Winzige Dosen LSD steigern Signale im Gehirn

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 29. Februar 2024, Lesezeit: 6 Minuten

In einer neuen Studie haben Forscher aus den USA und Deutschland herausgefunden, dass selbst winzige Dosen LSD signifikante therapeutische Vorteile für die geistige Gesundheit und die Leistungsfähigkeit haben können. Diese Erkenntnis stellt das herkömmliche Verständnis von LSD als halluzinogene Droge infrage und eröffnet neue Möglichkeiten für den potenziellen Einsatz in medizinischen Behandlungen.

Die Ergebnisse der Studie

An der Studie nahmen 21 erwachsene Teilnehmer teil, die zufällig entweder ein Placebo oder Mikrodosen LSD erhielten, genauer gesagt 13 oder 26 Mikrogramm. Diese Dosen wurden sorgfältig gewählt, um sicherzustellen, dass sie keine halluzinogenen Effekte hervorrufen. Die Forscher maßen dann die Gehirnaktivität der Teilnehmer mittels Elektroenzephalographie (EEG) und bewerteten ihre subjektiven Erfahrungen anhand von Fragebögen.

Die Ergebnisse der Studie waren bemerkenswert. Es stellte sich heraus, dass die Gruppe, die die 26-Mikrogramm-Dosis LSD erhielt, eine 12%ige Steigerung der Gehirnkomplexität im Vergleich zur Placebo-Gruppe aufwies. Die Gehirnkomplexität ist ein Maß für einzigartige Gehirnsignale und wird oft mit dem Bewusstseinsniveau in Verbindung gebracht. Diese Zunahme der Komplexität legt nahe, dass LSD das Potenzial hat, die Gehirnfunktion positiv zu beeinflussen, ohne das Bewusstsein zu verändern.

Die Entropische Gehirn-Hypothese

Um den Mechanismus hinter diesen Erkenntnissen zu verstehen, ist es wichtig, die entropische Gehirn-Hypothese zu erforschen. Gemäß dieser Hypothese aktivieren Psychedelika wie LSD einen bestimmten Serotoninrezeptor im Gehirn, was zu einer erhöhten Gehirnkomplexität und einzigartigen Mustern der Gehirnaktivität führt. Diese erhöhte Gehirnkomplexität soll unvorteilhafte Denk- und Verhaltensmuster stören und somit therapeutische Vorteile bieten.

Mikrodosierung und ihre Vorteile

Die Mikrodosierung, die Praxis, sehr geringe Mengen an Psychedelika einzunehmen, hat in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit erlangt. Befürworter der Mikrodosierung behaupten, dass sie die Stimmung, Kreativität, Energie und geistige Leistungsfähigkeit verbessern kann. Obwohl der wissenschaftliche Nachweis für diese Behauptungen noch nicht abschließend erbracht wurde, sind die potenziellen Vorteile der Mikrodosierung von LSD faszinierend.

Die Bedeutung von kontrollierten Studien

Obwohl die oben genannte Studie wertvolle Erkenntnisse liefert, ist es unerlässlich, weitere Forschung durchzuführen, um die kognitiven, Verhaltens- und therapeutischen Ergebnisse der Mikrodosierung von LSD vollständig zu verstehen. Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) mit Patientenpopulationen sind erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen und potenziellen Risiken der Mikrodosierung bei Krankheiten wie z.B. Depressionen oder Zwängen zu bewerten. Nur durch rigorose wissenschaftliche Untersuchungen können wir die wahren Vorteile und Grenzen dieser Praxis bestimmen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist die Mikrodosierung von LSD sicher?
Die Mikrodosierung von LSD ist ein relativ neuer Forschungsbereich, und ihre langfristige Sicherheit ist noch nicht vollständig erforscht. Es ist wichtig zu beachten, dass jegliche Verwendung von LSD unter Aufsicht medizinischer Fachkräfte und in kontrollierten Umgebungen erfolgen sollte.

Welche Dosierung wird für die Mikrodosierung von LSD empfohlen?
Die empfohlene Dosierung für die Mikrodosierung von LSD liegt typischerweise zwischen 5 und 10 Mikrogramm. Es ist wichtig, dass die Dosierung sehr niedrig ist, um die halluzinogenen Effekte zu vermeiden. Jeder Mensch ist jedoch einzigartig, daher ist es ratsam, mit einem Arzt oder einem erfahrenen Fachmann zu konsultieren, um die richtige Dosierung für Ihre spezifischen Bedürfnisse zu bestimmen.

Wie oft sollte man LSD mikrodosieren?
Es gibt keine einheitliche Antwort auf diese Frage, da die optimale Häufigkeit der Mikrodosierung von LSD von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Einige Menschen bevorzugen eine regelmäßige Mikrodosierung an bestimmten Tagen der Woche, während andere sie nur bei Bedarf verwenden. Es ist wichtig, auf Ihren Körper und Ihre Bedürfnisse zu hören und die Dosierung entsprechend anzupassen. Es wird jedoch empfohlen, regelmäßige Pausen einzulegen, um eine Toleranzentwicklung und potenzielle Nebenwirkungen zu vermeiden.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei der Mikrodosierung von LSD?
Obwohl die Mikrodosierung von LSD als sicher angesehen wird, gibt es dennoch einige potenzielle Risiken und Nebenwirkungen, über die man sich bewusst sein sollte. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Schlafstörungen, Kopfschmerzen, erhöhte Herzfrequenz, Angstzustände und Stimmungsschwankungen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass LSD psychologische Wirkungen haben kann und bei manchen Menschen unerwünschte Reaktionen auslösen kann. Es ist daher ratsam, bei der Mikrodosierung von LSD vorsichtig zu sein und auf mögliche negative Auswirkungen zu achten.

Wie lange dauert es, bis die Wirkung der Mikrodosierung von LSD eintritt?
Die Wirkung der Mikrodosierung von LSD tritt normalerweise innerhalb von 30 bis 90 Minuten nach der Einnahme ein. Im Gegensatz zur vollständigen Dosierung von LSD sind die Effekte der Mikrodosierung subtiler und weniger intensiv. Einige Menschen berichten von einem gesteigerten Fokus, einer verbesserten Stimmung und einer erhöhten Kreativität. Die Wirkung hält in der Regel mehrere Stunden an, kann aber von Person zu Person variieren.

Fazit

Die Mikrodosierung von LSD ist eine interessante Methode, um potenzielle Vorteile für die kognitive Funktion, die Stimmung und die Kreativität zu erforschen. Obwohl die Forschung noch begrenzt ist, gibt es viele Menschen, die von den positiven Auswirkungen der Mikrodosierung berichten. Es ist jedoch wichtig, vorsichtig zu sein und die richtige Dosierung zu finden, um mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu minimieren. Wenn Sie daran interessiert sind, die Mikrodosierung von LSD auszuprobieren, ist es ratsam, mit einem Arzt oder einem erfahrenen Fachmann zu sprechen, um sicherzustellen, dass es für Sie geeignet ist.

Quellen und weiterführende Informationen

  1. Murray, C.H., Frohlich, J., Haggarty, C.J. et al.Neural complexity is increased after low doses of LSD, but not moderate to high doses of oral T H C or methemphatamine.  (2024). https://doi.org/10.1038/s41386-024-01809-2
  2. Walsh CA, Gorfinkel L, Shmulewitz D, Stohl M, Hasin DS. Use of Lysergic Acid Diethylamide by Major Depression Status. JAMA Psychiatry. 2024 Jan 1;81(1):89-96. doi: 1001/jamapsychiatry.2023.3867
  3. Fuentes JJ, Fonseca F, Elices M, Farré M, Torrens M. Therapeutic Use of LSD in Psychiatry: A Systematic Review of Randomized-Controlled Clinical Trials. Front Psychiatry. 2020 Jan 21;10:943. doi: 3389/fpsyt.2019.00943.

ddp


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Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!


Stephanie Rataj
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