegensatz zu dem, was einige vielleicht noch aus dem Biologieunterricht in Erinnerung haben, "männliche" und "weibliche" Hormone bei beiden Geschlechtern vorhanden, wenn auch in unterschiedlichen Mengen. In diesem Fall vermuten die Wissenschaftler, dass überschüssiges Osteron in Östrogen umgewandelt wird, ein bekannter Mechanismus zur Aufrechterhaltung eines normalen Spiegels beider Hormone im Körper. Während die aktuelle Studie einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Fruchtbarkeit bei Männern, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, feststellte, bedarf es weiterer Untersuchungen, um festzustellen, ob diese Ergebnisse auf Männer in der Allgemeinbevölkerung übertragbar sind oder nicht. Außerdem hoffen die Forscher, dass künftige Untersuchungen die biologischen Mechanismen aufdecken werden, die dabei eine Rolle spielen. Die reproduktive Gesundheit ist an sich schon wichtig, aber es gibt immer mehr Belege dafür, dass die männliche Unfruchtbarkeit Licht auf allgemeinere Gesundheitsprobleme werfen kann, wie etwa die häufigsten chronischen Krankheiten. Die Entdeckung von Maßnahmen, die Menschen ergreifen können, um ihre Fruchtbarkeit zu verbessern, kommt nicht nur Paaren zugute, die versuchen, schwanger zu werden, sondern uns allen.

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