Eine neue Studie von Forschenden an der finnischen University of Jyväskylä hat ergeben, dass ein regelmäßiger 15-minütiger Saunabesuch in Verbindung mit körperlicher Betätigung die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System stärker verbessern kann als körperliche Betätigung allein.
ÜBERSICHT
Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System
Die vorliegende Untersuchung ist die erste randomisierte kontrollierte Studie, in der die langfristige Kombination von Bewegung und Saunabaden in einer nicht-klinischen Bevölkerungsgruppe untersucht wurde.
Aus früheren Forschungsarbeiten geht hervor, dass Wärmeexposition in Form von Saunabaden positiv mit der Herz-Kreislauf-Funktion verbunden ist.
Allerdings waren die meisten Studien relativ kurz (zwischen zwei und vier Wochen) und untersuchten die Reaktion auf eine Wärmetherapie bei Sportlern. Langzeitstudien mit Menschen, die nicht so körperlich aktiv sind, fehlen bisher.
In der vorliegenden Studie untersuchte das Forscherteam erwachsene Freiwillige im Alter zwischen 30 und 64 Jahren, die einen „Schreibtischjob“ hatten und sich weniger als 30 Minuten pro Woche körperlich betätigten.
Alle Probanden wiesen außerdem mindestens einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf, wie beispielsweise einen zu hohen Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen oder eine familiäre Vorbelastung bezüglich koronarer Herzkrankheiten.
Behandlungsablauf
Die Freiwilligen wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe nahm dreimal pro Woche für jeweils 50 Minuten an Kraft- und Ausdauertraining teil.
Eine zweite Gruppe nahm dreimal wöchentlich für jeweils 50 Minuten an Kraft- und Ausdauertraining teil, gefolgt von einem 15-minütigen Saunagang.
Eine Kontrollgruppe nahm weder an den Übungen noch an den Saunagängen teil.
Die Temperatur in der Sauna begann bei einer Temperatur von 65 Grad Celsius und wurde alle zwei Wochen um weitere fünf Grad Celsius erhöht. Es stand den Teilnehmerinnen und Teilnehmern frei, die Sauna vor Ablauf der 15 Minuten zu verlassen, wenn sie sich in der Hitze unwohl fühlten, aber alle beendeten jeden Saunagang vollständig.
Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems
Am Ende der achtwöchigen Behandlungsdauer stellten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen fest, dass die maximale Sauerstoffverbrauchsrate – ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems – in beiden Trainingsgruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe anstieg.
Vor allem aber zeigte die Sauna-Gruppe einen stärkeren Anstieg der maximalen Sauerstoffverbrauchsrate und eine Senkung des Gesamtcholesterinspiegels und des systolischen Blutdrucks als die Gruppe, die nur trainierte.
Die Ergebnisse dieser Studie eröffnen die Möglichkeit, kürzere Phasen regelmäßiger körperlicher Betätigung in Verbindung mit Saunabesuchen zu untersuchen, und unterstützen regelmäßiges Saunabaden als mögliche therapeutische Alternative, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit.
Saunagänge könnten auch in eine Reihe anderer kompatibler Rehabilitationsmaßnahmen integriert werden, sagte Earric Lee von der Universität Jyväskylä, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften in Finnland, und korrespondierender Autor der Studie.
Die Ergebnisse wurden im American Journal of Physiology – Regulatory, Integrative and Comparative Physiology veröffentlicht.
Quellen
- University of Jyväskylä
- American Physiological Society
- Earric Lee et al, The effects of regular sauna bathing in conjunction with exercise on cardiovascular function: A multi-arm randomized controlled trial, American Journal of Physiology-Regulatory, Integrative and Comparative Physiology (2022). DOI: 10.1152/ajpregu.00076.2022
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Richtige Ernährung bei Bluthochdruck
Quelle: Youtube/SWR Landesschau Rheinland-Pfalz
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