Organtransplantation: Einfluss von Biologika auf Komplikationen im Hinblick auf Abstoßung und Infektionen

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 19. Juni 2022, Lesezeit: 1 Minuten

Forscher untersuchen die Risiken der Verwendung von Biologika nach einer Transplantation im Hinblick auf Abstoßung und Infektionen.

Komplikationen und Risiken

Nach einer Organtransplantation können verschiedene dermatologische Erkrankungen (Hautkrankheiten) auftreten, die eine Behandlung mit Biopharmazeutika erfordern.

Solche Biologika sind mit Risiken wie Infektionen und Arzneimittelwechselwirkungen verbunden und können bei Organempfängern, die auf immunsuppressive Therapien angewiesen sind, verstärkt negative immunregulierende Wirkungen haben.

In der vorliegende Forschungsarbeit haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Vanderbilt University, des Meharry Medical College School of Medicine und der SUNY Downstate Health Sciences University die Komplikationen der Verwendung von Biopharmaka bei Patientinnen und Patienten nach einer Transplantation im Hinblick auf Abstoßung und Infektion untersucht.

Die Forschenden analysierten die Daten von 122 Empfänger von Organtransplantaten, die nach der Transplantation mit einem Biologikum behandelt wurden und solche, die nicht mit einem Biologikum behandelt wurden.

Zu der Gruppe der Patientinnen und Patienten mit Biologika gehörten 81 Patienten mit unterschiedlichen Transplantationsarten: Herz (1 Prozent), Lunge (4 Prozent), Niere (15 Prozent), Leber (25 Prozent), Bauchspeicheldrüse (1 Prozent) und Knochenmark/Stammzellen (56 Prozent).

In der Gruppe der Patientinnen und Patienten, die keine Biologika erhielten, gab es 41 Patienten mit folgender Verteilung der Transplantation: Herz (15 Prozent), Lunge (7 Prozent), Niere (24 Prozent), Leber (9 Prozent) und Knochenmark/Stammzellen (44 Prozent).

Abstoßungsreaktionen

Bei der Auswertung von Abstoßungsreaktionen zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Verwendung von Biologika und Abstoßungsreaktionen mit einer Abstoßungsrate von 11 Prozent in der Gruppe mit Biologika gegenüber 29 Prozent in der Gruppe ohne Biologika.

Infektionsrate

Die Infektionsrate betrug 46 Prozent in der Biologika-Gruppe gegenüber 76 Prozent in der Gruppe ohne Biologika, was auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Verwendung von Biologika und Infektionen hinweist.

Kein erhöhtes Risiko

Die vorliegenden Studienergebnisse deuten den Forschenden zufolge darauf hin, dass die Verwendung von Biologika bei Empfängern von Organtransplantaten nach der Transplantation kein erhöhtes Risiko für Abstoßung oder Infektionen mit sich bringt.

Quellen

  • Society for Investigative Dermatology / SUNY Downstate Health Sciences University College of Medicine / Meharry Medical College School of Medicine / Vanderbilt University, Vanderbilt University School of Medicine, Vanderbilt University Medical Center / Study: Use of biologics in transplant patients: A retrospective cohort study; C. Madden, W. F. Dean, I. T. Smith, J. Ike, B. Hall, L. Wheless

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