Ernährung hat großen Einfluss auf das Alzheimer-Risiko

Alzheimer-Demenz-Forschung, Ernährung und Gesundheit, Gesundheitsnews, Medizin und Forschung

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 22. Februar 2025, Lesezeit: 4 Minuten

Eine detaillierte Studie mit dem Titel „The Role of Diet in Modifying Alzheimer’s Risk: History and Current Understanding“, die im Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlicht wurde, weist darauf hin, dass wir nun endlich wissen, welche Diäten das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verringern können.

Um was geht es in der Alzheimer Studie?

Der Einfluss der Ernährung auf das Alzheimer-Risiko wird in der Studie  ausführlich diskutiert. Die Forscher arbeiten heraus, dass pflanzlichere Ernährungsformen wie die Mittelmeerdiät und die traditionelle Ernährung in China, Japan und Indien das Risiko nachweislich senken, insbesondere im Vergleich zur westlichen Ernährung. Sie berichten, dass die Alzheimer-Raten in diesen Ländern mit der Umstellung auf westliche Ernährungsgewohnheiten ansteigen. Als Risikofaktoren für Demenzerkrankungen werden in der Studie unter anderem ein höherer Verzehr von gesättigten Fetten, Fleisch, insbesondere von rotem Fleisch wie Hamburger und Grillfleisch, sowie von verarbeitetem Fleisch wie Hot Dogs und stark verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zucker– und Getreideanteil genannt.

Aus der Übersichtsstudie geht auch hervor, warum bestimmte Lebensmittel das Alzheimer-Risiko erhöhen oder verringern. Es wird festgestellt, dass Fleisch das Demenzrisiko am stärksten erhöht, da es Risikofaktoren wie Entzündungen, Insulinresistenz, oxidativen Stress, gesättigte Fette, fortgeschrittene Glykierungsendprodukte und Trimethylamin-N-oxid verstärkt. Die Studie nennt auch eine Reihe von Lebensmitteln, die vor Alzheimer schützen, wie grünes Blattgemüse, buntes Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte (z. B. Bohnen), Nüsse, Omega-3-Fettsäuren und Vollkornprodukte.

Erhöhtes Risiko durch hochverarbeitete Lebensmittel

Es gibt Hinweise darauf, dass ultrahochverarbeitete Lebensmittel das Risiko für Fettleibigkeit und Diabetes erhöhen können, die wiederum Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit sind. Ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln fehlen oft genau die Inhaltsstoffe, die in vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind und Demenz vorbeugen, wie z.B. entzündungshemmende Komponenten und Antioxidantien.

Es wird darauf hingewiesen, dass Armut ein wichtiger Faktor für die Alzheimer-Krankheit in den USA ist, da stark verarbeitete Lebensmittel und Fleisch billigere Energiequellen sind als Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und andere nährstoffreichere Lebensmittel und somit Fettleibigkeit fördern.

Alzheimer-Rate steigt

Die Studie zeigt auch, dass die Alzheimer-Rate in den USA bis 2038 um 50% gegenüber 2018 ansteigen wird. Diese Berechnung basiert auf einem Vergleich der Entwicklung der Fettleibigkeit in den USA mit der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit. Dieser Vergleich zeigt eine Verzögerung von 20 Jahren zwischen der Adipositas- und der Alzheimer-Rate. Diese Schätzung kommt der von der Alzheimer’s Association im Jahr 2018 veröffentlichten Schätzung sehr nahe, die von einem Anstieg um 56 % ausgeht.

Die Forscher weisen darauf hin, dass diese Schätzung darauf hindeutet, dass der zunehmende Trend zu Fettleibigkeit aufgrund des Konsums von Fleisch und stark verarbeiteten Lebensmitteln die treibende Kraft hinter Demenz ist. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass das individuelle Risiko, an Alzheimer zu erkranken, zwar durch die Ernährung gesenkt werden kann, dass aber diejenigen, die weiterhin eine westliche Ernährung zu sich nehmen, ein höheres Risiko haben werden.

Edward Giovannucci, MD, ScD, Professor für Ernährung und Epidemiologie an der Harvard University, erklärte, dass die Studienautoren Grant und Blake in ihrer umfassenden Übersichtsarbeit über die Rolle von Ernährungsfaktoren bei der Alzheimer-Krankheit wichtige Erkenntnisse liefern: Belege aus verschiedenen Blickwinkeln deuten darauf hin, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere Gemüse, Obst, Nüssen und Vollkornprodukten, das Alzheimer-Risiko senken kann. Gleichzeitig sollte der Verzehr von Fleisch, insbesondere rotem Fleisch, sowie von verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zucker- und Getreideanteil eingeschränkt werden.

Fazit

Wichtig ist, dass die Ernährung nur ein Faktor ist, der das Alzheimer-Risiko beeinflusst. Andere Faktoren wie genetische Veranlagung, körperliche Aktivität, geistige Anregung und soziale Interaktion spielen ebenfalls eine Rolle. Eine gesunde Ernährung sollte daher als Teil eines umfassenden Ansatzes zur Prävention der Alzheimer-Krankheit betrachtet werden. Zu beachten ist auch, dass die Forschung zu diesem Thema noch nicht abgeschlossen ist. Es wird empfohlen, sich an einen Facharzt oder Ernährungsberater zu wenden, um spezifische Empfehlungen zu erhalten, die auf den individuellen Bedürfnissen und Risikofaktoren basieren.

Quellen

Grant, William B. and Blake, Steven M. ‘Diet’s Role in Modifying Risk of Alzheimer’s Disease: History and Present Understanding’. 1 Jan. 2023 : 1 – 30.

ddp
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Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!


Stephanie Rataj
Stephanie Rataj, Diabetesberaterin (DDG) und Ernährungsberaterin

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